Inhaltsverzeichnis
- Kann man am Ausfluss erkennen, ob man schwanger ist?
- Ausfluss in der Schwangerschaft: Was ist normal?
- Ausfluss in der Schwangerschaft: Wann sollte man zum Arzt?
- Was bedeutet das?
- Woran erkennt man krankhaften Ausfluss in der Schwangerschaft?
Alle Frauen haben Ausfluss. Aber eigentlich ist Ausfluss bei einer gesunden Frau das falsche Wort. Denn was seine Spuren mal mehr, mal weniger in der Unterwäsche hinterlässt, ist in der Regel der sogenannte Zervixschleim. Ein natürliches Produkt, welches im Gebärmutterhals gebildet wird und den Muttermund verschließt (und so vor Keimen und Bakterien schützt).
Der Zervixschleim ändert je nach Zyklusphase seine Farbe und Konsistenz und kann auch mal mehr und mal weniger in Erscheinung treten.
Vor allem schwangere Frauen bemerken in einem frühen Stadium ihrer Schwangerschaft, dass der Zervixschleim zunimmt. Auch das ist erst einmal ganz normal, denn durch die Schwangerschaft verändert sich der Hormonhaushalt der Frau.
Außerdem wird der Vaginalbereich in der Schwangerschaft stärker durchblutet und aufgelockert. Mehr Ausfluss muss also nicht auf eine Krankheit hindeuten.
Kann man am Ausfluss erkennen, ob man schwanger ist?
Es ist übrigens ein Irrglaube, dass sich anhand des Zervixschleims sagen lässt, ob eine Befruchtung erfolgreich war. Zwar kann man durch genaue Beobachtung des Ausflusses Rückschlüsse auf die Zyklusphase einer Frau ziehen, jedoch nicht herausfinden, ob sie schwanger ist. Da hilft nur ein Besuch bei der Frauenärztin bzw. dem Frauenarzt oder ein Schwangerschaftstest.
Richtig ist jedoch, dass es bei der Einnistung der Eizelle zu einer leichten Blutung kommen kann. Der Ausfluss kann dadurch für wenige Tage rötlich verfärbt sein.
Lies dazu auch: Das Wichtigste zur Einnistungsblutung im Überblick
Ausfluss in der Schwangerschaft: Was ist normal?
Egal, ob schwanger oder nicht – der Ausfluss einer Frau ist ganz individuell. Das gilt vor allem für die Menge. Besonders in der Frühschwangerschaft nimmt der Ausfluss bei den meisten Frauen aber erst einmal zu. Solange dieser weiß ist, nicht übel riecht und auch keine Unterleibsschmerzen auftreten, ist alles in Ordnung.
Der vermehrte Ausfluss entsteht aufgrund der stärkeren Durchblutung des Vaginalbereichs und auch zum Schutz von Mutter und Kind. Denn der Schleim transportiert mögliche Keime, Viren und Bakterien ab und verschließt den Muttermund. Ausfluss während der Schwangerschaft ist also erst einmal ein Zeichen für eine gute und gesunde Scheidenflora.
Es lässt sich auch nicht pauschal sagen, ob der Ausfluss im Verlauf der Schwangerschaft wieder weniger wird. Bei einigen Frauen nimmt die Menge wieder ab, sobald sich ihr Körper an den veränderten Hormonhaushalt gewöhnt hat, bei anderen Frauen ist er gleichbleibend.
Ausfluss in der Schwangerschaft: Wann sollte man zum Arzt?
In der Schwangerschaft beobachten viele Frauen ihren Körper viel genauer als sonst. Kleine Veränderungen fallen ihnen sofort auf und weil sie schwanger sind, macht ihnen vieles schnell Sorge. Vor allem der Scheidenausfluss wirft immer wieder Fragen auf.
Der „normale“, gesunde Ausfluss während einer Schwangerschaft ist hell, milchig oder farblos und riecht nicht.
Nicht immer bedarf eine Veränderung des Ausflusses eine ärztliche Abklärung, aber natürlich gilt: Wer sich große Sorgen um die eigene Gesundheit und die des ungeborenen Kindes macht, der sollte lieber einmal mehr als zu wenig Rat beim Frauenarzt oder der Frauenärztin einholen.
Was bedeutet das?
Weißer Ausfluss in der Schwangerschaft
Ein weißer Ausfluss in der Schwangerschaft ist ganz normal, so lange er nicht mit Schmerzen verbunden ist oder unangenehm riecht.
Verändert sich der sogenannte ‚Weißfluss‘ und wird eher krümelig und kommen noch Brennen und Juckreiz im Intimbereich dazu, deutet das auf eine Pilzinfektion hin. In dem Fall solltest du deine*n Frauenärzt*in um eine Untersuchung bitten. Eine nicht behandelte Infektion kann zu Komplikationen der Schwangerschaft führen.
Lesetipp: Hausmittel gegen Scheidenpilz – welche helfen wirklich?
Brauner Ausfluss in der Schwangerschaft
Ein brauner Ausfluss in der Schwangerschaft erschreckt erst einmal, ist in der Tat aber gar nicht so ungewöhnlich und unter bestimmten Umständen auch nicht schlimm. Denn Grund für die bräunliche Färbung des Ausflusses können kleinere innere Verletzungen sein, beispielsweise nach dem Sex, einer ärztlichen Untersuchung oder Problemen bei der Darmentleerung (bspw. durch Verstopfung).
