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Schwanger trotz Kupferspirale: So sicher ist das hormonfreie Verhütungsmittel

Schwanger trotz Kupferspirale: So sicher ist das hormonfreie Verhütungsmittel
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Schwanger trotz Kupferspirale: So sicher ist das hormonfreie Verhütungsmittel

Die Kupferspirale gilt in Sachen Verhütung als sehr sicher. Mit einem Pearl Index von 0,3 – 0,8 werden nur ca. drei bis acht von 1000 Frauen innerhalb eines Jahres schwanger, die mit der Kupferspirale verhüten. Wie die Spirale wirkt und wie es trotz der hohen Sicherheit zu einer Schwangerschaft kommen kann, wollen wir erklären.

Inhaltsverzeichnis

Die Spirale, egal ob als Kupferspirale oder Hormonspirale, gilt als sehr sicheres Verhütungsmittel. Dass man trotz ihrer Verwendung schwanger wird, ist sehr selten. Es kann aber passieren, wie auch Cheyenne Ochsenknecht Ende 2020 erfahren musste. Sie wurde trotz Goldspirale schwanger.

Der Pearl Index der Kupferspirale ist 0,3 – 0,8, was bedeutet, dass von 1000 Frauen, die mit der Kupferspirale verhüten, innerhalb eines Jahres drei bis acht schwanger werden. Bei der Hormonspirale ist der Pearl Index und eine mögliche Schwangerschaft mit 0,16 noch etwas geringer. Bei der Goldspirale, wie Cheyenne Ochsenknecht sie nutzte, liegt er mit 0,7 im Mittel.

Zum Vergleich: Der Pearl Index der Pille ist 0,1 – 0,9. Das heißt, unter ihrer Einnahme können innerhalb eines Jahres eine bis neun von 1000 Frauen schwanger werden.

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Unter den nicht-hormonellen Verhütungsmitteln ist die Kupferspirale also eines der sichersten. Wie sie wirkt und wie es trotzdem zu einer Schwangerschaft kommen kann, wollen wir erklären.

Wie funktioniert die Kupferspirale?

Anders als die Pille oder die Hormonspirale greift eine Spirale mit Kupfer nicht in den Hormonhaushalt der Frau ein, das heißt, sie verändert nicht den Menstruationszyklus. Sie ist zwischen 2,5 bis 3,5 Zentimeter groß und besteht aus einem Kunststoffstäbchen, das die Form eines T’s oder Ankers hat. Das Stäbchen wiederum ist umwickelt mit einem Kupferdraht und wird unmittelbar in die Gebärmutter eingesetzt. Dort gibt es geringe Mengen Kupfer ab, die die Gebärmutterschleimhaut und den Schleim am Muttermund verändern. Das Kupfer sorgt zudem dafür, dass eindringende Spermien in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt werden und weniger fruchtbar sind.

Kommt es dennoch zu einer Befruchtung, ist die Gebärmutterschleimhaut (durch das Kupfer) idealerweise so weit verändert, dass sich die befruchtete Eizelle nicht einnisten kann.

Merke: Kein Verhütungsmittel bietet einen 100-prozentigen Schutz vor einer Schwangerschaft. Wer eine Schwangerschaft ausschließen will und regelmäßig Sex hat, sollte vor allem an den fruchtbaren Tagen auf weitere Verhütung, z. B. durch ein Kondom, setzen.

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Schwanger trotz Spirale: Wie ist das möglich?

Eine Schwangerschaft unter Verwendung einer Kupferspirale oder einer hormonellen Spirale ist relativ unwahrscheinlich, wie bei den meisten Verhütungsmethoden aber nicht unmöglich. Ursachen für eine Schwangerschaft trotz Spirale können sein:

1. Die Spirale war zu lange in der Gebärmutter
Die Kupferspirale ist ein längerfristiges Verhütungsmittel. Das bedeutet, dass sie sich für Frauen bzw. Paare eignet, die in den nächsten drei bis zehn Jahren keinen Kinderwunsch haben. Denn je nach Modell kann man sie genauso lange tragen. Hormonelle Spiralen können durchschnittlich drei bis fünf Jahre in der Gebärmutter verbleiben.

Liegt Kuper- oder Hormonspirale jedoch zu lange, setzt sie nicht mehr ausreichend Kupfer-Ionen bzw. Hormone frei. Sowohl Gebärmutterschleimhaut als auch Schleim verändern sich nicht mehr (ausreichend), um die Einnistung einer befruchteten Eizelle verhindern zu können. Auch die Wirkung des Kupfers auf die Spermienqualität und -beweglichkeit der hormonfreien Spirale ist nicht mehr ausreichend, sodass es schneller bzw. wahrscheinlicher zu einer Befruchtung einer Eizelle und daraus resultierenden Schwangerschaft kommen kann.

Im Video: Die gängigsten Verhütungsmittel im Überblick

Schwanger trotz Kupferspirale: So sicher ist das hormonfreie Verhütungsmittel

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2. Die Spirale ist verrutscht
Sowohl Kupferspirale als auch Hormonspirale können immer nur von einem Frauenarzt/einer Frauenärztin eingesetzt werden. Sie werden durch den Muttermund in die Gebärmutter gesetzt. Nachdem der Arzt/die Ärztin sie eingesetzt hat, wird mittels Ultraschall der korrekte Sitz in der Gebärmutter überprüft. Auch nach der nächsten Monatsblutung ist ein weiterer Kontrolltermin sinnvoll, um zu schauen, ob die Spirale noch richtig sitzt. Anschließend sollte man halbjährlich, wenigstens aber einmal im Jahr, einen Termin beim Frauenarzt vereinbaren.

