Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein Windei?
- Was sind die Ursachen eines Windeis?
- Welche Symptome hat ein Windei?
- Wie wird ein Windei behandelt?
- Wann kann man nach einem Windei erneut schwanger werden?
Zeigt ein Schwangerschaftstest ein positives Ergebnis, bedeutet es leider nicht immer, dass es sich um eine intakte Schwangerschaft handelt. Eine sogenannte gestörte Schwangerschaft liegt beispielsweise bei einem Windei, auch Windmole oder Abortivei genannt, vor, bei der kein Baby in der Gebärmutter der Frau heranwächst.
Wie es zu einem Windei und der Molenschwangerschaft kommen kann, welche Symptome darauf hindeuten und was es für Frauen mit Kinderwunsch bedeutet, wollen wir erklären.
Was ist ein Windei?
Bei einem Windei beginnt die Schwangerschaft ganz normal. Eine Eizelle wird befruchtet und nistet sich in der Gebärmutter ein. Es bildet sich die Plazenta und es entsteht eine Fruchthöhle. Ein Schwangerschaftstest würde zu diesem Zeitpunkt ein positives Ergebnis zeigen, denn der Körper der Frau hat bereits mit der Bildung des Schwangerschaftshormons HCG begonnen.
Auch auf einem Ultraschall ist die Fruchthöhle zu erkennen. Bis zur fünften oder sechsten Schwangerschaftswoche sieht auch eine Molenschwangerschaft wie eine intakte Schwangerschaft aus. Erst ab der 5. Schwangerschaftswoche (SSW) nämlich beginnt das Herz des Embryos zu schlagen und erst ab der 6. Schwangerschaftswoche kann es auf einem Ultraschall zu sehen sein.
Liegt tatsächlich ein Windei vor, entwickelt sich das Ei nun nicht bis zum Herzschlag weiter. Es kommt nicht zu weiteren Zellteilungen, was zur Folge hat, dass der wenige Millimeter kleine Embryo nicht zu einem Baby heranwachsen kann.
Kann der Arzt bzw. die Ärztin bei einem Ultraschall nach der 10. Schwangerschaftswoche keinen Herzschlag nachweisen und nur eine Fruchthöhle erkennen, so liegt eine Molenschschwangerschaft vor. Die leere Fruchthöhle ist ursächlich für den umgangssprachlichen Namen Windei verantwortlich.
Mediziner*innen sprechen bei einer Windmole auch von einer Nidationsstörung (Nidation ist die Einnistung der Eizelle). Leider hat sie immer zur Folge, dass es zu einer frühen Fehlgeburt kommt.
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Weiterentwickeltes Windei: Die Blasenmole
Noch seltener als ein Windei tritt die sogenannte Blasenmole (Mola hydatidosa) auf, die auch als weiterentwickeltes Windei bezeichnet wird. Sie entsteht bereits bei der Befruchtung der Eizelle aufgrund einer Fehlverteilung von Chromosomen.
Bei einer Blasenmole wuchern die Zellen, die eigentlich die Plazenta bilden sollen, unkontrolliert, was dazu führt, dass die Hülle des Embryos (Trophoblast) nicht aufhört zu wachsen. Im schlimmsten Fall kann das Gewebe entarten und zu einem bösartiges Chorionkarzinom werden. Eine Behandlung ist dringend erforderlich.
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Was sind die Ursachen eines Windeis?
Die genauen Ursachen eines Moleneis sind vielfältig. Es kann dazu kommen, wenn der Chromosomensatz der Eizelle fehlerhaft ist. Das bedeutet, es gibt entweder zu viele oder fehlende Chromosomen. Weitere Ursachen können sein:
- Krankheiten oder Vergiftungen
- Sauerstoffmangel
- Störung der Zottengefäße und damit eine Unterversorgung des Eis
- genetische Vorerkrankung
Weil das Kind aufgrund seiner genetischen Veranlagungen nicht überlebensfähig oder stark beeinträchtigt wäre, endet die Entwicklung des Eis meist sehr früh und geht als frühe Fehlgeburt ab. Eine Molenschwangerschaft kann auch über eine Ausschabung beendet werden.
