Inhaltsverzeichnis
- 1. Der errechnete Geburtstermin ist verstrichen. Wann wird das Baby geholt?
- 2. Bekomme ich im Kreißsaal etwas zu essen?
- 3. Kann ich während der Geburt aufs Klo gehen?
- 4. Darf mein Handy mit in den Kreißsaal?
- 5. Darf ich zur Not einfach in die nächstbeste Klinik gehen?
- 6. Wird vor der Geburt ein Einlauf gemacht?
- 7. Wie lange dauert eine durchschnittliche Geburt?
- 8. Was soll ich tun, wenn die Wehen einsetzen, während ich unterwegs bin?
- 9. Was mache ich, wenn die Fruchtblase plötzlich platzt?
- 10. Was passiert, wenn das Baby in Steißlage liegt?
- 11. Kann jeder es hören, wenn ich im Kreißsaal schreie?
- 12. Was sind Übungswehen?
- 13. Ich bin ein schrecklicher Angsthase. Wie soll ich die Geburt überstehen?
- 14. Was kann ich gegen einen Dammriss tun?
- 15. Was sind die Vorteile einer Wassergeburt?
- 16. Bedeutet eine Mehrlingsgeburt immer ein erhöhtes Risiko?
- 17. Was muss ich alles an Grundausstattung meines Babys kaufen?
- 18. Kann ich bei der Geburt Kontaktlinsen tragen?
- 19. Was kann die Geburt beschleunigen?
- 20. Kann das Baby bei mir im Zimmer schlafen?
- 21. Kann mein*e Partner*in nach der Geburt bei mir bleiben?
- 22. Darf ich meinen Mann/ meine Frau aus dem Kreißsaal verbannen?
- 23. Ist ein Kaiserschnitt schonender für das Baby?
- 24. Begünstigt die PDA eine Zangengeburt?
- 25. Wie kann mich mein*e Partner*in während der Geburt unterstützen?
- 26. Was kann man tun, wenn die Wehen stagnieren?
- 27. Was macht das Baby während der Geburt?
- 28. Wann spricht man von einer Frühgeburt?
- 29. Wie bald nach der Geburt kann ich duschen?
Irgendwann überwältigt einen der Moment fast, in dem man während seiner Schwangerschaft realisiert, dass das ungeborene Leben, was da in einem heranwächst, tatsächlich irgendwie da raus muss. Doch beim Thema Geburt bekommen viele Schwangere Schweißausbrüche und äußern Ängste, einfach weil sie nicht wissen, was genau sie erwartet.
Wenig hilfreich sind dann die Geschichten, die man (ungefragt) von Bekannten und Freund*innen über deren erste Geburt hört. Selten bis gar nicht klingen die wirklich schön.
Wie die Geburt eures Kindes am Ende wird, können wir euch selbstverständlich auch nicht sagen. Aber wir können versuchen, eventuelle Fragen, die ihr jetzt davor habt, zu beantworten. Und ganz vielleicht können wir euch damit die eine oder andere Angst nehmen und ihr könnt die Sache mit der Geburt ein bisschen entspannter angehen.
1. Der errechnete Geburtstermin ist verstrichen. Wann wird das Baby geholt?
Keine Panik, wenn der Geburtstermin um ein paar Tage überschritten ist: Nur jedes 20ste Kind kommt genau zum errechneten Termin zur Welt. Auch wenn es abgedroschen klingt, aber versuche, dich zu entspannen und die Ruhe vor dem Sturm zu genießen.
Wenn es Mutter und Kind gut geht, warten Ärzt*innen in der Regel ein bis zwei Wochen, bevor die Geburt eingeleitet wird. In Einzelfällen wird sogar noch etwas länger gewartet, wobei der Fortschritt dann regelmäßig von Ärzt*in oder Hebamme kontrolliert werden muss (mindestens jeden zweiten Tag).