Wichtig: Unbedingt eine*n Ärzt*in aufsuchen sollte man, wenn sehr viel Ausfluss auftritt und er eher rot ist (das deutet auf eine größere Blutung hin) oder wenn zusätzlich zu dem Ausfluss ein Brennen oder Jucken im Intimbereich hinzukommen. Es könnte sich in dem Fall um eine HPV-Infektion handeln.
Auch unbedingt zum Arzt bzw. der Ärztin gehen sollte man, wenn zu bräunlichem Ausfluss Schmerzen und Krämpfe im Unterleib auftreten, um eine Fehlgeburt auszuschließen.
Gelblicher Ausfluss in der Schwangerschaft
Gelber Ausfluss in der Schwangerschaft ist sehr oft ein Anzeichen für eine Infektion und sollte immer ärztlich untersucht werden. Dabei kann es sich um einen Hefepilzbefall oder eine Vaginose, also eine Störung des Bakterienhaushalts der Vagina, handeln. Auch ein übelriechender gelblicher Ausfluss sollte unbedingt ärztlich abgeklärt werden, genauso wie damit einhergehendes Jucken oder Brennen im Intimbereich.
Bei einer solchen Infektion besteht erst einmal keine Gefahr für dein ungeborenes Kind, dennoch muss die Infektion unbedingt behandelt werden. Denn bei manchen Infektionen kann es zu Komplikationen wie vorzeitigen Wehen, einem vorzeitigen Blasensprung oder einer Frühgeburt kommen. Außerdem kann es sein, dass sich auch dein Partner einer Behandlung unterziehen muss. Deshalb gilt: Gelber Ausfluss – ab zum Arzt oder der Ärztin.
Übrigens: Ein gelber Ausfluss kann auch ein Zeichen für eine Geschlechtskrankheit sein. Das gilt nicht nur für die Schwangerschaft.
Grüner Ausfluss in der Schwangerschaft
Auch ein grünlicher Ausfluss, oft in Kombination mit Juckreiz und/oder einem fiesen Geruch, ist ein Anzeichen für eine Infektion und sollte umgehend von einem Arzt oder einer Ärztin untersucht werden. Die grünliche Farbe (eher gelblich mit einem grünen Schimmer) kann sowohl auf Viren, Bakterien oder Pilze hindeuten. Um welche Infektion bzw. Geschlechtskrankheit es sich handelt, kann dein*e Frauenärzt*in klären. Er bzw. sie wird die Diagnose stellen und eine geeignete Therapie finden.
Wichtig: Von Selbstdiagnosen solltet ihr generell, aber besonders in der Schwangerschaft absehen.
Klarer Ausfluss in der Schwangerschaft: Ist das Fruchtwasser?
Zum Ende der Schwangerschaft werden Frauen besonders nervös, wenn Flüssigkeit im Slip landet. Dabei lässt sich gut unterscheiden, ob es sich um normalen Ausfluss, ein bisschen Urin oder tatsächlich Fruchtwasser handelt.
Fruchtwasser hat einen leicht süßlichen Geruch und unterscheidet sich deshalb eindeutig von geruchslosem Ausfluss oder ein paar Tropfen Urin. Außerdem würde das Fruchtwasser, wenn das Baby schon ins Becken gerutscht ist, stetig tropfen und nicht einmalig in kleiner Menge abgehen. Und liegt das Baby noch nicht im Becken, würde das Fruchtwasser, wie man es aus Filmen kennt, schwallartig und in großer Menge abgehen.
Wer sich trotzdem unsicher ist, meldet sich am besten beim Frauenarzt, der Frauenärztin oder der Hebamme und lässt es abklären.
Schleimiger Ausfluss in der Schwangerschaft
Ein paar Tage vor dem errechneten Geburtstermin nehmen viele Frauen einen schleimigen Ausfluss bzw. einen schleimigen Klumpen in ihrer Unterwäsche wahr. Das ist ein Zeichen für die bald bevorstehende Geburt und somit nichts Besorgniserregendes.
Für den Verlauf der Schwangerschaft hat der sogenannte Schleimpfropf den Weg zum Muttermund versperrt und die Gebärmutter so vor Keimen und Bakterien geschützt. Ein paar Tage vor der Geburt öffnet sich der Muttermund bereits ein wenig und der Schleimpfropf löst sich. Manchmal ist auch ein bisschen Blut daran, aber auch das ist kein Grund zur Sorge.
Woran erkennt man krankhaften Ausfluss in der Schwangerschaft?
Der Ausfluss einer gesunden Frau, egal ob schwanger oder nicht, sollte vor allem immer eines sein: annähernd geruchslos. Fängt er an übel, z.B. fischig zu riechen und zudem auch die Farbe zu ändern, deutet das auf eine Infektion hin. Andere Symptome für eine Infektion und somit krankhaften Ausfluss sind:
- Juckreiz
- Brennen
- Schmerzen im Vaginalbereich
- extreme Scheidentrockenheit
In diesen Fällen sollte immer ein*e Ärzt*in aufgesucht und eine Untersuchung durchgeführt werden. Vor allem für die Schwangerschaft gilt, dass man krankhaften Ausfluss IMMER untersuchen lässt. Der oder die behandelnde Frauenärzt*in wird nach einer eingehenden Untersuchung die beste Behandlungsmöglichkeit für Mutter und Kind wählen.
Quellen:
Onmeda.de
WHO
Frauenärzte im Netz
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose beim Arzt oder der Ärztin. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr eure*n Ärzt*in kontaktieren.