Inhaltsverzeichnis
- Was ist der Unterschied zwischen Vintage und Retro?
- So gelingt die Vintage-Einrichtung
- 1. Vintage-Schlafzimmer einrichten
- 2. Vintage-Wohnzimmer einrichten
- 3. Vintage-Küche einrichten
Wer eine nachhaltige und individuelle Wohnungseinrichtung will, kauft seine Möbel nicht neu im Möbelhaus, sondern gebraucht auf dem Flohmarkt. Wahlweise auch über Kleinanzeigen. Oder ihr versucht euer Glück beim Sperrmüll – ein Paradies für handwerklich begabte DIYler, die bereit sind, kaputte Möbel zu restaurieren.
Dass Flohmarkt-Möbel günstiger als Neuware wären, stimmt leider nur bedingt. Denn es hat sich längst unter den Händlern herumgesprochen, dass die coolen Kids heutzutage auf eine Vintage-Einrichtung abfahren. Für viele Secondhand-Schätzchen muss man daher trotz (oder gerade wegen) Gebrauchsspuren eine Menge Kohle hinblättern.
Die gute Nachricht: Schon mit ein paar wenigen ausgewählten Stücken schafft ihr eine geniale Vintage-Einrichtung. Gerade große und auffällige Teile sollten sparsam eingesetzt werden, damit man sich davon nicht erschlagen fühlt. Weniger ist mehr, lautet die Devise.
Wie ihr Flohmarkt-Möbel in eure Vintage-Einrichtung integrieren könnt, ohne dass man sich wie im Museum fühlt, zeigen wir euch hier.
Was ist der Unterschied zwischen Vintage und Retro?
Um als Vintage durchzugehen, müssen die Möbelstücke mindestens dreißig Jahre alt sein – genauer gesagt bezeichnet man damit die Zeitspanne zwischen 1920 und 1980. Von Jugendstil über Industrial und Mid Century bis Bauhaus ist hier alles dabei. Noch ältere Möbel wie barocke Bilderrahmen gelten bereits als Antiquitäten. Allgemein gilt: Je älter, seltener oder bekannter der Designer, desto teurer.
Zu einer authentischen Vintage-Einrichtung gehören kleine Makel dazu. Abgewetzte Polster und abspringender Lack zeigen, dass die Möbel alt sind und eine Vorgeschichte mitbringen. Das ist der wesentliche Unterschied zwischen Vintage und Retro. Denn die Retro-Einrichtung tut nur so, als wäre sie alt. Sie imitiert den Stil vergangener Epochen und bringt sie wieder in Mode.
Mittlerweile gibt es massig Möbelstücke im Vintage-, Used- oder Shabby-Chic-Look zu kaufen. Aber das ist einfach nicht dasselbe. Die auf alt getrimmten Möbel bleiben leider Ware von der Stange. Echte Vintage-Möbel sind hingegen Unikate und haben als Raritäten häufig sogar eine beschränkte Stückzahl. Trotzdem sind die Retro-Accessoires natürlich als Eyecatcher super.
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Euer Vintage-Möbel hat eine Macke? Da die Qualität meist besser als die von neuwertigen Produkten ist (echte Handarbeit!), lassen sich Schäden in der Regel leicht beheben. Das restaurierte Möbelstück hält im Durchschnitt sogar länger als ein neu gekauftes Teil.
Im Video: 6 Dinge, die ihr immer gebraucht kaufen solltet
So gelingt die Vintage-Einrichtung
Einen Rat solltet ihr bei eurer Vintage-Einrichtung unbedingt beherzigen: Nicht nur alte Möbel aneinanderreihen. Eine Einrichtung, die komplett aus Vintage-Möbeln besteht, ist einfach too much – auch für euren Geldbeutel. Günstiger und vor allem harmonischer ist es, die Flohmarktteile mit zeitgemäßem Mobiliar zu kombinieren.
Durch den Kontrast von alt und neu kommen die Raritäten viel besser zur Geltung. Damit der Stilbruch nicht zu hart wirkt, könnt ihr sanfte Übergänge mit passenden Tapeten oder Vintage-Deko schaffen. In jedem Fall solltet ihr großen Prachtstücken den Raum geben, den sie brauchen, um ihre volle Wirkung entfalten zu können. Also nicht alles dicht an dicht rücken.
Mehr Tipps und Ideen zum Einrichten im Vintage-Stil bekommt ihr hier. Wir bewegen uns dafür von Raum zu Raum durch die Wohnung und zeigen, wie ihr die Vintage-Accessoires jeweils passend kombinieren könnt.
1. Vintage-Schlafzimmer einrichten
Ein Metallbett (hier bei Otto)* gibt eurem Schlafzimmer zuhause direkt Vintage-Flair. Ob verschnörkelt oder nicht – ein Bettgestell aus Metallstreben erinnert immer ein wenig an Puppenstube. Damit der Eindruck nicht Überhand gewinnt, könnt ihr mit modernen Möbeln ein Gegengewicht schaffen.
Idealer Kombi-Partner für eine Vintage-Einrichtung im Schlafzimmer ist der skandinavisch angehauchte Boho-Stil. Setzt dazu auf Naturmaterialien wie Leinenbettwäsche, Holzkommoden und Langflor- oder Fellteppiche. Farblich dominieren helle Töne wie Weiß, Grau und Beige. Als Deko sind Makramee-Wandbehänge (hier bei Amazon)* und viel frisches Pflanzengrün toll.
