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Verstopfung in der Schwangerschaft: SOS-Hilfe für werdende Mütter

Verstopfung in der Schwangerschaft: das hilft!
Verstopfung in der Schwangerschaft: das hilft! Credit: Getty Images

Ein Großteil der werdenden Mütter leidet vor allem gegen Ende der Schwangerschaft unter Verstopfung. Woher kommen diese Verdauungsprobleme, und was kann man dagegen tun?

Inhaltsverzeichnis

Schuld an der Verstopfung in der Schwangerschaft sind, wie bei so vielen Schwangerschaftsbeschwerden, die Hormone. Sie sorgen für eine verlangsamte Verdauung, damit die Nahrung länger im Darm bleibt und so mehr Nährstoffe für das heranwachsende Baby und die Mutter gewonnen werden können. Der träge Darm führt jedoch oft zu Verstopfung. Die ist zwar auch in der Schwangerschaft meist harmlos, aber durchaus lästig. Vor allem, wenn sie zu einem weiteren Problem führt: Hämorrhoiden.

Jeder Mensch hat Hämorrhoiden. Die Schwellkörper befinden sich in der Schleimhaut des unteren Enddarms. Normalerweise merken wir nichts davon. Leidet man jedoch unter ständiger Verstopfung, wie es oft in der Schwangerschaft der Fall ist, wird beim Stuhlgang stark gepresst, durch den Druck können die Hämorrhoiden anschwellen, sie wachsen und stülpen sich knotenartig nach vorn. Das führt zu unangenehmem Juckreiz, Schmerzen, Nässen oder Blutungen.

Neben dem hormonelle Einfluss können weitere Faktoren zur Verstopfung in der Schwangerschaft beitragen, zum Beispiel: mangelnde Bewegung, Stress, eine eventuelle Ernährungsumstellung oder die Einnahme von Eisenpräparaten.

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Verstopfung in der Schwangerschaft vorbeugen: Das hilft

Das ist die gute Nachricht: Mit der richtigen Nahrung und ausreichend Flüssigkeit ist es relativ einfach, den Verstopfungsproblemen entgegen zu wirken. Das beste Hilfsmittel im Kampf gegen eine Verstopfung ist nämlich eine ballaststoffreiche Ernährung. Ballaststoffe quellen im Darm auf und sorgen dafür, dass der Stuhl schneller ausgeschieden wird. Perfekt, um der Verstopfung in der Schwangerschaft vorzubeugen und Hämorrhoiden keine Chance zu geben.

Mehr über Hämorrhoiden in der Schwangerschaft, wie sie entstehen und was ihr dagegen tun könnt, erfahrt ihr in unserem Video.

Verstopfung in der Schwangerschaft: das hilft!

Hämorrhoiden in der Schwangerschaft Hebamme Catharina Beckers

1. Lebensmittel gegen Verstopfung: Milchprodukte

Joghurt ist das perfekte Lebensmittel für einen gut funktionierenden Darm. Er enthält reichlich Bakterien, die für einen gesunden Darm sorgen.

Übrigens: Es muss nicht unbedingt teurer probiotischer Joghurt sein, der ganz normale Naturjoghurt reicht vollkommen aus, um den müden Darm in Schwung zu halten.

2. Lebensmittel gegen Verstopfung: Leinsamen

Einfach paar Leinsamen übers Müsli, den Joghurt oder den Salat streuen, und schon kommt der Darm in Schwung. Denn in den kleinen Samen stecken jede Menge Ballaststoffe! Die quellen im Darm auf und sorgen so für eine schnellere Verdauung.
Auch Weizenkleie oder indische Flohsamenschalen unterstützen eine gesunde, ballaststoffreiche Ernährung und können als sogenannte « Quellstoffe » dienen.

Tipp: Unbedingt reichlich trinken, wenn regelmäßig Leinsamen über das Essen gestreut werden. Mehr als 50 g Leinsamen pro Tag sollten es auf keinen Fall sein.

Leinsamen sind ballaststoffreich und gut bei Verstopfung
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3. Lebensmittel gegen Verstopfung: Vollkornprodukte

Hmm, helle Brötchen oder Croissants schmecken so gut! Wer jedoch unter Verstopfung leidet, sollte sich lieber den Vollkornbrötchen und dem Vollkornbrot zuwenden. In denen stecken deutlich mehr Ballaststoffe, die für eine gute Verdauung sorgen.

Ebenfalls empfehlenswert: Haferflocken, Müsli, Vollkornnudeln und Naturreis.

4. Lebensmittel gegen Verstopfung: Trockenfrüchte

Klappt’s nicht so richtig mit der Verdauung, dann werden gern Trockenpflaumen empfohlen. Ein sehr guter Tipp, denn die getrockneten Früchte stecken voller Ballaststoffe. Das gilt für Trockenobst aller Art: auch Rosinen, Datteln, Feigen, Apfelringe oder Aprikosen.

Tipp für alle, die sich nicht mit den festen, klebrigen Trockenfrüchte anfreunden können: einfach ein paar Trockenpflaumen über die Nacht in Wasser einweichen und am nächsten Morgen ergänzend ins Müsli oder in den Joghurt geben!

5. Lebensmittel gegen Verstopfung: Gemüse & Obst

Neben den getrockneten Früchten spielen auch frisches Obst und Gemüse eine wichtige Rolle, wenn es um das Thema gesunder Darm und gute Verdauung geht. Drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung am Tag. Sowohl in Obst als auch in Gemüse stecken Ballaststoffe, ganz besonders in Heidelbeeren, frischen Datteln, Quitten, Artischocken oder Schwarzwurzeln.

6. Außerdem wichtig: Viel trinken

Um der Verstopfung in der Schwangerschaft vorzubeugen gehört auch eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung: Neben den richtigen Lebensmitteln benötigt der Darm auch genügend Flüssigkeit, damit er gut arbeiten kann.
Zwei Liter Wasser (möglichst magnesiumreich) am Tag sollte man mindestens trinken, ob schwanger oder nicht. Auch Früchte- und Kräutertee sind natürlich erlaubt.

Tipp: morgens, vor dem Aufstehen, ein großes Glas frisches Wasser trinken hilft, bringt den gesamten Organismus und insbesondere den Verdauungstrakt in Schwung.

1-2 Glas Sauerkrautsaft pro Tag sollen ebenfalls helfen, Verstopfungsbeschwerden zu lindern. Leider kann Sauerkrautsaft auch eine blähende Wirkung haben.

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7. Bewegung tut gut!

20 Minuten Spazierengehen pro Tag können helfen, den Stuhlgang zu fördern. Auch Schwimmen oder Schwangerschaftsgymnastik sind eine gute Möglichkeit, aktiv zu bleiben und der Verstopfung in der Schwangerschaft vorzubeugen.

Wichtig: Auf keinen Fall Abführmittel – oder andere Medikamente – eigenständig einnehmen. Wer während der Schwangerschaft unter Verstopfung leidet und trotz der empfohlenen Ernährungsumstellung keine Besserung feststellt, sollte seinen Frauenarzt um Rat fragen.

Quellen:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Wichtiger Hinweis: Die Inhalte dieses Artikels dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt oder die Hebamme kontaktieren.