Bargeldloses Bezahlen wird immer beliebter in Deutschland. Das hat jetzt eine Studie der Bundesbank für das Jahr 2021 herausgefunden. Demnach nimmt der Zahlungsverkehr mit Kreditkarte, Debitkarten oder das Bezahlen über das Internet immer weiter zu.
Bargeld bleibt weiter beliebt
Zwar nehmen die bargeld- und kontaktlosen Zahlungen immer mehr zu, Bargeld gehört aber immer noch zu dem beliebtesten Zahlungsmittel der Deutschen. Größtenteils zahlen die Konsumenten ihre Einkäufe nämlich immer noch mit Münzen und Scheinen.
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MIt 58% gehörte Bargeld im vergangenen Jahr weiterhin zum meist genutztem Zahlungsmittel. „Weder Digitalisierung noch Pandemie konnten das Bargeld verdrängen. Wenn es um’s Bezahlen geht, ist Bargeld in Deutschland nach wie vor mit Abstand am beliebtesten,“ erklärt Johannes Beermann, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank.
Doch Bargeld-Zahlungen nehmen in den letzten Jahren auch immer mehr ab. Lag der Anteil 2017 der Barzahlungen noch bei 74%, waren es 2020 lediglich nur noch 60%. Und letztes Jahr ist der Anteil weiter gesunken. Der Trend geht also zu bargeldlosem Bezahlen.
Zahlungen im Internet und Kartenzahlungen nehmen zu
Ein Grund hinter dem Rückgang der Bargeldzahlung ist die stetige Zunahme vom Online-Shopping sowie der Trend zum kontaktlosem Bezahlen mit Karte oder sogar Handy.
Auch die Corona-Pandemie der letzten Jahre hat ihr übriges dazu beigetragen. „Die Corona-Pandemie hat natürlich die Nutzung von Kartenzahlungen noch weiter beschleunigt,“ erklärt Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz bei der Vorstellung der Studie. In dieser Zeit waren die Bürger aufgefordert worden, soviel wie möglich kontakt- und bargeldlos zu bezahlen. Sogar kleinere Beträge wurden in den letzten Jahren immer häufiger mit Karte gezahlt.
Nach Bargeld gehörten Debitkarten wie die Girocard 2021 zu den zweithäufigsten Zahlungsmitteln mit 23%. Ebenso wurden Zahlungen mit Kredikarten immer beliebter (6%). Diese wurden in erster Linie zum Bezahlen von größeren Beträgen sowie zum Bezahlen im Onlinehandel genutzt.
Trend zum Online-Shopping hält an
Was sich zu Beginn der Corona-Pandemie schon abzeichnete, nämlich dass der Onlinehandel boomt, zog sich auch durch das Jahr 2021. Der Anteil des Onlinehandels am gesamten Umsatz sei 2021 inzwischen auf 24% geklettert. Verglichen mit lediglich 6% im Jahr 2017 hat sich der Umsatz damit vervierfacht.
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Das Bezahlen im Internet ist dabei immer weiter auf dem Vormarsch. Knapp 5% aller Online-Einkäufe wurden 2021 über das Internet abgewickelt. 2017 waren es lediglich etwa 2%. PayPal ist dabei mit 4,2% immer noch der beliebteste Online-Bezahl-Anbieter.
Aber auch das Bezahlen mit dem Smartphone an der Kasse wird laut der Studie in Deutschland immer populärer. 2021 waren es bereits 17% aller befragten Smartphone-Besitzer*innen, die damit schon mal an der Ladenkasse bezahlt haben. „Ich erwarte, dass in Deutschland künftig immer mehr Menschen ihren physischen Geldbeutel gegen eine elektronische Wallet austauschen“, sagte Bundesbank-Vorstand Balz.