Inhaltsverzeichnis
- Corona-Impfung für Schwangere: Ja oder nein?
- Corona-Impfung bei Kinderwunsch: Sollte man nach der Impfung eine Zeit lang warten?
- Corona-Impfung für Schwanger: Warum gibt es keine Daten?
- Impfstudie mit Schwangeren startet aktuell
Um eine Schwangere und ihr ungeborenes Kind zu schützen, werden die meisten Impfungen vor und nicht während einer Schwangerschaft empfohlen. Dazu gehören vor allem die Kombinationsimpfung gegen Mumps, Masern und Röteln und die Impfung gegen Varizellen, da sie mit Lebendviren verimpft werden, die dem Ungeborenen schaden könnten.
Lies auch: Vor diesen Erkrankungen müssen sich Schwangere schützen!
Während einer Schwangerschaft wurde bisher nur geimpft, wenn es wirklich notwendig war, so zum Beispiel gegen Hepatitis B oder Tetanus nach einer Exposition.
Seit 2020/2021 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) ab sofort eine Impfung gegen Pertussis, allgemein auch Keuchhusten genannt – ebenfalls während der Schwangerschaft. Die Impfung erfolgt am besten zu Beginn des dritten Trimesters und soll so die Mutter, besonders aber das Kind in den ersten Lebensmonaten schützen.
Ist so etwas vielleicht auch bei einer Corona-Impfung während der Schwangerschaft denkbar? Kann eine Impfung gegen Covid-19 vielleicht nicht nur die Mutter, sondern bereits das Kind in ihrem Bauch und in seinen ersten Lebensmonaten schützen? Oder schadet die Impfung dem Kind? Und wie schädlich wäre eine Corona-Infektion für Mutter und Kind?
Im Video: Wie gefährlich ist das Corona-Virus für Schwangere?
Corona-Impfung für Schwangere: Ja oder nein?
Eine Empfehlung zur Impfung in der Schwangerschaft gegen Covid-19 gibt es aktuell nicht von der STIKO. Grund dafür ist, dass es keine Daten gibt, wie oder ob sich der Impfstoff auf Mutter und Baby auswirkt. Deshalb raten Experten derzeit dazu, dass sich zum Schutz der Schwangeren und ihres ungeborenen Kindes, die Kontaktperson gegen SARS-CoV-2 impfen lässt.
Wird eine Frau gegen Covid-19 geimpft, unwissend, dass sie bereits schwanger ist, ist das aber laut Robert Koch Institut (RKI) kein Grund, die Schwangerschaft abzubrechen.
Liegt bei einer Schwangeren eine Vorerkrankung vor, durch welche ein hohes Risiko eines schweren Verlaufs nach einer Covid-Infektion besteht, kann, so schreibt es das RKI, „in Einzelfällen nach Nutzen-Risiko-Abwägung und nach ausführlicher Aufklärung eine Impfung angeboten werden.“
Ist das Kind bereits geboren, wird aber von der Mutter gestillt, besteht laut RKI kein Risiko für das Kind, wenn die Mutter in dieser Zeit gegen Covid-19 geimpft wird.
Auch lesen: Virologin klärt auf: Corona-Impfung macht nicht unfruchtbar
Corona-Impfung bei Kinderwunsch: Sollte man nach der Impfung eine Zeit lang warten?
Während die STIKO das Impfen während der Schwangerschaft momentan nicht empfiehlt, trifft sie keine Aussagen zu einer Impfung in Zusammenhang mit einem Kinderwunsch. Das heißt, es ist nicht bekannt, ob Frauen mit Kinderwunsch nach einer Corona-Impfung eine Zeit lang warten sollten, um schwanger zu werden.
Die Europäische Gesellschaft für Reproduktionsmedizin (ESHRA) äußert sich dahingehend direkter und empfiehlt, nach einer Impfung gegen Corona zwei Monate mit einer Kinderwunschbehandlung oder Schwangerschaft zu warten. Grund dafür seien die fehlenden Daten.
Die amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hingegen empfehlen keine Wartezeiten vor einer Schwangerschaft.
Corona-Impfung für Schwanger: Warum gibt es keine Daten?
Seit einem guten Jahr begleitet uns nun das Virus SARS-CoV-2 und Forscher konnten Impfstoffe dagegen entwickeln, die seit Dezember 2020 auf dem Markt sind. Vor der Zulassung wurden diese Impfstoffe an Probanden getestet, um mögliche Nebenwirkungen oder gar Gesundheitsrisiken zu erkennen und auszuschließen.
Schwangere Frauen waren jedoch nicht unter den Probanden. Die Gründe dafür sind offensichtlich und mehr als verständlich. Schließlich möchte jede werdende Mutter, dass ihr Kind gesund zur Welt kommt. Unnötige Risiken, die die Gesundheit womöglich gefährden könnten, möchte niemand gerne eingehen. Das heißt, der Forschung fehlte es bisher schlichtweg an Versuchspersonen.
Auch interessant: Corona-Impfstoffe im Vergleich: Das sind die Unterschiede
Impfstudie mit Schwangeren startet aktuell
Um herauszufinden, wie sich der Corona-Impfstoff auf Schwangere und ihre ungeborenen Babys auswirkt, möchten die beiden Pharma-Unternehmen Pfizer und Biontech nun eine klinische Studie mit 4000 Schwangeren starten, das berichtete n-tv.de.
Dafür sollen die Frauen in zwei Gruppen aufgeteilt werden. Die eine Hälfte soll den tatsächlichen Impfstoff zwischen der 24. und 34. Schwangerschaftswoche erhalten, die andere Gruppe bekommt im selben Schwangerschaftszeitraum eine Placebo-Impfung.
Die Probandinnen werden bis zu zehn Monate weiter beobachtet. Die Frauen, die nur das Placebo erhalten haben, sollen darüber nach der Geburt aufgeklärt werden. Sie sollen die Möglichkeit erhalten, sich anschließend impfen zu lassen.
Die Frauen, die den richtigen Impfstoff erhalten haben, sind weiterhin Teil der Studie. Sowohl die Gesundheit der Babys und damit die Sicherheit der Impfung, als auch die Übertragung möglicher Antikörper von der Mutter auf das Kind soll dabei untersucht werden.
Die Pharma-Unternehmen planen zudem in naher Zukunft eine Studie der Wirksamkeit des Impfstoffes an Kindern.
Quellen:
RKI
n-tv.de
Frauenärzte im Netz
Wichtiger Hinweis zum Schluss: Dieser Artikel dient lediglich der Information. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt kontaktieren.