Gerne spricht man Eltern von ’nur‘ Mädchen sein Mitleid aus. Denn mit Blick auf die Pubertät prophezeit man ihnen schwere Zeiten. Allerdings ist das nur eine Phase und in den allermeisten Fällen überstehen Eltern und Kinder die ohne Folgen.
Anders sieht das für Eltern von Jungs aus. Das hat die Wissenschaft jetzt untersucht. Die haben vielleicht in der Pubertät eine leichtere Zeit, mit Blick aufs Alter dann aber umso schwerere Zeiten.
Nach Aussage der Wissenschaft nämlich bauen Eltern von Jungs – und da reicht schon einer – schneller kognitiv ab. Das Gedächtnis leidet schneller, die Denkfähigkeit baut schneller ab und auch die Konzentration nimmt eher ab als bei Eltern von Mädchen.
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Söhne und ihr Einfluss auf die Eltern
Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler*innen der Charles Universität Prag und der Columbia University in New York, die sie im Journal of Psychiatric Research veröffentlichten. Sie untersuchten Daten von mehr als 30.000 Studienteilnehmer*innen im Alter von 50 Jahren und älter, die mindestens ein Kind hatten. Besonderes Augenmerk legten die Wissenschaftler*innen darauf, ob Eltern Töchter oder einen oder mehrere Söhne hatten.
Basis der Untersuchung war ein kognitiver Leistungstest, den die Teilnehmer*innen absolvierten, in welchem Gedächtnis, Konzentration, Denkfähigkeit und Verständnis überprüft wurden. Die Auswertung zeigte, dass 13.222 Teilnehmer*innen, die mindestens einen Sohn hatten, im Schnitt schlechter bei den Tests abschnitten als jene, die keinen Sohn hatten.
Noch auffälliger war, dass Teilnehmer*innen, die mehr als einen Sohn hatten, durchschnittlich noch schlechter abschnitten als jene, die ausschließlich Töchter hatten. Das gilt sowohl für Väter als auch für Mütter gleichermaßen. Diese Ergebnisse, so die Autor*innen der Studie, „unterstützen die Theorie, dass sich Söhne langfristig negativ auf die elterliche Kognition auswirken könnten.“
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Warum haben Söhne diesen negativen Effekt?
Einen wissenschaftlichen Grund, warum Jungs diesen Effekt auf Eltern haben können, liefern die Expert*innen nicht. Sie vermuten in der veröffentlichten Studie jedoch, dass sich Töchter eher um ihre Eltern kümmern, wenn sie alt werden und sie so besser emotional unterstützen. Dies könnte dazu beitragen, dass Eltern gesünder blieben.
Allerdings spielen auch andere Faktoren eine wichtige Rolle und wirken sich auf die körperliche und geistige Gesundheit von Eltern aus. So zum Beispiel der Lebensstil oder auch eine gesundheitliche, familiäre Vorbelastung.
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Ganz wichtig: Ob sich die Kinder im späteren Leben um ihre Eltern kümmern, ist selbstverständlich keine Frage des Geschlechts. Vermutlich spielen auch die Beziehung der Kinder zu ihren Eltern und die Art der Erziehung eine Rolle.