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Treffen kann ein Windei theoretisch jede Frau. Bei ungefähr jeder 20. Einnistung kommt es zu der Fehlentwicklung. Ab 40 Jahren steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Molenschwangerschaft.
Achtung: Ein Windei ist nicht gleichzusetzen mit einer Scheinschwangerschaft. Denn beim Abortivei entwickeln sich Plazenta und Fruchthöhle. Bei einer Scheinschwangerschaft geschieht das nicht, denn sie ist eine rein psychische Schwangerschaft.
Welche Symptome hat ein Windei?
Die Symptome bei einer Molenschwangerschaft unterscheiden sich nicht zu den Schwangerschaftsanzeichen einer gesunden Schwangerschaft. Deshalb ist es für Frauen nicht möglich, sie selbst zu erkennen.
Das Molenei nistet sich in der Gebärmutter ein, die Plazenta bildet sich, HCG wird ausgeschüttet – alles deutet auf eine normale Schwangerschaft hin. Auch bei einer Molenschwangerschaft treten erste Schwangerschaftsanzeichen wie empfindliche Brüste, Übelkeit und Heißhunger auf. Und ein Schwangerschaftstest zeigt ein positives Ergebnis.
Die Diagnose Windei kann nur bei einer Ultraschalluntersuchung gestellt werden. Ein sicheres Ergebnis jedoch auch erst ab der 8. Schwangerschaftswoche. Ab diesem Zeitpunkt sollte ein Embryo mit Herzschlag auf dem Ultraschallbild zu sehen sein. Ist dies nicht der Fall, handelt es sich um ein Abortivei.
Wie wird ein Windei behandelt?
Es kann sein, dass Frauen gar nicht bemerken, dass sie „schwanger“ sind, weil das Windei über eine verspätete Periode abgeht. Für sie ist es nur eine Schwankung in ihrem Zyklus.
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Wird das Windei bei einer Ultraschalluntersuchung erkannt, weil es noch in der Gebärmutter eingenistet ist, gibt es verschiedene Methoden, es zu behandeln. Aus einem Windei kann sich kein lebensfähiges Baby entwickeln. Das heißt, das Abortivei muss abgestoßen oder entfernt werden.
Auf welche Art die Molenschwangerschaft beendet wird, sollte immer mit der behandelnden Frauenärztin bzw. dem behandelnden Frauenarzt besprochen werden. Es gibt folgende Möglichkeiten:
- Eine Ausschabung der Gebärmutter, bei der die Gebärmutterschleimhaut und das Windei abgetragen werden.
- Die Gabe von Medikamenten, die eine Blutung auslösen, wodurch Gebärmutterschleimhaut und Windei abgehen.
- Warten auf das Einsetzen der nächsten Blutung. Diese wird meist begleitet von starken Unterleibsschmerzen.
Wann kann man nach einem Windei erneut schwanger werden?
Durch den Abbruch der Molenschwangerschaft, egal durch welche Methode, wird die Produktion des Schwangerschaftshormons HCG eingestellt. Stückweise verschwinden auch die Schwangerschaftssymptome. Die Gebärmutterschleimhaut baut sich wieder auf und der Menstruationszyklus pegelt sich etwa nach vier bis acht Wochen wieder ein.
Hat sich der Zyklus stabilisiert und der Eisprung findet statt, ist es ab diesem Zeitpunkt aus rein körperlicher Sicht möglich, erneut schwanger zu werden. Die Gefahr einer weiteren Fehlgeburt – denn als solche wird ein Molenei bezeichnet – ist nach einem Windei nicht erhöht.
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Dennoch sollten sich Frauen Zeit nehmen, den Verlust zu verarbeiten. Vor allem dann, wenn ihr Kinderwunsch groß ist, damit eine folgende Schwangerschaft ohne große Ängste und negative Erfahrungen erlebt werden kann.
Wichtiger Hinweis: Die Inhalte dieses Artikels dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose bei Arzt oder Ärztin. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr eure*n Ärzt*in kontaktieren.