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Karl Lauterbach gibt nach: Corona-Isolationspflicht bleibt doch!

Corona-Isolierungspflicht
Corona-Isolierungspflicht Credit: Getty Images

Ursprünglich war geplant, dass die Corona-Isolationspflicht ab dem 1. Mai wegfällt. Nun macht die Bundesregierung jedoch einen Rückzug. Die Isolationspflicht bleibt doch!

Corona-Isolierungspflicht

Karl Lauterbach gibt nach: Corona-Isolationspflicht bleibt doch!

Personen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, müssen aktuell mindestens sieben Tage in Isolation. Anschließend können sie sich ‚freitesten‘. Der ursprüngliche Plan der Gesundheitsminister war, dass die Isolationspflicht ab dem 1. Mai wegfällt.

Die Pflicht sollte einer Empfehlung weichen, sodass Personen sich im Falle einer Corona-Infektion eigenverantwortlich isolieren. Das Gesundheitsamt sollte die Isolierungen dann nicht mehr anordnen. Lediglich für Beschäftige aus dem Gesundheits- und Pflegebereich sollte es auch zukünftig strengere Regeln geben.

Wie Gesundheitsminister Karl Lauterbach nun in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ erklärte, wird aus der Pflicht doch keine Empfehlung. Personen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, müssen sich also wie gehabt auch nach dem 1. Mai isolieren. Allerdings soll die Isolationspflicht nur noch fünf Tage gelten, anstatt bisher sieben Tage. Für Kontaktpersonen fällt die Quarantänepflicht weg.

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Vorhaben der Gesundheitsminister stieß auf große Kritik

Mit dem Rückzug reagiert die Bundesregierung auf die große Kritik an dem Vorhaben, die Isolierungspflicht zu kippen. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, erklärte seine Bedenken gegenüber „tagesschau„:

„Auf der einen Seite die Mahnung vor dem Virus. Auf der anderen Seite die Verharmlosung der Infektion, die ansteckender ist denn je.“ Besonders für Hochrisikogruppen sei die Gefahr einer Infektion groß.

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Kritik kam auch aus der Union

Kritik kam auch aus den Reihen der Union. Der parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei, hielt wenig von den ursprünglich geplanten Lockerungen: „Es geht ja um den Schutz der anderen.“

Laut Frei waren die bisherigen Lockerungen durchaus nachvollziehbar, da es „keine übertriebenen Vorsichtsmaßnahmen“ geben müsse. Die Entscheidung, aus der Isolierungspflicht nur eine Empfehlung zu machen, sei seiner Ansicht nach jedoch „wirklich inakzeptabel“.

Die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz und gleichzeitig Gesundheitsministerin von Sachsen-Anhalt, Petra Grimm-Benne (SPD), erklärte die Entscheidung wie folgt: „Den geplanten Strategiewechsel der Quarantäne- und Isolationsregelungen hin zu mehr Eigenverantwortung halten wir für vertretbar.“ Die Gesundheitsminister wollten damit an die Eigenverantwortung der Bevölkerung appellieren.

Karl Lauterbach gibt nach

Bei „Markus Lanz“ erklärt Karl Lauterbach, dass man die Gesundheitsämter mit dem Wegfall der Pflicht entlasten wollte, da diese ohnehin nicht mehr alle Isolierungs- und Qurantäneregelungen nachverfolgen können. „Aber das Signal, das davon ausgeht, ist so verheerend, dass man an diesem Punkt tatsächlich eine Veränderung machen muss“, so Lauterbach. Zudem fügt er hinzu: „Ich werde diesen Punkt am Mittwoch wieder kassieren.“

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Auf Twitter gibt der Gesundheitsminister zudem ein Statement ab und gesteht den Fehler ein: „1) Die Beendigung der Anordnung der Isolation nach Coronainfektion durch die Gesundheitsämter zugunsten von Freiwilligkeit wäre falsch und wird nicht kommen. Hier habe ich einen Fehler gemacht. Das entlastet zwar die Gesundheitsämter. Aber das Signal ist falsch und schädlich.“

Zudem fügt er hinzu: „2) Corona ist keine Erkältung. Daher muss es weiter eine Isolation nach Infektion geben. Angeordnet und kontrolliert durch die Gesundheitsämter. Dazu morgen mehr. Der Fehler lag bei mir und hat nichts mit der FDP oder Lockerung zu tun. Es ging um Entlastung der Gesundheitsämter.“