Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Eileiterschwangerschaft?
- Wie entsteht eine Eileiterschwangerschaft?
- Ursachen einer Eileiterschwangerschaft
- Symptome einer Eileiterschwangerschaft
- Behandlung einer Eileiterschwangerschaft
- Folgen einer Eileiterschwangerschaft
Was ist eine Eileiterschwangerschaft?
Von einer Eileiterschwangerschaft, oft auch als extrauterinen Schwangerschaft bezeichnet, spricht man, wenn die befruchtete Eizelle sich nicht in der Gebärmutter, sondern in einem der beiden Eileiter, sehr selten in den Eierstöcken oder der Bauchhöhle einnistet.
Das statistische Risiko einer Eileiterschwangerschaft liegt bei 1-2 Prozent. Bei Frauen über 30 Jahren kommt es mit einer Wahrscheinlichkeit von 1,3 – 2 Prozent vor, bei jüngeren Frauen ist das Risiko geringer.
Wie entsteht eine Eileiterschwangerschaft?
Wenn die Eizelle beim Eisprung aus dem Eierstock freigesetzt wird, dringen die männlichen Samenzellen, bis zum Eileiter vor, um die weibliche Eizelle zu befruchten. Die befruchtete Eizelle (Zygote) beginnt sich sofort zu teilen und wandert dann nach 3-5 Tagen über den Eileiter in die Gebärmutter, um sich dort einzunisten und zu einem Embryo weiterzuentwickeln. Bei einer extrauterinen Schwangerschaft nistet sich das Ei allerdings nicht in der Gebärmutter ein, sondern bleibt außerhalb des Uterus.
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Diese Anomalie wird in der Medizin als Extrauterin-Gravidität oder EUG bezeichnet (abgeleitet von den lateinischen Worten: extra = außerhalb + Uterus = Gebärmutter + Gravidität = Schwangerschaft). In über 95 Prozent der extrauterinen Schwangerschaften nistet sich das Ei im Eileiter ein, deshalb wird der Begriff Eileiterschwangerschaft (Tubargravidität) oft synonym verwendet. In ausgesprochen seltenen Fällen setzt sich die befruchtete Eizelle in den Eierstöcken (Ovarialgravidität), in der Bauchhöhle (Abdominalgravidität) oder im Gebärmutterhals (Zervixgravidität) fest.
Ursachen einer Eileiterschwangerschaft
Eine Eileiterschwangerschaft kann auf gewisse Ursachen zurückzuführen sein. Kann aber auch ein ‚Unfall der Natur‘ sein. Vor allem eine Verengung der Eileiter, Verwachsungen oder eventuelles Narbengewebe können das Ei daran hindern, rechtzeitig bis in die Gebärmutter vorzudringen. Weitere Ursachen einer Eileiterschwangerschaft können sein:
- Polypen oder Tumore
- Endometriose
- eine Entzündung der Eileiter
- ein gestörter Hormonhaushalt
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Ist der Transport des befruchteten Eis gestört, nistet es sich nach spätestens sieben Tagen an dem Ort ein, an dem es sich befindet.
Symptome einer Eileiterschwangerschaft
Das Ei entwickelt sich an der falschen Stelle weiter. Der Eileiter ist zu klein, um einen Embryo aufzunehmen, deshalb führt die Einnistung der befruchteten Eizelle nach 3-6 Wochen zu krampfartigen Schmerzen und Blutungen. Die Diagnose, ob es sich um eine extrauterinen Schwangerschaft handelt, kann nur von einem Arzt gestellt werden.
Wenn deine Regelblutung schon lange überfällig ist und du Schmierblutungen sowie starke Unterleibsschmerzen hast, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen, da es sich um eine beginnende Eileiterschwangerschaft handeln könnte. Der Embryo ist außerhalb der Gebärmutter nicht lebensfähig und kann nicht verpflanzt werden.
Behandlung einer Eileiterschwangerschaft
Eine Eileiterschwangerschaft ist ein Notfall! Es muss so schnell wie möglich ein medizinischer Eingriff vorgenommen werden, denn die Entwicklung des Eis kann dazu führen, dass der Eileiter platzt und damit eine lebensbedrohliche innere Blutung (Hämorraghie) auslöst.
Achtung: Die innere Blutung wird nicht immer von starken, krampfartigen Schmerzen begleitet. Es kann auch sein, dass die Hämorraghie schleichend beginnt und von dumpfen Schmerzen begleitet wird.
Eine Eileiterschwangerschaft muss operativ behandelt werden. Um eine große Narbe zu vermeiden, wird der Eingriff minimal invasiv unter Narkose durchgeführt. Die Operation erfolgt über eine Bauchspiegelung (Laparoskopie), bei der nur kleine Einschnitte an der Bauchdecke notwendig sind. Je nach Ausmaß der Anomalie wird der Eileiter teilweise oder komplett ausgeschabt. In Einzelfällen wird auch eine medikamentöse Behandlung verabreicht.
Folgen einer Eileiterschwangerschaft
Mach dir keine Sorgen: Eine Eileiterschwangerschaft macht nicht automatisch steril, solange der Eileiter erhalten bleibt. Frauenärzte haben festgestellt, dass 50-60 Prozent der betroffenen Frauen nach einer extrauterinen Schwangerschaft in den folgenden zwei Jahren wieder schwanger werden und sich das Ei dann „normal“ in der Gebärmutter einnistet.
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In 10-20 Prozent der Fälle kann sich eine Eileiterschwangerschaft wiederholen. Risikopatientinnen, die einen Kinderwunsch hegen, werden besonders intensiv überwacht, vor allem in den ersten Wochen der Schwangerschaft.
Quellen & Informationen:
Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt kontaktieren.