Lies auch: DAS sind 4 eindeutige Anzeichen, dass die Geburt kurz bevor steht!
2. Bekomme ich im Kreißsaal etwas zu essen?
Die Frage ist gar nicht so ungewöhnlich, denn eine Geburt kann sich hinziehen. Kreißsäle werden in der Regel nicht von der Klinikküche beliefert. Es schadet also nicht, wenn du ein paar Müsliriegel oder einen Apfel in deine Kliniktasche packst. Außerdem hat im Notfall jedes Krankenhaus eine Cafeteria oder einen Kiosk im Haus.
Aber vermeide Lebensmittel, von denen ein starker Geruch ausgeht. Deine Nase ist unter der Geburt sehr empfindlich.
3. Kann ich während der Geburt aufs Klo gehen?
Früher bekam man während der Geburt einen Blasenkatheter, wenn man aufs Klo musste. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Schließlich kannst du auch mit Wehen noch laufen. Weit ist der Weg meist sowieso nicht, denn die meisten Gebärzimmer haben eine eigene Toilette, so dass du nicht über den Krankenhausflur gehen musst.
Und auch wenn du beispielsweise an einen Tropf angschlossen bist, so kannst du den in der Regel mitnehmen. Lass dich aber von deiner Begleitung oder der Hebamme begleiten, damit du Hilfe hast, wenn du sie brauchst.
4. Darf mein Handy mit in den Kreißsaal?
In den meisten Krankenhäusern gibt es zwar offiziell ein Handy-Verbot, doch bei Gebärenden wird meist ein Auge zugedrückt. Am besten fragst du einfach kurz nach, ob du es benutzen kannst. Vermutlich wirst du aber sowieso erst nach der Geburt zum Telefon greifen wollen.
5. Darf ich zur Not einfach in die nächstbeste Klinik gehen?
Wenn du das Gefühl hast, die Geburt geht zu schnell voran und du schaffst es nicht mehr in dein Wunschkrankenhaus, dann darfst du selbstverständlich in jede andere Klinik mit Entbindungsstation. Du wirst dort auch aufgenommen, wenn du dich vorher nicht angemeldet hast.
6. Wird vor der Geburt ein Einlauf gemacht?
Früher wurde vor der Geburt routinemäßig ein Einlauf gemacht – heute kann es sich jede Frau aussuchen, ob sie das machen will. Sinnvoll ist ein Einlauf vor allem dann, wenn der Darm sehr voll und verstopft ist, denn alles was im Unterleib Platz braucht, macht dem Baby den Weg nach draußen schwerer.
Außerdem geht die Geburt oft langsamer voran, wenn man sich nicht entspannen und pressen kann, weil die Angst vor einem peinlichen „Missgeschick“ zu groß ist. Manchmal erledigt sich dieses Problem auch von ganz alleine: Rund 20 Prozent der Frauen haben Durchfall, bevor es mit der Geburt losgeht…
7. Wie lange dauert eine durchschnittliche Geburt?
Medizinisch gesehen sollte eine Erstgeburt nicht länger als 24 Stunden, eine weitere Geburt nicht länger als 18 Stunden dauern. Das klingt erst mal verdammt lange – aber keine Angst: Du wirst natürlich nicht 24 Stunden lang ununterbrochen Wehen haben.
Gerade die ersten paar Stunden einer Geburt sind relativ „langweilig“. Die Wehen können auch da schon schmerzhaft sein, kommen aber nur ab und zu und sind auch relativ schnell wieder vorbei. In der Zeit zwischen den Wehen kann man auch gut mal entspannen.
Allerdings ist jede Geburt einzigartig – und kann deshalb auch ganz unterschiedlich lang dauern…
8. Was soll ich tun, wenn die Wehen einsetzen, während ich unterwegs bin?
Wenn du gerade unterwegs bist, beispielsweise einkaufen, und deine Wehen setzen ein, heißt das oberste Gebot: ruhig bleiben! Sturzgeburten sind, vor allem bei einer ersten Geburt, sehr selten.
