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Abnehmen im Schlaf: Funktioniert das wirklich?

„Schlank im Schlaf“ im Check – Regeln, Wirkung und mögliche Stolperfallen
© Adobe Stock/ Mariia Korneeva

Diät-Tipp: Schlank im Schlaf - funktioniert das wirklich?

Im Schlaf schlank werden? Schlafen und über Nacht abnehmen… Ganz so einfach geht es leider nicht. Was hinter der „Schlank-im-Schlaf“-Diät steckt, erfährst du hier!

Abnehmen im Schlaf – klingt traumhaft, oder? Leider ist es nicht ganz so einfach. Nur ins Bett legen und die Pfunde purzeln von selbst? Schön wär’s!

Der Diät-Trend „Schlank im Schlaf“ basiert auf einem ausgeklügelten Ernährungsplan, der den Stoffwechsel gezielt beeinflussen soll. Wie genau das funktioniert und ob es wirklich wirkt, erfährst du hier!

Wie funktioniert „Schlank im Schlaf“?

Hinter der erfolgreichen Diät steckt das Prinzip der Insulin-Trennkost von Dr. Detlef Pape. Im Gegensatz zur klassischen Trennkost werden dabei Kohlenhydrate und Eiweiße beim Frühstück und Abendessen getrennt.

Das bedeutet, morgens ist das Eiweiß tabu. Mittags wird ganz normal gegessen und abends kannst du dann beim Eiweiß zuschlagen, allerdings ohne Kohlenhydrate.

Tagsüber brauchen wir schnelle Energie, daher ist gegen das Essen von Kohlenhydraten wirklich nichts einzuwenden. Nachts hingegen kann der Körper darauf verzichten und die Fettreserven als Energiequelle anzapfen.

Buchtipp: „Schlank im Schlaf: Das Basisbuch. Die revolutionäre Formel: So nutzen Sie Ihre Bio-Uhr zum Abnehmen“ von Dr. med. Detlef Pape, GU Verlag, 2014. Das Buch bekommst du hier bei Amazon.*

Regeln fürs Frühstück: Kohlenhydrate am Morgen

Da der Körper morgens viel Energie benötigt, um gut in den Tag zu starten, empfiehlt Erfinder Dr. Pape zum Abnehmen im Schlaf ein kohlenhydratreiches Frühstück. Sprich: morgens sind eiweißhaltige Lebensmittel tabu. Auf das Frühstücksei, Wurst, Milch und Käse musst du also verzichten.

Befolgst du die Anweisungen von „Schlank-im-Schlaf“ finden sich auf deinem Frühstückstisch Brötchen, Brot und Müsli – ballaststoffreich sollen sie sein und komplexe Kohlenhydrate, die lange satt machen. Daher solltest du vor allem zu Vollkornprodukten greifen. Aufs Brötchen dürfen allerdings nur Produkte wie Margarine, Marmelade, Honig oder ein anderer eiweißarmer Brotaufstrich.

Falls süß nicht nach deinem Geschmack ist, kannst du auch auf eine Vielzahl an Brotaufstrichen, die auf Gemüse basieren, wie Rote-Bete-Meerrettich-Creme zurückgreifen.

Die Milch für den Kaffee kannst du durch Hafer- oder Mandelmilch ersetzen. Gleiches gilt fürs Müsli, wobei das auch mit Saft bzw. Smoothie erstaunlich gut schmeckt.

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Regeln fürs Mittagessen: Mischkost zum Mittag

Mittags wird ganz normal gegessen, zum Beispiel Fisch mit Kartoffeln und Gemüse. Zwischen den Mahlzeiten musst du je eine Essenspause von fünf Stunden einhalten – ein Snack zwischendurch oder gesüßte Getränke sind dann nicht erlaubt. Für die Verdauung von Kohlenhydraten produziert unser Körper das Hormon Insulin. Das wiederum hemmt die Fettverbrennung.

Regeln fürs Abendessen: Eiweiß am Abend

Damit die Fettverbrennung über Nacht optimal läuft, gibt es abends hauptsächlich Eiweiß. Sprich, du musst ohne Kohlenhydrate wie Brot, Nudeln, Reis oder Kartoffeln auskommen. Übrigens zählen auch Süßigkeiten und Obst dazu, da sie recht viel Zucker – also Kohlenhydrate – enthalten.

Stattdessen kannst du dich mit Fleisch, Fisch, Käse oder beispielsweise einem Salat mit Fetakäse oder eine Gemüsepfanne mit Hühnchen satt essen. Auch überbackenes Gemüse oder Rührei kommen als letzte Mahlzeit des Tages für das Abnehmen im Schlaf infrage.

