Zwar bekommt jede werdende Mutter zu Beginn ihrer Schwangerschaft einen errechneten Geburtstermin (ET) genannt, jedoch halten sich die wenigsten Babys an dieses Datum. Woran kann man also erkennen, dass man bereits Geburtswehen hat und die Geburt wirklich losgeht? Nach 40 Schwangerschaftswochen fühlen sich die meisten Frauen nämlich mehr als bereit für die Geburt ihres Babys.
Gerade beim ersten Kind sind die meisten Schwangeren unsicher, ob das Ziehen im Bauch schon der Geburtsbeginn ist oder ob es sich doch nur um eine Senkwehe oder sogar nur Übungswehe gehandelt hat. Achtet auf die folgenden Anzeichen, die neben dem eindeutigsten Symptom, nämlich anhaltenden Kontraktionen, außerdem auftreten können.
Wenn ihr die folgenden Dinge bemerkt, sind das sehr wahrscheinlich echte Geburtsanzeichen und ihr kontaktiert am besten eure Hebamme und/ oder macht euch auf den Weg ins Krankenhaus:
#1 das Absenken des Bauchs
Das Absenken des Bauchs ist das erste Anzeichen, dass sich die Geburt ankündigt. Viele werdende Mamis spüren schon ab der 20. Schwangerschaftswoche Vorwehen oder Übunsgwehen. Der Bauch wird für einen kurzen Moment hart, jedoch verursachen diese Kontraktionen keine Schmerzen.
Etwa vier Wochen vor der Geburt verändern sich die Vorwehen. Der Bauch wird etwas länger hart und viele Schwangere spüren zudem ein Ziehen im Rücken. Das sind die sogenannten Senkwehen. Diese Kontraktionen der Gebärmutter sorgen dafür, dass das Baby in die richtige Geburtsposition manövriert wird. Es sinkt im Idealfall kopfüber tief ins Becken. Allerdings drehen sich nicht alle Babys, manche bleiben in Steißlage. Entsprechend senkt sich der Bauch auch nicht ab.
Manch ein Baby hat es unabhängig seiner Geburtsposition nicht eilig mit dem Rutsch ins Becken. Deshalb kann sich der Bauch auch erst wenige Stunde vor den einsetzenden Geburtswehen absenken.
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#2 das Zeichnen
Ein deutlich verlässlicheres Geburtsanzeichen als ein tiefer liegender Babybauch ist der Abgang des Schleimpfropfes etwa 2 – 10 Tage vor der Geburt. Man bezeichnet den Abgang auch als Zeichnen. Der Schleimpfropf verschließt während der Schwangerschaft den Muttermund und verhindert, dass Keime in die Gebärmutter hineingelangen. Durch das Öffnen des Muttermunds löst er sich und geht als weißliche Flüssigkeit ab, der auch etwas Blut beigemischt sein kann. Schmerzen verursacht der Abgang nicht.
Die Menge ist von Frau zu Frau und von Schwangerschaft zu Schwangerschaft unterschiedlich, meistens aber deutlich sichtbar als nasser Fleck in der Unterhose. Beim Lösen des Schleimpfropfes reißen oft kleine Gefäße am Muttermund mit ein, sodass es zu einer geringen Blutung kommt. Diese ist aber deutlich schwächer als eine Regelblutung.
In den meisten Fällen löst sich der Schleimpfropf ein, zwei Tage vor Geburtsbeginn, bei manchen Frauen jedoch auch schon zehn Tage vorher. Da Aussehen und Größe des Schleimpfropfs stark variieren können, bemerken nicht alle werdenden Mütter, wenn er abgeht.
#3 der Blasensprung
Kurz bevor es wirklich losgeht, findet bei einem Großteil der Frauen der Blasensprung statt. Das Reißen der Fruchtblase und das Austreten des Fruchtwassers sind ein sehr sicheres Anzeichen dafür, dass die Geburt startet. In den meisten Fällen setzen die Wehen in den nächsten Stunden ein, sofern sie nicht schon eingesetzt haben.
