Treue, Vertrauen und eine monogame Beziehung – genau das wünscht sich einer Umfrage von statista.com zufolge die Mehrheit der Deutschen für ihre Partnerschaft.
Gleichzeitig enthüllt aber eine Studie der Online-Dating-Plattform ElitePartner, dass knapp jeder Dritte schon mal fremdgegangen ist. Die Gründe für die Untreue sind vielfältig: Unzufriedenheit, der Reiz des Neuen und Beziehungsprobleme werden am häufigsten genannt. Aber wo genau fängt für die meisten Menschen Fremdgehen an? Beim aktiven Flirten, Fremdküssen oder erst mit Sex?
Laut Studie: Für Frauen beginnt Untreue früher als für Männer
Für die ElitePartner-Studie wurden insgesamt 5.968 Singles und Liierte dazu befragt, wie sie Untreue definieren. Dabei stimmen die Empfindungen, ab wann etwas Fremdgehen ist, bei Männern und Frauen nur selten überein.
Für 26 Prozent der befragten Frauen beginnt Fremdgehen beispielsweise schon beim Flirten. Nur 20 Prozent der Männer sehen das genauso. Besonders beim Thema emotionale Untreue gehen die Meinungen weit auseinander. Entwickelt man Gefühle für eine andere Person, gibt ihnen aber nicht nach, definieren das 44 Prozent der Frauen als Untreue, aber gerade einmal 30 Prozent der Männer.
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Laut Studie wird es aus männlicher Sicht erst problematisch, wenn der aktive Vorsatz oder eine körperliche Komponente hinzukommt. 44 Prozent der Männer empfindet es als Untreue, wenn man sich trotz Beziehung bei einer Dating-App anmeldet. Küssen gilt für 6 von 10 Männern als Fremdgehen, während 70 Prozent der Frauen Fremdküssen ganz klar als Vertrauensbruch ansehen.
Pornos gucken, Affären oder Flirtversuche: Was können die meisten noch verzeihen?
Eine ähnliche Umfrage zum Thema Fremdgehen des Partner-Portals Parship hat nicht nur danach gefragt, wo Untreue anfängt, sondern auch, welche Form von Seitensprung verzeihbar ist.
Jemand anderem hinterherschauen empfinden zwar immerhin 18 Prozent als Fremdgehen, doch für nur 4 Prozent der Befragten wäre das ein Trennungsgrund. Auch den heimlichen Pornokonsum sehen die meisten entspannt. Für nur 7 Prozent sind Pornos etwas, was sie nicht verzeihen können. Ein Flirtversuch gilt für knapp 40 Prozent zwar als Fremdgehen, doch nur 14 Prozent würden deshalb ihre Beziehung beenden.
Absolute Dealbreaker in der Beziehung sind hingegen langfristige Affären, Bordell-Besuche und One-Night-Stands. Kontakt mit dem oder der Expartner*in hingegen fällt nur für knapp die Hälfte der Befragten unter Untreue.
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Wie geht es nach einem Vertrauensbruch weiter?
Jede*r definiert Fremdgehen anders, das beweisen beide Studien sehr eindeutig. Während für einige Menschen bereits der Gedanke an jemand anderes eine Red Flag ist, fängt für viele Fremdgehen erst mit Knutschen oder dem Date mit einer anderen Person an.
Trotz Betrug wären aber immerhin noch 32 Prozent der Befragten bereit, einen One-Night-Stand zu verzeihen, bei einer Affäre würden 8 Prozent die Beziehung trotzdem weiterführen.
Doch wie kann man nach einem Vertrauensbruch wie Fremdgehen weitermachen? Beziehungsexpertin Jenn Mann hat Business Insider gegenüber verraten, dass es hierbei auf die „4 Rs der Entschuldigung“ ankommt: Remorse (Reue), responsibility (Verantwortung), recognition (Anerkennung) und remedy (Wiedergutmachung).
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Eine einfache Entschuldigung reicht nur selten aus, um nach dem Betrug wieder Vertrauen zum Beziehungsmenschen zu fassen. Wichtig ist es, auch Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen und den Fehler einzusehen, statt nach Ausreden zu suchen.
Um Wiedergutmachung zu leisten, müssen Maßnahmen ergriffen werden, um eine weitere Affäre zu vermeiden. Eine gemeinsame Paar-Therapie kann zum Beispiel dabei helfen, die Gefühle zu verarbeiten und wieder zueinander zu finden.