Geh in Ruhe nach Hause, ruf deine*n Partner*in an oder die Person, die dich ins Krankenhaus begleiten soll und fahrt dann gemeinsam hin. Du selbst solltest dich nicht mehr hinters Steuer setzen, denn wenn eine Wehe im Anmarsch ist, leidet die Konzentration. Rufe dir lieber ein Taxi und lass dich ins Krankenhaus fahren, wenn deine Begleitung noch eine Weile braucht.
9. Was mache ich, wenn die Fruchtblase plötzlich platzt?
In Film und Fernsehen startet eine Geburt gern mit dem dramatischen Blasensprung, bei welchem sich literweise Fruchtwasser ergießt. In den meisten Fällen läuft das zwar nicht so dramatisch ab, sollte es aber zu einem solchen Blasensprung kommen, solltest du dich zügig hinlegen und auch liegend in ein Krankenhaus transportiert werden. Denn springt die Fruchtblase so plötzlich, rutscht das Baby schnell Richtung Geburtskanal und kann dabei die Nabelschnur abdrücken. Legst du dich hin, senkst du den Druck nach unten.
Aber mach dir keinen Kopf, viel häufiger reißt die Fruchtblase ein und das Fruchtwasser tropft eher raus. Es kann auch passieren, dass die Wehen einsetzen und die Fruchtblase erst danach platzt.
10. Was passiert, wenn das Baby in Steißlage liegt?
Bei rund 95% der Schwangeren liegt das Baby kurz vor der Geburt in der Kopf- oder Schädellage. Das heißt, dass Kind wird ideal mit dem Kopf zuerst geboren. Bei 2 bis 3% der Frauen liegt das Baby ‚verkehrt‘ herum, also mit dem Kopf nach oben. In diesen Fällen spricht man von der Beckenend- oder Steißlage.
Liegt das Baby in der Steißlage gibt es zunächst verschiedene Möglichkeiten, es zu einer Wendung zu animieren. Helfen diese nicht, kann eine erfahrene Hebamme auch versuchen, dass Kind sanft von außen zu drehen.
Wenn sich das Baby aber partout nicht drehen will, raten Ärzt*innen Erstgebärenden sehr häufig zu einem Kaiserschnitt. Unter bestimmten Voraussetzungen ist aber auch in der Steißlage eine vaginale Geburt möglich. Am besten lässt du dich dazu ausführlich beraten und besprichst es mit deiner Hebamme und dem Arzt oder der Ärztin.
11. Kann jeder es hören, wenn ich im Kreißsaal schreie?
Die Wände in den Kreißsälen sind zwar besonders dick, aber wenn eine Frau unter der Geburt richtig schreit, dann ist das zu hören. Aber mach dir um Himmels Willen keine Gedanken darum, dass dich jemand schreien hören könnte. Das Personal der Entbindungsstation kennt das und du tust dir und deinem Körper etwas Gutes.
12. Was sind Übungswehen?
Unter Übungswehen versteht man eine Kontraktion, also die Anspannung der Gebärmuttermuskulatur im letzten Drittel der Schwangerschaft. Übungswehen sind nicht schmerzhaft, sondern zeigen sich vielmehr dadurch, dass der Bauch hart wird und sich dann wieder entspannt.
Bei der ersten Schwangerschaft können Übungswehen schon ab der 20. Woche auftreten. Damit trainiert die Gebärmutter im Vorfeld schon einmal die Geburt. Übungswehen treten schwach und unregelmäßig auf, dauern weniger als eine halbe Minute und kommen höchstens drei Mal pro Stunde.
