Inhaltsverzeichnis
- Zimtsorte ist entscheidend
- Zimt in der Schwangerschaft: Woran merkt man, dass es zu viel war?
- Höchstgehalt von Zimt in der Schwangerschaft
- Zimt in der Schwangerschaft: Vorsicht bei Kosmetika
- Wann sollte man in der Schwangerschaft auf Zimt verzichten?
- Zimt in der Schwangerschaft: Sicherer Verzehr
Für viele ist Zimt ein klassisches Weihnachtsgewürz. In (Süß-)Speisen, Tees, Backwaren und anderen Leckereien wie z. B. Zimtschnecken oder Milchreis überzeugt es uns aber auch ganzjährig. Dabei schmeckt und riecht das Gewürz nicht nur fantastisch.
Ein definitives Pro für die Rinde des Gewürzbaums ist, dass sie sogar positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Zimt wirkt nämlich antibakteriell und fördert die Verdauung. Zudem sagt man ihm nach, er könne den Blutzuckerspiegel senken. Allerdings nur, wenn man ihn in Maßen genießt und bestimmte Grenzwerte nicht erreicht. Das gilt in besonderem Maß für Zimt in der Schwangerschaft.
Was man dem Gewürz nämlich nachsagt, ist eine wehenfördernde Wirkung in der Schwangerschaft. Angeblich soll sogar ein Teelöffel Zimt am Ende der Schwangerschaft das Einsetzen der Wehen auslösen. Warum es absolut keine gute Idee ist, einen ganzen Teelöffel zu essen, welche Unterschiede es bei Zimt(produkten) gibt und worauf ihr beim Verzehr in den 40 Schwangerschaftswochen (SSW) noch achten solltet, verraten wir.
Lies auch: Welcher Käse ist in der Schwangerschaft noch erlaubt?
Zimtsorte ist entscheidend
Bevor wir klären, wie viel Zimt Schwangere unbedenklich konsumieren dürfen, müssen wir klären, welche Sorten von Zimt es überhaupt gibt. Tatsächlich gibt es nämlich zwei: den milden Ceylon-Zimt und den schärferen Cassia-Zimt.
Der milde Ceylon-Zimt gilt als gesundheitlich unbedenklich. Er ist allerdings auch die teurere Variante. Deshalb steckt in vielen Fertigprodukten mit Zimt der günstigere, aber eben schärfere Cassia-Zimt. Darin enthalten ist eine relativ große Menge Cumarin.
Zimt während der Schwangerschaft: Vorsicht bei Cumarin
Cumarin ist ein Aroma- und Duftstoff, welcher bei empfindlichen Menschen zu Leberschäden führen kann. Dennoch ist er nicht per se gefährlich für Mamas‘ und Babys‘ Gesundheit. Das Bundesinstitut für Risikoberwertung (BfR) empfiehlt für Erwachsene eine „tolerierbare Dosis (TDI) von 0,1 Milligramm pro kg Körpergewicht, die ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ein Leben lang täglich aufgenommen werden kann.“
In Fertigprodukten ist der Grenzwert für den Aromastoff in der Europäischen Union außerdem festgeschrieben. Zwar schöpfen nach Angaben des Bundesinstituts Lebensmittelproduzenten diesen Grenzwert aus, dennoch sei die Überschreitung des TDI nur möglich, wenn man täglich große Mengen zimthaltiger Lebensmittel verspeisen würde.
Grenzwerte bei Zimtkonsum beachten
Bei Kindern (ca. 15 kg) wäre dieser Höchstwert beispielsweise erreicht, wenn sie ca. 6 kleine Zimtsterne verdrücken würden (das sind ungefähr 30 g) oder 100 Gramm Lebkuchen. Ein Erwachsener (ca.60 kg) dürfte bis zu 24 kleine Zimtsterne essen.
Wenn du schwanger bist und gerne und viel mit Zimt würzt, ist es ratsam, genau auf die Menge und die Zimtsorte zu achten. Bei Cassia-Zimt sollte ein Erwachsener von rund 60 Kilogramm laut BfR nicht mehr als 2 Gramm am Tag konsumieren.
Ein Kleinkind von rund 15 Kilogramm sollte nicht mehr als 500 Milligramm (0,5 g) Cassia-Zimt am Tag zu sich nehmen.
Zimtliebhaber sollten deshalb besser den Cumarin armen Ceylon-Zimt verwenden, auch wenn der ein bisschen mehr kostet.
Zimt in der Schwangerschaft: Woran merkt man, dass es zu viel war?
Wer doch ausgiebig bei Backwaren wie Zimtschnecken, bei Milchreis, Tee und allem anderen verlockenden mit Zimt zugelangt hat und nun fürchtet, dass es zu viel Cumarin ist, der sollte seinen Körper nach dem Verzehr genau beobachten.