Es gilt: Sobald Fruchtwasser austritt, sollte man seine Hebamme oder Arzt bzw. Ärztin konsultieren oder direkt ins Krankenhaus fahren.
Übrigens: Nicht bei allen Frauen tritt ein großer Schwall Fruchtwasser aus. Reißt die Fruchtblase weit oben und liegt das Baby mit dem Kopf nach unten im Becken, verhindert der Kopf, dass die Flüssigkeit als Schwall austritt. Sie läuft dann eher langsam ab.
Wer sich nicht sicher ist, ob wirklich schon Fruchtwasser austritt oder ob es nicht doch aus Versehen ein bisschen Pipi war, der kann den Test machen. Fruchtwasser ist klar und riecht nicht. Pipi ist eher gelblich und riecht unangenehm.
#4 das Einsetzen der Wehen
In den letzten Wochen vor der Geburt haben viele werdende Mamas Vorwehen und Übungswehen, bei denen sich der Bauch schmerzhaft (aber gut ertragbar) zusammenzieht. Gerade beim ersten Kind wissen sie oft nicht, ob es richtige Kontraktionen sind und damit ein Anzeichen für den Geburtsbeginn oder ob es noch eine Weile dauert.
Daran erkennt ihr richtige Wehen:
- Echte Wehen lassen nicht nach, wenn ihr eure Position verändert.
- Echte Wehen lassen in warmem Wasser nicht nach, wenn ihr euch z. B. in eine Badewanne mit warmem Wasser setzt. (Bitte nie machen, wenn ihr alleine seid! Ihr solltet nur in die Wanne steigen, wenn sichergestellt ist, dass euch auch jemand heraushelfen kann, für den Fall, dass die Geburt wirklich beginnt.)
- Echte Wehen werden in Sachen Schmerzen stärker und intensiver, die Zeitabstände verkürzen sich.
- Die Schmerzen echter Wehen strahlen nicht nur in den Unterleib aus, sondern auch in den Rückenbereich sowie den gesamten Bauchraum.
Auch lesen: Wehen erkennen und unterscheiden: Das sollten Schwangere wissen
Wie fühlt man sich kurz vor der Geburt?
Einige Frauen berichten davon, dass sie förmlich spüren konnten, dass sich das Baby auf den Weg machen will. Neben der Aufregung und Vorfreude machte sich eine gewisse ‚Hibbeligkeit‘ breit. Viele haben deshalb ganz unbewusst das Bedürfnis, zu Hause noch alles schnell sauberzumachen zu wollen. Man spricht hier auch gerne vom Nestbautrieb.
Auch ein gutes Anzeichen für die Geburt ist, wenn Frauen, die auch in der Schwangerschaft regelmäßig mit dem Fahrrad fahren, ihren Drahtesel von heute auf morgen meiden. Zugegeben, dahinter steckt keine Wissenschaft, wohl aber jahrelange Beobachtung durch Geburtshelfer*innen.
Weitere Anzeichen, die auf die Geburt hindeuten können
Neben Blasensprung, Zeichnen und den Wehen gibt es weitere körperliche Anzeichen, die für eine bevorstehende Geburt sprechen. Manche Schwangere kämpfen mit Übelkeit und Durchfall. Andere klagen über Muskelzittern oder starke Rückenschmerzen. Diese Beschwerden können, müssen aber nicht auftreten.
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Entwicklung-Embryo, Entwicklung-Baby: 3 SSW (Schwangerschaftswoche)
In der 3. SSW (Schwangerschaftswoche) beginnt die wirkliche Schwangerschaft, denn das ist der Zeitraum, in welcher die Eizelle befruchtet wird.
Was genau passiert, wie aus einer kleinen Eizelle in kürzester Zeit ein Embryo wird und was die werdende Mama spüren oder noch nicht spüren kann, könnt ihr genau hier nachlesen:
Das alles passiert in der 3. Schwangerschaftswoche bei Mama und Baby