Lies auch: Erste Anzeichen oder Fehlalarm? Was Schwangere über Wehen wissen sollten
13. Ich bin ein schrecklicher Angsthase. Wie soll ich die Geburt überstehen?
Es klingt total lahm: Aber alle Babys sind irgendwann raus gekommen. Nur eines ist wichtig: Gerate nicht in Panik! Damit das klappt, versuche den Tag der Geburt zu planen. Was ist zu tun, wenn es tagsüber losgeht? Wie lange braucht dein*e Partner*in von der Arbeit nach Hause? Könnte dich im Notfall auch jemand anderes in die Klinik fahren?
Was ist, wenn die Geburt nachts losgeht? Erstelle dir deinen Geburtstplan und gehe alle Eventualitäten durch. Das kann dir dabei helfen, weniger Angst vor der Geburt zu haben.
14. Was kann ich gegen einen Dammriss tun?
Um das Gewebe am Damm elastisch zu halten, kannst du ca. sechs Wochen vor der Geburt mit einer Dammmassage beginnen. Dafür massierst du die Schamlippen und den Dammbereich (Gewebe zwischen der hinteren Scheidenwand und dem Anus) täglich ein paar Minuten mit speziellen Damm-Massageölen, erhältlich im Drogerie-Markt.
Übrigens: Eine Entbindung in Rückenlage kann das Dammriss-Risiko erhöhen. Du kannst dich aber bei einer Kreißsaal-Besichtigung über mögliche Geburtspositionen informieren.
15. Was sind die Vorteile einer Wassergeburt?
Wenn die Schwangerschaft unauffällig verläuft, hast du die Möglichkeit, dein Baby bei einer Wassergeburt zu bekommen. Viele Schwangere berichten, dass sie in dem warmen Wasser gut entspannen konnten, weil der Körper vom Wasser getragen wurde und die wohlige Wärme die Schmerzen der ein oder andere Wehe lindern konnte.
Ein weiterer Vorteil einer Wassergeburt: Das Gewebe kann sich im Wasser unter der Geburt besser dehnen und es kommt seltener zu Dammrissen. Und auch für das Baby ist der Start ins Leben nicht ganz so holprig. Es gleitet in ein ihm vertrautes Element.
16. Bedeutet eine Mehrlingsgeburt immer ein erhöhtes Risiko?
Das lässt sich so pauschal nicht sagen. Eine Frau die Zwillinge erwartet, kann diese auf dem selben natürlichen Weg gebären wie eine Frau, die nur ein Kind erwartet. Entscheidend ist, wie gut die Kinder entwickelt sind, wie weit die Schwangerschaft voran geschritten ist, wie die Kinder im Mutterleib liegen und in welcher Verfassung die Mutter sich befindet.
Sprich Fragen rund um deine Zwillingsgeburt bei deinem Arzt oder deiner Ärztin und bei deiner Hebamme an. Gemeinsam könnt ihr darüber sprechen, welche Art der Geburt für dich und deine Babys die beste ist.
Gut zu wissen: Ab einer Schwangerschaft mit drei Kindern wird immer zu einem Kaiserschnitt geraten.
17. Was muss ich alles an Grundausstattung meines Babys kaufen?
Es ist ganz normal, dass man in seiner Vorfreude auf das Baby Kleinigkeiten shoppen geht. Was du wirklich für die erste Zeit mit Baby brauchst, kannst du am besten eine Freundin fragen, die bereits ein Kind hat. Oder hör dich in deinem Geburtsvorbereitungskurs um.
Lesetipp: Unsere ausführlichen Tipps für die perfekte Babyausstattung findest du hier!
18. Kann ich bei der Geburt Kontaktlinsen tragen?
Nein, besser ist es, wenn du bei der Geburt keine Kontaktlinsen trägst. Warum? Wenn überraschend ein operativer Eingriff vorgenommen werden muss, müssen die Kontaktlinsen draußen sein. Und sie dann erst herauszutun dauert zu lange. Jedenfalls länger als eine Brille abzunehmen. Und auch wenn die Geburt länger dauert als erwartet, können Kontaktlinsen in den Augen unangenehm werden.