Eine ‚Überdosierung‘ äußert sich in starken Kopfschmerzen, Schwindel und Erbrechen. Vermutest du einen Zusammenhang zwischen diesen Symptomen und deiner Ernährung, wende dich umgehend an deinen Arzt oder deine Ärztin.
Lies auch: Die besten Tipps gegen typische Schwangerschaftsbeschwerden
Höchstgehalt von Zimt in der Schwangerschaft
Was bedeuten denn jetzt all die Zahlen für die Menge an Zimt, die man in der Schwangerschaft essen darf? Fest steht: Schwangere müssen bei ihrer Ernährung nicht gänzlich auf das Gewürz verzichten, sollten aber im Auge behalten, wie viel Milligramm puren Zimts sie zu sich nehmen.
Löst Zimt wirklich Wehen aus?
Und das vor allem wegen des enthaltenen Cumarins. Am Glauben, Zimt könne vorzeitige Wehen auslösen, ist zwar was dran, tatsächlich müsste man aber 250 g Zimt pur zu sich nehmen, um eine wehenfördernde Wirkung zu erreichen. Zum Vergleich: Eine Packung Zimtsterne enthält etwa 4 Gramm reinen Zimt.
Wer am Ende der Schwangerschaft also ungeduldig auf die Geburt seines Babys wartet, sollte im Sinne der eigenen Gesundheit Abstand vom Teelöffel Zimt nehmen, und lieber herkömmliche Methoden anwenden, um die Geburt in Gang zu bringen.
Ein Teelöffel Zimt kann richtig gefährlich werden. Da das Gewürz nicht wasserlöslich ist, kann es Atemprobleme verursachen und im schlimmsten Fall sogar zum Ersticken führen.
Lesetipp: Wehen fördern: Die besten Tipps und Hausmittel
Zimt in der Schwangerschaft: Vorsicht bei Kosmetika
Wer nicht nur den Geschmack, sondern auch den Duft von Zimt liebt, hat vermutlich auch ein Faible für Kosmetika mit Zimtgeruch. Tatsächlich sollten auch diese Produkte bei der täglichen Zimt-Höchstdosis beachtet werden. Denn in Körperlotion, Cremes und Ölen, die nach Zimt duften, ist häufig synthetisch hergestelltes Cumarin enthalten. Das kann auch über die Haut aufgenommen werden.
Am besten checkt man deshalb besonders in der Schwangerschaft immer die Inhaltsstoffe von kosmetischen Produkten.
Lesetipp: So verändert sich dein Körper in der Schwangerschaft
Wann sollte man in der Schwangerschaft auf Zimt verzichten?
In Maßen über Lebensmittel konsumiert schadet Zimt weder Mamas noch ihren ungeborenen Babys. Diabetikerinnen sollten allerdings während der Schwangerschaft unbedingt auf die Einnahme von Zimtkapseln verzichten. Zwar sagt man Zimtkapseln nach, dass sie eine positive Wirkung auf den Blutzuckerspiegel hätten, in der Schwangerschaft aber sind die darin enthaltenen Mengen an Cumarin und Zimtaldehyd zu hoch.
Auch Zimt-Öl sollte man während der Schwangerschaft meiden. Das kann tatsächlich vorzeitige Wehen auslösen.
Auch lesen: Wehen erkennen und unterscheiden: Das solltest du wissen!
Zimt in der Schwangerschaft: Sicherer Verzehr
Bei Zimt macht eindeutig die Menge das Gift. Soll heißen, in kleinen Portionen konsumiert, müssen Frauen keine Gefahren für sich und ihr ungeborenes Kind fürchten.
Wer vor allem in der Weihnachtszeit nicht auf das Gewürz verzichten mag und zum Beispiel großer Fan von Zimtstangen in Punsch oder Tee ist, der greift am besten auf Ceylon-Zimt zurück. Der enthält sehr wenig Cumarin und ist deshalb besser geeignet.
Auch lesen: Tee in der Schwangerschaft: Das sollte jede werdende Mama wissen
Wer ganz sicher gehen will, meidet während der Schwangerschaft Fertigprodukte mit Zimt. Die bessere Alternative ist, selbst zu backen und zu kochen und auch dafür sollte der Cumarin arme und hochwertigere Ceylon-Zimt verwendet werden.
Rezept-Idee: Kanelbullar: Schwedisches Original-Rezept für Zimtschnecken
Quellen:
Bundesinstitit für Risikoberwertung (BfR)
Onmeda.de
Wichtiger Hinweis: Die Inhalte dieses Artikels dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose beim Arzt oder der Ärztin. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Gynäkologen bzw. eure Gynäkologin oder die Hebamme kontaktieren.