Veröffentlicht inLifestyle, Wohnen & Lifestyle

Katzen für Allergiker: Eignen sich diese Rassen wirklich?

Katzen für Allergiker
Katzen für Allergiker Credit: Getty Images

Eine Katzenallergie ist der Albtraum für jeden Tierliebhaber. Wir verraten euch, ob es tatsächlich Katzen für Allergiker gibt, mit denen ihr problemlos kuscheln könnt.

Inhaltsverzeichnis

Die Nase läuft, die Augen jucken und der Hals kratzt. Eine Katzenallergie löst ganz schön unangenehme Symptome aus. Besonders fatal, wenn man Katzen eigentlich liebt und am liebsten selbst einen Stubentiger hätte.

Katzen für Allergiker? Die soll es tatsächlich geben. Und sie sollen es möglich machen, dass ihr euch auch mit einer Katzenallergie eine Samtpfote in die eigenen vier Wände holen könnt.

Wir verraten euch, was es mit einer Katzenallergie auf sich hat, welche Katzen für Allergiker geeignet sind und was es dabei zu beachten gibt.

Katzen für Allergiker

Katzen, die nicht haaren: Mythos oder Wahrheit?

Katzenallergie-Symptome: Ursachen und Auslöser

Fälschlicherweise wird eine Katzenallergie oft als „Katzenhaarallergie“ bezeichnet. Doch wusstet ihr, dass die allergische Reaktion gar nicht direkt durch die Katzenhaare ausgelöst wird?

Der eigentliche Grund für eine Katzenallergie ist nämlich das Protein „Fel d1“. Dieses findet man unter anderem an den Haaren einer Katze wieder, weshalb häufig von einer Katzenhaarallergie die Rede ist. Doch das Allergen Fel d1 befindet sich eigentlich in Hautschuppen, Tränenflüssigkeit und im Speichel von Katzen. Von dort gelangt es dann natürlich durchs Putzen auch aufs Fell und verteilt sich somit in der ganzen Wohnung. Der Horror für jeden Allergiker.

Je nachdem, wie stark die Katzenallergie ausgeprägt ist, kann es bereits nach wenigen Minuten zu ersten Symptomen kommen. Für manche Allergiker ist es möglich, sich im selben Raum mit einer Katze aufzuhalten, für andere führt bereits die Aufnahme über die Atemluft nach kurzer Zeit zu starken Problemen.

Typische Katzenallergie-Symptome:

  • Brennende, juckende und gerötete Augen
  • juckende und laufende Nase
  • Nies- und Hustenreiz
  • juckende Haut oder Ausschlag
  • Anschwellen der Schleimhäute
  • Atemnot

Auch lesen: Katzenhaare entfernen: Diese Tricks helfen wirklich

Katzen für Allergiker: Das gibt’s zu beachten

Immer wieder liest man im Internet von „Katzen für Allergiker“, die das Zusammenleben und Kuscheln trotz Allergie möglich machen sollen. Doch geht das überhaupt? Ganz so einfach ist es leider nicht. Fakt ist, dass es weder einheitliche Meinungen zu diesem Thema gibt, noch wirkliche Studien, die belegen, das bestimmte Katzenrassen hypoallergen und für Allergiker geeignet sind.

Erfahrungen haben jedoch gezeigt, dass es einige Rassen gibt, die bei vielen Allergikern keine Probleme oder Symptome auslösen. Allerdings scheint auch das von Katze zu Katze unterschiedlich zu sein. Ob eine Katze für einen Allergiker geeignet ist, lässt sich daher im Vorfeld nicht pauschal beantworten, denn es spielen verschiedene Faktoren wie die Ausprägung der Katzenallergie eine Rolle. Menschen mit einer schweren Katzenallergie werden deshalb auch auf hypoallergene Katzen reagieren und sollten lieber von einer Anschaffung absehen.

Auch scheint das Geschlecht einer Katze eine entscheidende Rolle zu spielen. Weibliche Katzen lösen beispielsweise seltener Allergien aus als Kater. Kastrierte Kater produzieren zudem weniger Fel d1 als unkastrierte. Vorteilhaft können zudem Katzenrassen sein, die vergleichsweise wenig haaren und somit auch weniger Allergene in der Wohnung verteilen.

Wie finden Allergiker also die richtige Katze? Die Antwort heißt: ausprobieren. Das Risiko, auf eine Katze allergisch zu reagieren, gibt es selbst bei Katzenrassen, die als hypoallergen gelten. Daher solltet ihr im Vorfeld einige Zeit mit der Katze verbringen und sie mehrmals im Tierheim oder beim Züchter besuchen, um herauszufinden, ob Allergiesymptome auftreten. Um Sicherheit zu bekommen, könnt ihr auch beim Arzt einen Allergietest durchführen lassen. Das alles sollte stattfinden, bevor ihr die Katze letztendlich zu euch holt.

Die 10 besten Katzen für Allergiker

1. Sibirische Katzen
Hypoallergen trotz flauschigem Fell? Ja, das soll tatsächlich gehen, denn sibirische Katzen sollen weniger vom Allergen Fel d1 produzieren und daher auch als Katzen für Allergiker geeignet sein. Die Halblanghaarkatzen gelten als sehr pflegeleicht und sozial. Ihr aufgewecktes und aktives Wesen sorgt zudem immer für Action in der Bude.

2. Bengal-Katzen
Bengalen gelten als überdurchschnittlich intelligente Katzen. Durch ihr sportliches, aktives und freiheitsliebendes Gemüt verlangen sie viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung von ihren Haltern. Auch sie gelten als geeignete Katzen für Allergiker.

