Veröffentlicht inAktuelles, Buzz

Neue Studie: Was richtet Corona im Gehirn an?

Neue Studie: Corona-Infektion kann Gehirn schrumpfen lassen
© GettyImages

Neue Studie: DAS richtet Corona im Gehirn an!

Eine Infektion mit Covid-19 kann offenbar das Gehirn auch schon bei milden Verläufen schädigen. Das haben Forscher*innen aus Oxford nun herausgefunden.

Eine Corona-Infektion kann das menschliche Gehirn auch bei einem milden Verlauf angreifen. Dies veröffentlichten nun Forscher*innen der Oxford-Universität in einer Studie, die in der Fachzeitschrift „Nature“ erschienen ist.

Die Erkrankung kann sich demnach auf die Größe des Gehirns sowie auf die sogenannte graue Substanz auswirken. Dies fand das Forschungsteam durch entsprechende Hirnscans heraus.

Auch lesen: Freedom Day trotz hoher Inzidenzen? Das plant die Regierung

Erschreckende Auswirkungen auf das Gehirn

Für die groß angelegte Studie nutzten die Forscher*innen die MRT-Bilder von 401 Teilnehmenden zwischen 51 und 81 Jahren circa 4,5 Monate nach einer Coronainfektion. Diese verglichen sie mit Hirnscans von 384 Männern und Frauen, die keine Sars-CoV-2-Diagnose erhalten hatten.

Im Video: Corona positiv nach 10 Tagen: Was ist nun zu tun?

Neue Studie: Corona-Infektion kann Gehirn schrumpfen lassen

Corona positiv nach 10 Tagen: Was ist nun zu tun?

Das Forschungsteam konzentrierte sich auf die Auswirkungen von Infektionen mit leichten bis mäßig schweren Verläufen. Die Hauptautorin und Professorin für Neurowissenschaften, Gwenaëlle Douaud, erklärte gegenüber dem US-amerikanischen Nachrichtensender „CNN„: „Wir waren ziemlich überrascht, dass wir selbst bei einer leichten Infektion deutliche Unterschiede im Gehirn feststellen konnten.“

Die Gehirne der Infizierten waren insgesamt geschrumpft. Sie büßten zwischen 0,2 und 2 Prozent an Masse ein. In einigen Hirnarealen hatte die sogenannte graue Substanz deutlich abgenommen.

Auch lesen: Kaum Antikörper? Milder Omikron-Verlauf schützt nicht effektiv

Im Verarbeitungszentrum des Geruchssinns fanden die Forscher*innen zudem Hinweise auf strukturelle Schäden in Form verschiedener Marker. Außerdem bauten die Infizierten bei Tests zu Gedächtnis- und anderen geistigen Fähigkeiten stärker ab als nicht infizierte Personen.

Was die genaue Ursache für die Hirnveränderungen sind, konnte noch nicht hinreichend geklärt werden. Zu den Ergebnissen passt jedoch, dass es schon früh in der Pandemie Hinweise darauf gab, dass eine Corona-Infektion auch Gehirn und Nervenzellen angreifen könnte.

Erholt sich das Gehirn nach einer Infektion wieder?

Unklar ist auch noch, ob die Veränderungen im Gehirn dauerhaft bestehen bleiben. Die Forscher*innen betonen hierbei, dass das Gehirn generell die Fähigkeit habe, sich zu regenerieren: „Wir wissen, dass das Gehirn sehr plastisch ist – das heißt, es kann sich selbst heilen“, sagt Professorin Gwenaëlle Douaud.

Es sehe daher gut aus, dass die schädlichen Auswirkungen der Infektion mit der Zeit gemildert werden könnten. Doch gesicherte Erkenntnisse gibt es hierzu noch nicht.