19. Was kann die Geburt beschleunigen?
Verschiedene Duftöle können den Geburtsvorgang unterstützen: So sorgen ein paar Tropfen Rosen- oder Lavendelöl in der Badewanne für Entspannung, Schmerzlinderung und sogar leichte Desinfizierung. Auch Ylang Ylang wirkt entspannend und wird von Hebammen empfohlen, wenn der Muttermund sich verkrampft hat. Ebenso wie Jasmin.
Ebenfalls förderlich für die Geburtsvorbereitung: Himbeerblättertee. Er macht den Beckenboden weich und unterstützt die Wehentätigkeit des Körpers. Weitere Tees, die sich positiv auswirken: Ingwertee, Eisenkrauttee und eine Mischung aus Zimt und Nelke.
Lies auch: Geburt einleiten ja oder nein: Die Antworten auf diese 5 Fragen sollte jede Schwangere kennen
20. Kann das Baby bei mir im Zimmer schlafen?
Heute ist es ganz normal, dass das Kind bei der Mutter bleibt. Es gibt auf jeder Geburtsstation ein Babyzimmer, dass du in Anspruch nehmen kannst, aber das ist kein Muss. Wenn du Fragen hast oder Hilfe brauchst, stehen dir Hebammen und Schwestern trotzdem jederzeit zur Verfügung.
In der Regel hat jedes Baby sein eigenes rollbares Bettchen, das du Tag und Nacht neben deines stellen kannst. Oder du holst dein Baby zu dir ins Bett. Dabei solltest du aber auf eine ausreichende Sicherung deines Kindes achten, damit es nicht aus dem Bett rollen kann.
21. Kann mein*e Partner*in nach der Geburt bei mir bleiben?
Viele Krankenhäuser bieten heute die Möglichkeit eines Familienzimmers an. Mit einer Zuzahlung zwischen 50-100 Euro pro Tag kann so auch dein*e Partner*in in den ersten Nächten dabei sein. Aber: Ist gerade besonders viel los auf der Geburtsstation, kann es sein, dass das Familienzimmer, auch wenn ihr es ‚gebucht habt‘ aus Platzgründen nicht zur Verfügung steht.
Am besten informierst du dich rechtzeitig, welche Möglichkeiten es in deiner Wunschklinik gibt und wie hoch die Zusatzkosten sind.
22. Darf ich meinen Mann/ meine Frau aus dem Kreißsaal verbannen?
DU entscheidest, wer bei der Geburt deines Kindes auch anwesend ist und wer nicht. Auch wenn du unbedingt wolltest, dass dein*e Partner*in dabei ist, wenn er oder sie dich unter der Geburt nervt oder du das Gefühl hast, es tut dir nicht gut, du bist gehemmt und kannst dich nicht fallen lassen, schicke ihn bzw. sie raus.
23. Ist ein Kaiserschnitt schonender für das Baby?
Es lässt sich nicht hundertprozentig nachvollziehen, was Babys während der Geburt durchmachen. Allerdings kann man heute anhand der Überprüfung von Herztönen messen, welches Stresslevel das Baby erreicht.
Studien gehen laut der so gewonnenen Kenntnisse davon aus, dass Kinder, die durch einen geplanten Kaiserschnitt auf die Welt geholt werden, weniger Stress ausgesetzt wurden als auf natürlichem Weg Geborene. Ob dieser Stress sich aber positiv oder negativ auf das Baby auswirkt, muss jeder selbst interpretieren.
Lies auch: Kaiserschnitt: Ablauf, Risiken und die Zeit danach
24. Begünstigt die PDA eine Zangengeburt?
Eine PDA, also die Rückenmarksnarkose, kommt zum Einsatz, wenn Frauen ihre Geburtsschmerzen lindern möchten. Es kann sein, dass die Wehenaktivität unter der PDA abnimmt. Aber dann kann ein wehenförderndes Mittel gegeben werden, so dass die Geburt in normalem Tempo voran schreitet. Eine PDA erhöht nicht die Wahrscheinlichkeit für eine Saugglocken- oder Zangengeburt.
