Inhaltsverzeichnis
- Warum schlafen Hunde gerne im Bett?
- Gründe, euren Hund im Bett schlafen zu lassen
- Darauf solltet ihr achten, wenn euer Hund im Bett schläft
- Das spricht GEGEN den Hund im Bett
- So gewöhnt ihr eurem Hund ab, im Bett zu schlafen
Diese Frage spaltet die Hunde-Community: Darf der Hund ins Bett oder ist das ein absolutes No-Go?
Während einige Menschen liebend gerne mit ihrem Vierbeiner im Bett kuscheln, bekommen andere bei dem Gedanken das kalte Grausen. Natürlich ist es eure individuelle Entscheidung, ob der Hund ins Bett darf. Es gibt aber durchaus Vor- und Nachteile, die dafür und dagegen sprechen.
Die besten Argumente für die Pro- & Kontra-Liste, die ihr vielleicht in der Verhandlung mit anderen Mitbewohnern braucht, haben wir hier zusammengestellt.
Warum schlafen Hunde gerne im Bett?
Euer Hund legt sich nachts gerne zu euch ins Bett oder kuschelt sich abends neben euch auf die Couch? Das ist gar nicht unüblich!
Im Podcast „Mit den Waffeln einer Frau“ sprach Hunde-Experte Martin Rütter mit Barbara Schöneberger über Hunde, die im Bett schlafen dürfen. Er erklärt, die Vierbeiner seien „soziale Rudeltiere“, die in „engen Sozialgefügen leben“ und deshalb nachts und tagsüber ungern allein sind.
Hunde suchen also stetig die Nähe ihres Rudels. Und das seid ihr! Ob ihr dieses Verhalten auch beim Schlafen duldet oder nicht, ist euch überlassen. Ihr solltet euch aber konsequent dafür oder dagegen entscheiden, um unnötige Verwirrung bei eurem Vierbeiner zu vermeiden. Klare Regeln sind hier wichtig.
Euer Hund ist nachts nicht auf Kuschelkurs? Macht euch keine Sorgen, das liegt nicht direkt daran, dass euer Hund euch nicht mag. Manche Hunde mögen einfach lieber ihren Platz beim Schlafen und stehen so gar nicht auf „Kontaktliegen“. Das ist ganz individuell – ähnlich wie bei uns.
Mehr Lesestoff: Katze im Bett schlafen lassen – ist das eine gute Idee?
Gründe, euren Hund im Bett schlafen zu lassen
Schon gewusst? Eine Umfrage unter australischen Hundebesitzern ergab, dass knapp die Hälfte der Befragten mit ihrem Hund im Bett schlafen, während 31 Prozent den Hund aus dem Schlafzimmer verbannen.
Auch ihr lasst euren Hund im Bett schlafen? Einiges spricht dafür, dass das eine richtig gute Idee ist!
Gefühl von Geborgenheit
Wir Menschen sind nicht gerne allein. In einer US-Amerikanischen Studie gaben Menschen, die ihre Hunde im Bett schlafen lassen, im Vergleich zu anderen Befragten stärkere Gefühle von Komfort und Geborgenheit an. Unsere pelzigen Begleiter wirken also beruhigend auf uns.
Macht irgendwie auch Sinn: So kuschelig wie unsere Hunde sind, haben wir auch gar keine andere Wahl, als uns zu entspannen!
Stress lindern
Abends gestresst ins Bett zu gehen, kann das Einschlafen fast unmöglich machen. Hier kann euer pelziger Begleiter helfen. Laut einer Studie der Washington State University kann Kontakt zu Tieren das Stresslevel enorm mindern. Bereits nach 10 Minuten, in denen die Studienteilnehmer Hunde und Katzen streichelten, war das Level das Stresshormons Cortisol bei den Probanden deutlich verringert.
Also: Kuschelt euch abends an Fido und kratzt ihn ein paar Minuten hinter den Ohren – das freut dann eben auch euren Hund.
Vertrauen aufbauen
Insbesondere Junghunde suchen oft die Nähe ihres Menschen. Das ist nicht nur total niedlich, es kann auch dabei helfen, Vertrauen aufzubauen.
Denn auch in der Wildnis würden Hunde sich aneinander kuscheln und so in der Sicherheit der Gruppe schlafen. Gemeinsam zu nächtigen, kann somit das Band zwischen euch und eurem Hund stärken.
Übrigens: Eine starke Verbindung hilft auch bei der Erziehung. Praktisch!
Besserer Schlaf
Ist euer Hund eine kleine Schnarchnase, die beim Schlafen gerne lustige Geräusche macht? Manche Menschen stört das beim Schlafen ungemein, andere nehmen ihren Vierbeiner überhaupt nicht wahr. Eine Studie, in der die Schlafqualität in Kombination mit Hunden untersucht wurde, ergab sogar, dass die Vierbeiner manche Personen weniger stören als menschliche Bettpartner!
Forscher der Mayo-Schlafklinik in Arizona fanden darüber hinaus heraus, dass ein Hund im Schlafzimmer die Schlafqualität enorm verbessern kann – egal ob sich um einen kleinen oder großen Hund handelt.
Darauf solltet ihr achten, wenn euer Hund im Bett schläft
Hunde dürfen also durchaus ins Bett und können unsere Lebensqualität sogar verbessern. Es gibt jedoch einige Dinge, dir ihr dabei beachten solltet:
- Allergikern und Asthmatikern wird davon abgeraten, Hunde im Bett schlafen zu lassen. Die Tiere verlieren Haare und tragen Staub im Fell. Beides kann Atemnot auslösen.
- Auch ins Kinderbett gehört der Hund nicht. Zum einen, weil Hund und Kind niemals unbeaufsichtigt allein sein sollten. Zum anderen, weil sich der Hund im Schlaf auf das Kind rollen könnte, wodurch dieses keine Luft mehr bekommt.
