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Scoop-Piercing: Kosten, Risiken und Schmerzen des Zungenpiercings

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Das Scoop-Piercing ist ein sehr spezielles Zungenpiercing, das nur durch die Oberfläche der Zunge gestochen wird. Hier kommen alle wichtigen Infos.

Inhaltsverzeichnis

Das Scoop-Piercing ist einerseits ein Zungenpiercing und andererseits ein Surface-, also ein Oberflächenpiercing. Anders als das klassische Zungenpiercing, das senkrecht durch die Zunge gestochen wird, wird das Scoop nämlich nicht durch den Zungenmuskel, sondern nur durch die Haut der Zunge gestochen wird. Das Besondere: Ein- und Ausstichstelle liegen beim Scoop somit auf der gleichen Höhe, während hingegen an der Zungenunterseite vom Piercing nichts zu sehen ist.

Wir zeigen euch, welche Risiken bestehen, was ein Scoop-Piercing kostet und was ihr sonst noch vor dem Stechen wissen müsst.

Unterschied Scoop-Piercing und Venom-Piercing

Das Scoop wird aufgrund seiner Ähnlichkeit häufig mit dem Venom-Piercing verwechselt. Bei beiden Varianten sitzen zwei Piercing-Kugeln auf der Zunge. Doch es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen den beiden Zungenpiercing-Arten: Während das Scoop nur durch die oberflächliche Haut der Zunge gestochen wird, ist das Venom nichts anderes als ein Doppel-Piercing, bei dem jeweils ein Piercing rechts und eins links senkrecht durch den Zungenmuskel gestochen wird.

Alle Infos zu den unterschiedlichen Zungenpiercings findet ihr hier: Zungenpiercing: Das solltet ihr vor dem Stechen wissen

Wichtig: Egal, welches Piercing ihr euch stechen lassen wollt, ihr solltet dafür immer in ein professionelles Piercingstudio gehen. Piercings, die unfachgemäß gestochen oder gar geschossen werden, können schlimme Entzündungen hervorrufen.

Ein erfahrener Piercer muss beim oberflächlichen Zungenpiercing darauf achten, nicht zu weit in die Zunge einzustechen sowie die richtige Länge des Scoops abzumessen. Ist das Piercing zu lang, können Nerven in der Zunge beschädigt werden.

Lesetipp: Surface-Piercing: Alle Infos zum Oberflächenpiercing

Scoop-Piercing stechen lassen: Die wichtigsten Infos

Wie bereits zu Beginn erwähnt, wird ein Scoop nicht durch den Zungenmuskel, sondern durch die Oberfläche der Zunge gestochen. Oberflächenpiercings an der Zunge sind quer oder längs zur Zunge möglich.

Bevor es ans eigentliche Stechen geht, wird zunächst die Position sowie die Länge der Ein- und Ausstichstelle vom Piercer genau abgemessen. Anschließend wird der Mund mithilfe einer desinfizierenden Mundspülung gründlich gereinigt. Die Zungenoberfläche wird nun mit einer klassischen Piercingnadel durchstochen. Dabei sticht der Piercer mit der Nadel an der markierten Einstichstelle in die Zunge ein und tritt an der markierten Ausstichstelle wieder aus.

Direkt nach dem Stechen schwillt die Zunge meist an. Außerdem kann die Piercingstelle pochen, bluten oder sich heiß anfühlen. Aufgrund der Schwellungen sollte der Piercer zunächst einen etwas längeren Piercingschmuck einsetzen. Ist der Schmuck nämlich zu kurz, würde das Piercing zu stark unter Druck stehen.

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Lest auch: Alle Infos zum Lippenbändchenpiercing

Zungenpiercing: Wie schmerzhaft ist das Piercen?

Die Schmerzen beim Piercen des Scoop-Piercings hängen natürlich ganz davon ab, wie stark das eigene Schmerzempfinden ist. Da beim Oberflächenpiercing anders als beim klassischen Zungenpiercing nicht durch den gesamten Zungenmuskel gestochen wird, wird das Piercen meist weniger schmerzhaft empfunden. Zudem wird oftmals die Zungenoberfläche vom Piercer betäubt, was das Schmerzempfinden deutlich abmindert.

Scoop-Piercing: Wie teuer ist das Stechen?

Die Preise für ein Scoop-Piercing variieren von Studio zu Studio und Region zu Region. Ihr solltet in etwa mit Kosten in Höhe von 50 bis 80 Euro rechnen.