25. Wie kann mich mein*e Partner*in während der Geburt unterstützen?
Je nachdem, wie du dich fühlst, kann dein Mann oder deine Frau dir bei der Geburt durchaus helfen. Er bzw. sie kann dir gut zureden, dich streicheln, massieren, für etwas zu Essen und zu Trinken sorgen, dir die Stirn mit einem kalten Lappen abtupfen, mit dir spazieren gehen, wenn es mit den Wehen nicht vorangeht, dir den Rücken stärken, aufhelfen, wenn du die Lage wechseln willst, seine/ ihre Ungeduld und Nervosität verbergen, sich nicht die ganze Zeit hinter einer Kamera verstecken, das Baby auf den Arm nehmen, die ersten Stunden genießen und die Verwandten informieren. Eigentlich kann er bzw. kann sie also eine ganze Menge machen.
26. Was kann man tun, wenn die Wehen stagnieren?
Bei vielen Frauen stagnieren die Wehen irgendwann und sie gelangen an einen Punkt, wo einfach nichts mehr geht. Am besten nutzt man die kurze Ruhephase, um selbst ein bisschen Kraft zu tanken, mal die Augen zuzumachen und zur Ruhe zu kommen.
Wenn sich längere Zeit nichts tut, bringen sanfte Mittel die Geburt wieder in Gang: Anregend wirken zum Beispiel Bäder. Bei anderen Frauen wirken Akupunktur oder homöopathische Mittel. Auch ein Positionswechsel oder ein kleiner Spaziergang können wieder Schwung in den Geburtsvorgang bringen.
Wenn die Frauen bereits sehr erschöpft sind, greifen Ärzt*innen zur Periduralanästhesie und verstärken die Wehen durch ein Wehen förderndes Mittel.
27. Was macht das Baby während der Geburt?
Dem Baby ist sein Weg auf die Welt genau vorgegeben – durch die weibliche Anatomie. Durch die Kontraktionen der Gebärmutter wird das Baby zunächst nach unten gedrückt. Es kann gar nicht anders als diesem Druck nachzugeben und sich seinen Weg durch das Becken zu bahnen.
Dieser Weg ist durch die Form des Beckens und die Kopfform des Babys vorbestimmt, denn der Beckeneingang ist queroval, weswegen das Baby seinen Kopf in die richtige Lage bringen muss, um in den Geburtskanal zu gelangen. Der Beckenausgang ist längsoval – das Baby muss mit seinem Körper eine Vierteldrehung machen.
28. Wann spricht man von einer Frühgeburt?
Alle Kinder, die vor der Beendigung der 37. Schwangerschaftswoche geboren werden – unabhängig vom geschätzten Gewicht – bezeichnet man als Frühgeburten. Wenn Babys vor der 32. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen und weniger als 1500 Gramm wiegen, nennt man sie sehr kleine Frühgeborene.
Babys, die vor der 28. Schwangerschaftswoche entbunden werden und unter 1000 Gramm wiegen, bezeichnet man als extrem kleine Frühgeborene. Heute haben sogar Frühchen, die mit einem Gewicht von rund 500 Gramm geboren werden, eine Überlebenschance.
29. Wie bald nach der Geburt kann ich duschen?
Wenn der Kreislauf stabil ist und man ohne Hilfe wieder aufstehen kann, dann kann man auch duschen. Am besten lässt man sich von jemandem begleiten, falls es einem doch schwindelig wird. Die Dusche sollte nicht zu heiß sein, das kann den Kreislauf negativ belasten. Mit dem Baden sollte man warten, bis der Wochenfluss versiegt ist.
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