Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine tierfreie Ernährungsweise. Denn vor allem der Umwelt schadet die Massentierhaltung von Nutztieren. Auch Hunde haben durch ihre fleischlastige Ernährung einen enormen CO2-Abdruck. Doch ist es vielleicht möglich, sie ebenfalls vegetarisch oder sogar vegan zu füttern?
Lese-Tipp: Tödliche Gefahr: Deshalb ist Raclette gefährlich für Haustiere!
Denn wie eine Studie belegt, tragen auch Hunde zur Klimaerwärmung bei. Durch ihren Fleischkonsum und ihre Hundehäufchen sind sie im Laufe ihres Lebens für rund 8,2 Tonnen CO2 verantwortlich. Bei großen Hunden über 15 Kilogramm ist es sogar deutlich mehr. Da könnte eine vegane Ernährung durchaus für eine bessere Ökobilanz unserer Vierbeiner sorgen. Doch ist das denn überhaupt möglich?
Vegane Ernährung beim Hund gestaltet sich schwieriger
Einen Hund vegetarisch zu ernähren, ist laut dem Deutschen Tierschutzbund e.V. grundsätzlich möglich. Das sollen mehrere Feldstudien bewiesen haben: „Wenn ein erwachsener Hund nicht, zum Beispiel aufgrund einer bestimmten Erkrankung, ganz spezielles Futter benötigt, sondern mehr oder weniger „alles“ frisst, kann man für ihn eine abwechslungsreiche Ernährung aus Milch- und Eiprodukten, Gemüse, Reis und Teigwaren zusammenstellen“.
Eine vegane Ernährung unserer Vierbeiner gestaltet sich jedoch schwieriger, denn Hunde benötigen gewisse Aminosäuren, Mineralstoffe und essenzielle Fettsäuren, die der Hund aus dem tierischen Futter bezieht. Auch sind tierische Proteine für einen Hund meist effektiver zu verwerten als rein pflanzliche Proteine aus Soja und Co.
Auch interessant: Häufige Frage: Dürfen Hunde Bananen fressen?
Unmöglich ist eine vegane Ernährung beim Hund jedoch nicht. Wie Volker Wilke von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover laut „Utopia“ erklärt, sei die richtige Futtereinstellung essenziell, damit der Hund mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist. Hier sollte man jedoch auf keinen Fall auf eigene Faust experimentieren, sondern unbedingt einen Fachtierarzt zurate ziehen.
Leben vegane Hunde gesünder?
Das Ergebnis einer neuen Studie belegt sogar, dass vegane Hunde gesünder leben. Dafür wurden rund 2.500 Hunde über einen längeren Zeitraum mit konventionellem Futter, rohem Fleisch oder rein veganem Futter ernährt. Es stellte sich heraus, dass die Hunde, die mit konvetionellem Fleischfutter gefüttert wurden deutlich ungesünder waren, als diejenigen, die veganes Futter bekamen. Ist vegane Ernährung für Hunde also tatsächlich gesünder für unseren Hund?
Die vegane Diät beim Hund ist und bleibt ein umstrittenes Thema. Auch Hundeprofi Martin Rütter sprach sich bislang eher gegen die vegane Fütterung von Hunden aus. Auch wenn sich seine Menung dahingehend geändert hat, kritisiert er einen gewissen Punkt an der besagten Studie.
Lest auch: Hochwertiges Hundefutter: So ernährt ihr eure Vierbeiner richtig
Denn in seinem Podcast „Tierisch menschlich“ erklärt er, dass konventionelles Futter nicht aufgrund seines Fleischgehalts ungesund ist, sondern das Futter an sich „sau schlecht“ sei. Er denkt, die Studie wäre zu einem anderen Ergebnis gekommen, wenn statt konventionellem Futter, hochwertige fleischhaltige Futterprodukte verwendet worden wären.
Doch aufgrund der ökologischen Vorteile und zuliebe der Nutztiere sei Rütter nicht länger gegen die vegane Ernährung von Hunden: „Indem ich selbst einen Hund halte, fördere ich auch gleichzeitig die Produktion von Massentierhaltung. Denn in der Regel stammt dieses konventionelle Futter aus einer Massentierhaltung und dadurch wird Leid gefördert“, erklärt der Hundeprofi. Mit der veganen Fütterung des Hundes könne man durchaus einen guten Beitrag zum Klimaschutz leisten, so Martin Rütter weiter.
Vegane Ernährung für Hunde ist also zwar kompliziert, jedoch ist der Mythos, dass Hunde reine Fleischfresser seien, mittlerweile umstritten. Nichtsdestotrotz sollte vor der Ernährungsumstellung des Hundes ein großes Blutbild gemacht und ein Tierarzt zurate gezogen werden, der auf Tierernährung spezialisiert ist.