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Entwicklung-Embryo, Entwicklung-Baby: 4 SSW (Schwangerschaftswoche)
Am Anfang der 4. SSW nistet sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter ein. Und das ist auch der Moment, ab welchem manche Frauen, vielleicht noch ohne zu wissen, dass sie schwanger sind, erste Anzeichen einer Schwangerschaft haben können. Übelkeit, Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein könnten darauf hindeuten, dass eine Schwangerschaft vorliegt.
Was genau in der 4. SSW passiert, erfahrt ihr hier.

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Entwicklung-Embryo, Entwicklung-Baby: 5 SSW (Schwangerschaftswoche)
Bei wem die Periode ausgeblieben ist oder wen das Gefühl beschleicht, dass er schwanger sein könnte, der kann sich mit einem einfachen Schwangerschaftstest aus dem Drogeriemarkt oder der Apotheke jetzt Gewissheit verschaffen.
Und wer direkt einen Termin beim Frauenarzt macht, der kann auch in der 5. SSW schon etwas auf dem Ultraschall sehen. Ein kleiner schwarzer Punkt zeigt Embryo und Dottersack.
Was sich in der 5. Schwangerschaftswoche bei Mama und Baby verändert, erfahrt ihr hier ausführlich

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Entwicklung-Embryo, Entwicklung-Baby: 6 SSW (Schwangerschaftswoche)
Die meisten Frauen leiden in der 6. SSW unter Schwangerschaftsbeschwerden wie Morgenübelkeit oder Müdigkeit. Kein Wunder, bedenkt man, was der Körper und all die Hormone gerade leisten. Mit ein paar Tipps ist vor allem die lästige Übelkeit gut in den Griff zu kriegen.
Worauf die werdende Mama noch achten sollte und wie sich der Embryo entwickelt, erfahrt ihr hier:
Das alles passiert in der 6. Schwangerschaftswoche bei Mama und Baby

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Entwicklung-Embryo, Entwicklung-Baby: 7 SSW (Schwangerschaftswoche)
In der 7. SSW erinnert der kleine ungefähr 5 Millimeter große (Scheitel-Steiß-Länge) Embryo in seiner Form an eine Bohne und bewegt sich bereits. Auch die Anlagen für Nasenlöcher, Lippen und sogar Zähne sind bereist vorhanden.
Mama ist in der 7. SSW immer noch sehr müde und vermutlich plagt sie auch immer noch die (Morgen)Übelkeit.
Was noch alles bei Mama und Baby in der 7. SSW passiert könnt ihr hier genau nachlesen!

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Entwicklung-Embryo, Entwicklung-Baby: 8 SSW (Schwangerschaftswoche)
Im Vergleich zur letzten Woche hat sich die Größe des Embryos verdreifacht, denn er misst in der 8. SSW zirka 15 Millimeter (SSL). Der Embryo kann jetzt bereits seinen Kopf heben und wenn man ganz genau hinschauen könnte, wäre auch schon das Gesicht mit Mund, Nase und Augen zu erkennen.
Was sich in der 8. Schwangerschaftswoche bei Mama und Baby noch verändert, könnt ihr hier nachlesen.

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Entwicklung-Embryo, Entwicklung-Baby: 9 SSW (Schwangerschaftswoche)
In der 9. SSW beginnt bereits der dritte Monat der Schwangerschaft. Das Baby ist nun ungefähr 2 Zentimeter (SSL) groß und seine Organe sind bereits vollständig entwickelt. Jetzt müssen sie nur noch wachsen und reifen. Eine Zwillingsschwangerschaft wäre jetzt auf dem Ultraschall erkennbar.
Ab der 9. SSW entwickeln viele Schwangere eine Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Gerüchen (Knoblauch, Zimt, Alkohol, etc), die Unwohlsein und Übelkeit auslösen oder steigern können. Viele entdecken aber auch Vorlieben für bestimmte Lebensmittel.
Das alles passiert in der 9. Schwangerschaftswoche noch bei Mama und Baby

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Entwicklung-Embryo, Entwicklung-Baby: 10 SSW (Schwangerschaftswoche)
In der 10. SSW sprechen Mediziner nicht mehr vom Embryo, sondern vom Fötus und der hat bereits eine SSL von ungefähr 2,5 Zentimetern.
Mama bemerkt an Haut und Haaren erste Veränderungen und die erste große Vorsorgeuntersuchung findet rund um die 10. SSW statt (meist zwischen der 9. und 12. SSW).

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Entwicklung-Embryo, Entwicklung-Baby: 11 SSW (Schwangerschaftswoche)
Das Baby ist in der 11. SSW ungefähr 3 Zentimeter (SSL) groß und auch seine Geschlechtsorgane sind bereits entwickelt. Sehen kann man die auf einem Ultraschallbild in der Regel allerdings noch nicht.
Wenn die werdende Mama Glück hat, nehmen Schwangerschaftssymptome wie Übelkeit und Müdigkeit so langsam ab.
Wie sich Mamas Körper und das Baby in der 11. SSW verändern, könnt ihr hier genau nachlasen.
Wann solltet ihr ins Krankenhaus?
Von den ersten Wehen bis zu dem Moment, in dem ihr euer Baby in den Armen haltet, können viele Stunden vergehen. Ihr müsst euch deswegen nicht bei den ersten Anzeichen der bevorstehenden Geburt auf den Weg ins Krankenhaus machen.
Fahrt auf jeden Fall ins Krankenhaus, wenn eure Fruchtblase geplatzt ist – egal, ob ihr schon Wehen habt oder nicht. Außerdem solltet ihr euch auf den Weg machen, wenn die Wehen im Abstand von fünf bis sieben Minuten kommen und sie länger als 20 Sekunden dauern.
Auch wenn ihr das Gefühl habt, dass etwas nicht stimmen könnte, solltet ihr immer ärztlichen Rat einholen. In der Schwangerschaft gibt es kein zu viel.
Lest dazu auch: Die Geburt steht an: Wann sollte man in die Klinik fahren?
Quellen:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose beim Arzt oder der Ärztin. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr eure*n Ärzt*in kontaktieren.