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Tipp: Wer es romantisch mag, setzt mit einem Himmelbett ein Highlight im Vintage-Schlafzimmer. Ihr könnt auch ringsum Vorhangschienen anbringen und damit euren Schlafplatz einrahmen. Perfekt als Raumteiler!
Möbel und Accessoires fürs Vintage-Schlafzimmer:
- Koffer als Nachttisch
- Truhe als Bettbank
- Doppelglockenwecker
- Petroleumlampe mit Glühbirne als Tischleuchte
- Ganzkörperspiegel mit Barockrahmen
- verschnörkelter Klappspiegel (für den Schminktisch)
- dekorative Parfumflakons
- Metall- oder Porzellangriffe für Kommoden
- Mustervorhänge
- Paravents
- Schaufensterpuppe
- Vogelkäfig
- Flohmarktstuhl oder Leiter als „Stummer Diener“
2. Vintage-Wohnzimmer einrichten
Dreh- und Angelpunkt einer Vintage-Einrichtung im Wohnzimmer ist die passende Sitzmöglichkeit. Das kann eine elegante Recamiére, ein gemütlicher Ohrensessel oder ein wippender Schaukelstuhl sein. Auch Hybride wie ein genarbtes Chesterfield-Sofa oder ein Clubsessel mit poppigem Samtbezug sind willkommen – gerahmt von einem hübschen Orientteppich (hier bei Home24)*.
Dunkle Hölzer sind besonders edel, lockerer wirkt das Vintage-Wohnzimmer mit helleren Holzarten. Beim Interior solltet ihr maximal drei unterschiedliche Holzfarben kombinieren, sonst wird es schnell unruhig. Für den Eindruck eines Einbauschranks könnt ihr diesen einfach in der Wandfarbe lackieren. Dann verschmilzt er förmlich mit dem Hintergrund in eurer Wohnung.
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Tipp: Praktisch und dekorativ zugleich sind Servierwagen (hier bei Home24)*. Füllt den Alkohol in Kristallflaschen (hier bei Butlers)* ab, das sorgt für die Extraportion Chic und Charme!
Möbel und Accessoires fürs Vintage-Wohnzimmer:
- alte Truhe als Beistelltisch
- Apotheker-Kommode
- altes Klavier als Sideboard
- Nostalgie-Telefon mit Wählscheibe
- Plattenspieler
- Polaroidfotos
- Landkarten und Anatomieplakate
- Spiegel und Bilder in Barockrahmen
- Spitzendeckchen (z. B. unterm Blumentopf)
- Mustertapete
- Stehlampe mit Schirm (oder Studiolampe)
- Kronleuchter
- Sekretär plus Rundbogenstuhl für Arbeitsecke
- Bankerlampe für Schreibtisch
- Taxidermie (ausgestopfte Tiere, Insektensammlung oder Geweihe)
- Apothekergläser als Vase (Trockenblumen)
- Globus
- nostalgischer Zeitschriftenständer
3. Vintage-Küche einrichten
Für eine Retro- oder Vintage-Optik in der Küche heißt es: Zeigt, was ihr habt. Offene Regale und Vitrinenschränke sind hier das A und O. Hinter Glas wirkt alles sofort wertvoller – eben wie bei einer Kunstausstellung. Obstnetz, Pfannen und Topflappen lasst ihr zuhause Industrial-like von Kupferstangen hängen. Das sorgt für einen coolen Look und ihr habt beim Kochen alles griffbereit.
Wichtigster Blickfang in der Küche sind jedoch die Wände. Rund um die Küchenzeile sind Kacheln als Deko und Spritzschutz zugleich gefragt. In einer Mietwohnung könnt ihr auf entsprechende Fliesenaufkleber zurückgreifen (hier bei Otto)*. Das Design kann je Geschmack graphisch im Art-Déco-Look, marmoriert oder bunt geblümt wie in den Siebzigern sein.
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Tipp: Wenn ihr genug Platz habt, ist ein Buffetschrank in Küche oder Esszimmer genial (hier bei Otto)*. Er bietet viel Stellfläche für euer Geschirr und ist mit seinem Glasaufsatz die perfekte Bühne für hübsches Porzellan. Angestrichen in pastelligen Bonbonfarben wirkt ein Vintage-Holzschrank luftiger. Passend zum Industrial-Look wählt ihr dagegen eine Glasvitrine mit Blechrahmen (hier bei Ikea)*.
Möbel und Accessoires für die Vintage-Küche:
- Weinkisten als Küchenschränke
- gläserne Schüttenkästen für Gewürze
- runde Küchenuhr mit Zeigern
- Tassen und Krüge aus Emaille
- Keramikgeschirr
- antike Küchenwaage (Dekoration)
- Kaffeemühle
- nostalgische Tee- und Kaffekanne
- transparente Vorratsgläser (mit Prägebeschriftung)
- alte Kaffee-Jutesäcke (Deko)
- Vintage-Radio
- botanische Pflanzen- und Gemüseposter
- spruchreife Blechschilder
- Kühlschrankmagneten
- runder Bistrotisch
- Holz- oder Plastikstühle (gemixt)
- plus Sitzbank oder Hocker
- Vase mit frischen Schnittblumen
- weiße Spitzen- oder Häkeltischdecke
Wir hoffen, wir konnten euch inspirieren und wünschen viel Spaß beim Einrichten und Wohnen!
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