- Hunde sind und bleiben Tiere. Und als solche bringen sie Schmutz mit sich. Wechselt regelmäßig die Bettwäsche und achtet darauf, dass euer Hund keine Parasiten einschleppt!
Ganz wichtig ist laut D.O.G.S-Hundetrainer Sven Kunkel: Ihr müsst die Entscheidungsgewalt darüber behalten, wann und ob der Hund ins Bett darf. Ein klares „Nein“ muss von eurer Fellnase akzeptiert werden. Ansonsten solltet ihr das nächtliche Kuscheln komplett unterbinden.
Im Video: Verrückte Hundefakten
Das spricht GEGEN den Hund im Bett
Nun gibt es natürlich auch jede Menge Hundebesitzer, die ihren Hund nicht ins Bett lassen. Klar, Fido hat schließlich auch sein eigenes Körbchen, in dem es sehr bequem ist.
Darüber hinaus gibt es ein paar weitere gute Gründe, die dagegen sprechen, unsere Lieblinge im Bett schlafen zu lassen.
Revierverhalten kann gefördert werden
Vorsicht bei Hunden mit starken Beschützerinstinkt. Manchmal kann der Instinkt verstärkt werden, wenn euer Begleiter im Bett schläft. Unter Umständen reagiert er dann sogar aggressiv, wenn ein „Fremder“ – etwa euer Partner/ eure Partnerin – bei euch im Bett schläft.
Allerdings: Wenn euer Hund ein solches Verhalten zeigt, dann solltet ihr besser mit einem Hundetrainer/ einer Hundetrainerin sprechen. Denn das kann zu echten Problemen führen!
Fragliche Hygiene
Wenn ihr ein Haustier besitzt, kennt ihr das Problem: Irgendwie schaffen sie es immer, Schmutz ins Haus zu tragen. Dabei verteilen sich Haare, Dreck und Sabber nicht nur im Haus, sie wandern auch ins Bett, wenn der Hund es sich darin bequem macht. Klar, ihr achtet sicherlich darauf, dass euer Hund sauber ist, ganz vermeiden lassen sich die Überbleibsel der Tiere aber nicht immer.
Vor allem ältere Hunde verlieren außerdem auch schnell mal die Kontrolle über ihre Blase. Nicht so schön! Und auch am Geruch lässt sich nur bedingt etwas ändern.
Unruhiger Schlaf
Gehört ihr zu den Menschen, die bei jedem noch so kleinen Geräusch senkrecht im Bett stehen? Dann ist ein Hund im Bett definitiv nicht ratsam. Denn es handelt sich nun mal nicht um ein Stofftier, sondern um ein lebendiges Wesen, das träumt, schnarcht und im Schlaf sogar kickt.
Das kann die Schlafqualität von leichten Schläfern enorm beeinträchtigen. In einer Studie gaben sogar 10 Prozent der Befragten an, dass ihre Tiere sie im Schlaf durch Geräusche oder Bewegung irritieren – ihr seid also nicht allein!
Gefahr von Ungeziefer
Welcher Hund liebt es nicht, durch Büsche zu rennen und zu buddeln? Dabei fangen sich unsere Lieblinge schnell Parasiten wie Flöhe ein. Schlafen die Vierbeiner dann im Bett, ist das natürlich die ideale Gelegenheit für Schädlinge, auf den Menschen überzuspringen.
Verständlich, wenn man den Hund deshalb lieber ins Körbchen schickt. Zecken- und Flohschutz (etwa dieser hier auf Amazon*) kann aber ebenfalls sinnvoll sein.
Krankheitsübertragung
Ein ernsthaftes Krankheitsrisiko geht von euren Hunden eigentlich nicht aus. Es ist jedoch möglich, dass eure Hunde sogenannte Zoonosen, also Infektionskrankheiten, die vom Hund auf den Menschen und umgekehrt überspringen können, übertragen. Da hilft es natürlich nicht, wenn euer Hund euch im Tiefschlaf ins Gesicht hechelt.
Allerdings: Die Übertragung kann auch im Alltag stattfinden. Das ist also kein spezifisches Schlafproblem.
So gewöhnt ihr eurem Hund ab, im Bett zu schlafen
Ihr möchtet euren Hund ungern bei euch schlafen lassen? Am besten ist es natürlich, wenn ihr eurem Hund in einem solchen Fall von Anfang an nicht erlaubt, ins Bett zu gehen. Aber Umstände ändern sich nun mal. Wie geht ihr also am besten vor, um eurem Hund das Bett abzugewöhnen?
- Gestaltet den neuen Schlafplatz möglichst attraktiv. Sucht einen passenden Ort und probiert aus, ob euer Hund lieber in Körbchen (wie in diesem auf Amazon*) oder auf Polstern schläft. Bietet die entsprechende Option an.
- Legt eurem Hund ein Spielzeug oder eine eurer Decken beziehungsweise ein T-Shirt ins Körbchen. Das ist ihm vertraut, riecht nach euch und macht den Schlafplatz angenehmer.
- Ein langer Spaziergang vor dem Schlafengehen powert euren Vierbeiner aus. Schickt ihr euren Liebling müde ins Körbchen, kann das dazu führen, dass er es schneller akzeptiert.
- Werdet auch dann nicht weich, wenn der Hund anfängt zu wimmern, wenn er nicht ins Bett darf! Bleibt ruhig und geduldig, bestraft euren Hund aber nicht. Da müsst ihr jetzt beide durch.
- Habt ihr die Entscheidung gegen das Bett getroffen, solltet ihr konstant bleiben. Viel hin und her zu wechseln, wirft euren Fortschritt zurück.