Ob das Verhütungsmittel noch richtig sitzt, kann man auch selbst ertasten. Der ‚Rückholfaden‘ der Spirale sollte nämlich ca. zwei Zentimeter aus dem Muttermund in die Scheide hinein hängen. Kann man diesen ertasten (am besten kurz nach der Periode), ist vermutlich alles in Ordnung. Ist er nicht mehr zu ertasten, bzw. hängt zu viel Rückholfaden in die Scheide, ist die Spirale vermutlich verrutscht und ihre Verhütungswirkung gemindert, wenn nicht gar ausgesetzt.

Das durchschnittliche Risiko, dass eine Kupferspirale oder hormonelle Spirale verrutscht, liegt übrigens bei ein bis fünf Prozent.

3. Die Spirale wurde ausgestoßen
Die Spirale kann mit der Monatsblutung ausgeschieden werden, ohne das Frauen dies bemerken. Vor allem bei jüngeren Frauen kann das passieren. Allgemein beträgt die Wahrscheinlichkeit für das Ausstoßen 0,5 bis 10 Prozent. Noch höher ist das Risiko, wenn die Spirale kurz nach einer Geburt eingesetzt wird. Dann liegt es bei 12 bis 31 Prozent.

Tipp: Auch hier sollten Frauen darauf achten, ob sie den Rückholfaden noch spüren können. Zudem kann eine plötzlich stärkere Monatsblutung ein Anzeichen dafür sein, dass die Spirale ausgestoßen wurde.

4. Ein Materialfehler
Auch eine Spirale kann einfach kaputtgehen, beispielsweise durch einen Materialfehler. Dadurch verliert sie ihren korrekten Sitz und ihre Wirkungskraft. Zudem kann eine falsche Größe der Spirale den Verhütungsschutz beeinflussen.

Schwanger trotz Kupferspirale: Anzeichen

Die Anzeichen für eine Schwangerschaft sind von Frau zu Frau sehr individuell. Aber auch wer mit der Kupferspirale verhütet, kann die klassischen Schwangerschaftssymptome, wie das Ausbleiben der Periode, Morgenübelkeit oder das Spannen der Brüste, bemerken.

Vor allem das Aussetzen der Periode schreckt viele Frauen auf. Es muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass du schwanger bist, denn der weibliche Zyklus ist sehr sensibel. Zu viel Stress oder Sport können ausreichen, um den Zyklus zu verschieben. Zur Sicherheit kannst du aber auch einen Schwangerschaftstest machen, wenn deine Periode normalerweise regelmäßig kommt, jetzt aber überfällig ist.

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Schwanger trotz Kupferspirale: Was tun?

Wenn du glaubst, trotz Kupferspirale schwanger zu sein oder ein Schwangerschaftstest zu Hause dies schon bestätigt hat, wende dich immer an deinen Frauenarzt/deine Frauenärztin. Bestätigt sich die Schwangerschaft, wird die Spirale zunächst entfernt – unabhängig deiner Entscheidung für oder gegen ein Kind. Verbleibt die Spirale in der Gebärmutter und du bist schwanger, ist das Risiko einer Infektion erhöht.

Bist du (ungewollt) schwanger, ist es wichtig, sich über die nächsten Schritte Gedanken zu machen. Überstürze deine Entscheidung nicht und nimm dir Zeit. Ein Schwangerschaftsabbruch ist, rechnet man ab dem ersten Tag der letzten Monatsblutung, bis zur 14. Schwangerschaftswoche (SSW) möglich.

Wichtig: Ganz egal, welche Fragen, Zweifel oder Sorgen dich beschäftigen, das kostenlose Hilfetelefon „Schwangere in Not“ bietet unter der Nummer 0800 – 40 40 020 rund um die Uhr vertraulich und anonym Hilfe und ist eine erste Anlaufstelle. Der Anruf ist kostenlos und in 18 Sprachen möglich. Es besteht auch die Möglichkeit zur Online- oder Chat-Beratung. Die Angebote findest du auf der Webseite schwanger-und-viele-fragen.de.

Kupferspirale erhöht Risiko auf Eileiterschwangerschaft

Das Risiko für eine Eileiterschwangerschaft ist mit einer Spirale erhöht. Das bedeutet, du bist schwanger, dein Körper reagiert unter Umständen mit Symptomen, wie Übelkeit oder extreme Müdigkeit darauf, die Schwangerschaft ist aber nicht intakt. Denn die Eizelle hat sich nicht in der Gebärmutter, sondern dem Eileiter eingenistet. Das kann schnell zu einer gesundheitlichen Gefahr für dich werden. Denn im Eileiter ist nicht genug Platz für einen wachsenden Embryo und er kann, bleibt die Eileiterschwangerschaft unerkannt, im schlimmsten Fall platzen.

Du solltest also unbedingt einen Arzt aufsuchen, wenn du…

  • stechende Schmerzen im Unterleib hast (oft nur auf der betroffenen Seite).
  • ziehende oder Spannungsschmerzen bei Berührung des Unterbauchs hast.
  • Schmierblutungen und Schmerzen im Unterleib hast.

Weitere Informationen zu Eileiterschwangerschaft, wie Risiken und Behandlungsmöglichkeiten, findest du hier.

Quellen:
profamilia.de
familienplanung.de

Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt kontaktieren.