Informiert euch im Vorherein darüber, wie hoch die Kosten sind und ob außer dem eigentlichen Stechen zum Beispiel auch der Erstschmuck und die Piercingpflege im Preis enthalten sind.

Mögliche Risiken eines Scoop-Piercings

Da bei allen Piercings, egal ob Bauchnabel-, Ohr- oder Lippenpiercing, Gewebe durchstochen und ein Fremdkörper eingesetzt wird, können Entzündungen, Infektionen oder allergische Reaktionen nie vollkommen ausgeschlossen werden.

Ein großes Problem bei einem Scoop-Piercing ist das Herauswachsen des Schmucks, da es lediglich auf der Zungenoberfläche aufsitzt. Damit dies nicht passiert, ist bei diesem Surface-Piercing die Wahl des richtigen Schmucks entscheiden. Das Piercing sollte auf keinen Fall zu kurz gewählt werden und unter ständiger Spannung stehen. Ist das Piercing hingegen zu lang und sitzt zu locker, könnte es passieren, dass die umliegende Haut, Zähne und Zahnfleisch permanent gereizt werden oder gar die Muskelbewegung der Zunge eingeschränkt ist. Dies kann wiederum zu Sprachfehlern bzw. ein Lispeln führen.

Wird das Piercing nicht richtig gestochen und wichtige Nerven in der Zunge verletzt, kann es in seltenen Fällen außerdem zu einem Geschmacksverlust oder zu einer Verminderung der Intensität von Geschmacksrichtungen kommen.

Scoop-Piercing: Alles zur Heilung und richtigen Pflege

Das Oberflächenpiercing ist in der Regel bereits nach zwei bis vier Wochen verheilt. In manchen Fällen kann es aber auch länger dauern. Damit beim Abheilungsprozess keine Probleme auftreten, sollte auf eine gute Pflege nach dem Stechen geachtet werden.

  • Piercing nicht mit den Fingern berühren. Wenn es doch sein muss: Hände vorher gründlich desinfizieren.
  • Auf keinen Fall mit dem Piercing im Mundraum herumspielen oder Piercingkugeln mit den Schneidezähnen festhalten.
  • In den ersten Tagen möglichst wenig sprechen.
  • Mund nach jeder Mahlzeit mit einer speziellen Mundspülung desinfizieren, um zu verhindern, dass Bakterien in die Wunde gelangen.
  • Bis zur vollständigen Abheilung, mindestens aber die ersten sieben Tage nach dem Stechen, auf Nikotin und Alkohol verzichten.
  • Ebenso säurehaltige und scharfe Lebensmittel sowie Milchprodukte in der ersten Zeit meiden, um Reizungen zu vermeiden. Am besten eignet sich flüssige bzw. breiige Nahrung.
  • Vorsicht beim Küssen und Oralverkehr.
  • Gegen Schwellungen helfen Eiswürfel und kalte Kamillen- und Salbeitees.

Ist das Piercing an der Zunge gerötet oder eitert oder ist die Zunge angeschwollen und schmerzt, kann das mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Entzündung hinweisen. Weitere Hinweise für eine Entzündung sind: Angeschwollene Lymphknoten am Hals sowie ein weißer Belag auf der Zunge. Werden die Beschwerden nach wenigen Tagen nicht besser, solltet ihr in jedem Fall das Piercingstudio oder einen Arzt aufsuchen. Lest dazu: Piercing entzündet: Was du tun kannst und wann du zum Arzt solltest.

Zungenpiercing: Welcher Schmuck ist geeignet?

Sobald der Körperschmuck im Mund vollkommen abgeheilt ist, kann der Erstschmuck beim Piercer durch anderen Schmuck ersetzt werden.

Für Surface-Piercings wie das Scoop-Piercing wurden spezielle Schmuckstücke namens Internally Threaded Surface Bar entwickelt. Bei einem Internally Threaded Surface Bar handelt es sich um ein Barbell (gerader Metallstab mit Gewinde) mit einer 90 Grad Biegung an beiden Enden. Dadurch steht die Haut um die Piercingstelle weniger unter Spannung, was wiederum das Herauswachsen des Surface verhindern soll. An den Enden lassen sich dann (abgeflachte) Kugeln aufschrauben. Was die Farbe und das Design der Kugeln betrifft, könnt ihr ganz individuell nach eurem Geschmack wählen.

Quellen & weitere Informationen zu gesundheitlichen Risiken des Piercings:

Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt kontaktieren.