3. Sphynx-Katzen
Die Sphynx, auch als Nacktkatze bekannt, besticht durch ihr ungewöhnliches Äußeres. Sie produziert zudem nicht nur weniger Allergene, sondern haart im Gegensatz zu anderen Katzen auch nicht und verteilt dadurch weniger Allergene in der Wohnung. Und dabei sind Nacktkatzen treue Haustiere: Anhänglich, sensibel und sehr verschmust.

4. Cornish Rex
Große Augen, große Ohren: Die Cornish Rex hat ein ganz besonderes Aussehen. Die aktive, intelligente und liebenswürdige Katze verliert außerdem verhältnismäßig wenig Fell und produziert weniger Fel d1. Das macht sie zu einer guten Katze für Allergiker.

5. Burma-Katzen
Sucht ihr nach einer eigenwilligen Katze mit einem starken Charakter? Dann ist eine Burma vielleicht das Richtige für euch. Die energetische Katze liebt die Gesellschaft von Menschen und eignet sich wegen der verminderten Allergenproduktion gut als Katze für Allergiker.

6. Siam-Katzen
Sie ist intelligent, anhänglich und äußerst mitteilsam: Die Siam-Katze. Außerdem gilt die Katze mit den strahlend blauen Augen als hypoallergen und daher geeignet für Allergiker.

7. Russisch Blau
Die Russisch Blau besitzt silbernes Fell und leuchtend grüne Augen. Ihr ruhiger, aber geselliger Charakter macht sie perfekt für alle, die gerne zuhause Zeit verbringen. Auch sie eignet sich als Katze für Allergiker, da ihr Körper weniger vom Allergen Fel d1 produzieren soll.

8. Orientalisch Langhaar
Sie ist auch unter dem Namen Javanese bekannt: Die Orientalisch Langhaar. Die anhängliche Katze baut eine enge Bindung zu ihren Besitzern auf und ist sehr verschmust. Zudem gilt sie als hypoallergen und gehört damit zu den geeigneten Katzen für Allergiker.

9. Balinesen-Katzen
Auch Balinesen gehören den geeigneten Katzen für Allergiker an, die weniger Allergene produziert. Sie gelten als sehr anhänglich und gesellig und haben einen großen Mitteilungsdrang.

10. Orientalisch Kurzhaar
Die Orientalisch Kurzhaar hat durch ihren schmalen Kopf und die großen Ohren ein außergewöhnliches Aussehen. Sie gilt als aktiv und sehr intelligent, weshalb für sie vor allem eine Familie wichtig ist, die sie beschäftigt und ihr Grenzen setzen kann. Sie produziert verhältnismäßig wenig Allergene, weshalb sie sich gut als Katze für Allergiker eignet.

Lesetipp: Hochwertiges Katzenfutter: So ernährt ihr eure Vierbeiner richtig

Tipps und Hausmittel: Was tun bei einer Katzenallergie?

Ist eine Katzenallergie sehr stark ausgeprägt, sollte der Kontakt zu Katzen möglichst gemieden werden, denn auf Dauer kann sonst zum Beispiel Asthma entstehen. Leidet ihr aber nur unter einer leichten Allergie gibt es einige Tricks und Hausmittel, die dabei helfen können, Allergieschübe auf ein Minimum zu reduzieren.

Denn nicht immer besteht die Möglichkeit, sich eine hypoallergene Katze auszusuchen. Insbesondere, wenn sich eine Katzenallergie erst im Laufe der Zeit entwickelt oder verschlimmert, möchten viele sich natürlich nicht von ihrer Katze trennen.

Tipps bei Katzenallergie:

  • Kontakt mit der Katze reduzieren
  • häufig die Hände waschen
  • regelmäßig saugen und wischen
  • Allergiker-Staubsauger mit HEPA-Filter verwenden (z.B. hier bei Amazon)
  • mehrmals täglich lüften
  • Teppichböden in der Wohnung vermeiden
  • Antiallergenen Luftreiniger verwenden (z.B. hier bei Amazon)
  • Katze nicht ins Schlafzimmer und aufs Bett lassen
  • Katze regelmäßig bürsten, um lose Haare in der Wohnung einzugrenzen

Ist die Allergie nicht allzu stark ausgeprägt, können auch Hausmittel wie Schwarzkümmelöl helfen. Das soll täglich eingenommen entzündungshemmend und antiallergisch wirken. Hier gibt’s praktische Schwarzkümmelöl-Kapseln bei Amazon.

Bei stärkeren Allergien kann es helfen, einen Allergologen um Rat zu fragen. Eventuell kommt eine Hyposensibilisierung infrage, die dabei helfen kann, nicht mehr allergisch auf die Katze zu reagieren.

Auch lesen: Katzenstreu Test 2019: Das sind die Besten gegen Geruch

Katzenallergie-Impfung: Die Lösung des Problems?

Trotz Allergie mit Katzen kuscheln und das ganz ohne Medikamente oder Hypersensibilisierung? Das verspricht eine Katzenallergie-Impfung, die von Schweizer Forschern entwickelt worden ist.

Bereits im August 2019 berichtete das ARD-Studio Zürich von einem neuen Impfstoff, der bei einer Katzenallergie helfen soll. Immunbiologen der Universität Bern und Zürich hätten ein effektives Mittel gefunden, was der Katze gespritzt wird, um die Ausschüttung des Allergens Fel d1 zu vermeiden.

Der Impfstoff wurde bereits an über 70 Katzen getestet und hat sich als erfolgreich und ohne Nebenwirkungen für die Tiere erwiesen. Die Katzenallergie-Impfung soll allerdings erst 2022 offiziell auf den Markt kommen.

* Affiliate-Link