Abnehmen im Schlaf: Sport kurbelt den Stoffwechsel an

Selbst die „Schlank-im-Schlaf“-Diät kommt nicht ohne aus: Sport. Es ist kein Geheimnis, körperliche Aktivität kurbelt die Fettverbrennung an, ganz unabhängig von der Ernährungsweise. Den nächtlichen Fettverbrennungseffekt kannst du laut Empfehlung mit Ausdauertraining am Morgen verlängern. Schwimmen, Joggen oder auch eine HIIT-Einheit ist ideal.

Auch Abends kannst die Fettverbrennung ankurbeln, zum Beispiel mit Krafttraining. Abnehmen im Schlaf kannst du damit wunderbar unterstützen – durch den sogenannten Nachbrenneffekt deiner Muskeln.

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Kein Erfolg trotz „Schlank im Schlaf“?

Das Abnehmen im Schlaf zeigt nach mehreren Wochen keine ersten Erfolge? Dazu gibt es die sogenannten Turboformen. Je nach Stoffwechseltyp (Ackerbautyp oder Nomadentyp) kann es sein, dass du auch am Mittag die Aufnahme von Kohlenhydraten oder Proteinen reduzieren musst.

Grundsätzlich wird „Schlank im Schlaf“ für normal Gewichtige und gesunde Menschen empfohlen, die ihr Gewicht halten wollen. Kranke oder stark übergewichtige Menschen müssen, am besten nach Rücksprache mit einem Arzt, die Insulin-Trennkost ebenfalls optimieren: Dabei solltest du auch mittags deine Aufnahme von Kohlenhydraten oder Proteinen einschränken.

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Durch guten Schlaf zum Abnehmerfolg

Beim „Abnehmen im Schlaf“-Konzept kommt es auch darauf an, dass du tatsächlich ausreichend und erholsam schläfst. Daher solltest du direkt vor dem Schlafengehen nichts mehr essen. Damit sich dein Melatoninspiegel, der unter anderem für einen tiefen Schlaf sorgt, erhöht, sollten zwischen Abendessen und Zubettgehen circa drei bis vier Stunden liegen.

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Fazit zu „Abnehmen im Schlaf“

Die Diät „Schlank im Schlaf“ basiert auf der Insulin-Trennkost und setzt vor allem auf den Verzicht von Kohlenhydraten am Abend sowie auf feste Essenszeiten. Laut Verbraucherzentrale führt dies zu einer täglichen Kalorienersparnis von etwa 500 kcal, was langfristig beim Abnehmen helfen kann. Studien zeigen zudem, dass eine längere Pause zwischen Abendessen und Schlaf den Melatoninspiegel erhöht und so die Schlafqualität verbessert – was sich wiederum positiv auf das Gewicht auswirken kann.

Wissenschaftlich nicht belegt

Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt es: „aus ernährungswissenschaftlicher Sicht gibt es keinen Grund, Kohlenhydrate und Proteine getrennt voneinander aufzunehmen, zumal das Pankreas Verdauungsenzyme für alle energieliefernden Nährstoffe bereitstellt.“

Auch die Trennung der Makronährstoffe wird von der DGE kritisch gesehen: „… denn dadurch geht auch die wünschenswerte Ergänzung einzelner Nährstoffe wie etwa die biologische Wertigkeit bei bestimmten Aminosäuren verloren.“

Strikte Regeln, wenig Flexibilität

Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass die rigiden Vorgaben der Diät problematisch sein können: Eine starke Kontrolle des Essverhaltens kann in Krisensituationen nach hinten losgehen und sogar Essstörungen begünstigen. Zudem fehlt eine fachliche Begleitung, was die individuelle Anpassung der Ernährung erschwert. Besonders für Menschen mit Diabetes Typ 2 ist die Diät aufgrund der hohen Kohlenhydratzufuhr am Morgen ungeeignet.

Kann funktionieren, ist aber nicht optimal

Sowohl Verbraucherzentrale als auch DGE kommen zu dem Schluss, dass der Abnehmerfolg dieser Diät vermutlich eher auf der reduzierten Kalorienaufnahme und einem bewussteren Essverhalten basiert – nicht auf der Trennung der Makronährstoffe.

Wer langfristig erfolgreich abnehmen möchte, sollte weniger auf starre Diätregeln setzen und stattdessen auf eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung achten.

Wichtiger Hinweis zum Schluss: So individuell wie dein Charakter ist auch dein Körper. Du selbst musst für dich herausfinden, welche Ernährungsweise und welche Trainingsform am besten zu dir passen. Lass dich nicht von anderen unter Druck setzen. Grundsätzlich gilt aber: Ein aktiver Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und viel Bewegung ist immer noch der beste Weg, um dauerhaft fit zu bleiben und ein gesundes Gewicht zu erreichen bzw. zu halten. Fällt es dir schwer dein Idealgewicht zu erreichen oder leidest du unter gesundheitlichen Folgen deines Über- oder Untergewichts, dann lass dich bitte von deiner Ärzt*in oder Ernährungsberater*in unterstützen.

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