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Schwaches Bindegewebe stärken: Das hilft wirklich gegen Cellulite

Nahaufnahme von Cellulite am Bein.
© Adobe Stock/ Татьяна Максимова

Bye, bye Dellen! 8 Tipps gegen schwaches Bindegewebe

Von gesunder Ernährung, über Cremes und Lotionen bis Sport – wir verraten, wie ihr schwaches Bindegewebe stärken könnt und was die Ursachen der Bindegewebsschwäche sind.

Inhaltsverzeichnis

Eine Bindegewebsschwäche ist zunächst nichts Schlimmes und betrifft die meisten Frauen. Auch wer schlank ist, kann Dellen und Orangenhaut an Beinen, Po oder Bauch haben. Cellulite ist also ganz normal.

Dass die meisten von uns trotzdem nach Tipps suchen, wie man schwaches Bindegewebe stärken kann, liegt am Wandel des Schönheitsideals. Bis in die 1970er Jahre schämte sich keine Frau der Welt für Dellen an Oberschenkeln und Po. Erst durch die Medien wurde eine straffe, makellose Haut zum vermeintlichen Must-have.

Bis wir unseren Körper so lieben, wie er ist, kann es noch eine Weile dauern. Wer bis dahin Tipps sucht, wie er sein Bindegewebe gesund stärken kann, ist hier genau richtig. Von der Ernährung über Cremes bis hin zum Sport – wir verraten, was am besten gegen Bindegewebsschwäche hilft und wie man Cellulite den Kampf ansagt.

Wozu haben wir das Bindegewebe überhaupt?

Das Bindegewebe ist Wasserspeicher und Stützkorsett unserer Organe und damit auch unserer Haut. Damit es straff bleibt, braucht es intakte Kollagen- und Elastinfasern. Das weibliche Unterhautfettgewebe ist jedoch zum Teil durch ein Netz von senkrechten Bindegewebssträngen unterteilt. Dies könnte ein Grund dafür sein, dass Männer seltener von Cellulite betroffen sind.

Nicht verwechseln: Lipödem ist eine ernstzunehmende Erkrankung und kein „kosmetisches Problem“ wie Cellulite.

Mehr dazu: Schmerzen & Scham: Laura Larsson über ihr Leben mit Lipödem

Warum entwickeln die meisten Frauen eine Bindegewebsschwäche?

Lässt das umschließende Bindegewebe dann mit zunehmendem Alter nach, werden fast alle Frauen leichte bis starke Dellen – also Cellulite – entwickeln. Doch auch die Entstehung von Dehnungsstreifen, Krampfadern oder Hämorrhoiden können mit abnehmender Qualität des Bindegewebes zunehmen.

Das liegt nicht nur an der fortschreitenden Alterung, sondern auch an den weiblichen Sexualhormonen Östrogen und Progesteron. Gerade, wenn sich der Hormonspiegel einer Frau stark verändert, beispielsweise während einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren, ist das Bindegewebe besonders empfindlich.

Was tun, um schwaches Bindegewebe zu stärken?

Die besondere Struktur des weiblichen Bindegewebes lässt es zu, dass große Fettzellen wie kleine Türmchen nach oben drücken und die Haut darüber unregelmäßig wölben, sprich: Wir bekommen Cellulite.

Wer das weiß, versteht auch, warum eine Anti-Cellulite Creme allein keine Wunder vollbringen kann. Sport allein auch nicht. Doch die Summe vieler Maßnahmen kann den Unterschied machen. Zwar bringt auch sie keine ausgeprägte Cellulite zum völligen Verschwinden, doch ihr Erscheinungsbild kann sie deutlich mindern.

Warum haben auch schlanke Frauen Cellulite?

Wir haben gelernt: Fett macht Dellen. Aber warum haben dann auch sehr schlanke Frauen Cellulite? Leider ist die Beschaffenheit unseres Bindegewebes zum großen Teil genetisch festgelegt – somit können auch schlanke Frauen diese Veranlagung haben. Was aber nicht bedeutet, dass man das Bindegewebe nicht kräftigen kann. Wie? Zum Beispiel im Badezimmer mit Wechselduschen.

So geht’s: Beendet eure Dusche mit abwechselnd kaltem und warmem Abbrausen. Lasst dabei den Wasserstrahl über Hüfte, Po und Oberschenkel kreisen. Zuerst kalt, dann wieder warm. Dann das Ganze mehrmals wiederholen. Mit einem kalten Guss abschließen.

Auch Massagen mit (weichen) Körperbürsten oder Noppenrollern regen die Durchblutung der Haut an und festigen sie. Dabei in kreisenden Bewegungen, ohne die Haut zu dehnen oder zu zerren, zum Herzen hinstreichen.

Tipp: Lasst die Finger von Zigaretten und meidet lange Sonnenbäder. Beides sorgt im Körper für eine wahre Explosion von aggressiven Sauerstoff-Molekülen, den freien Radikalen. Sie schädigen das Bindegewebe massiv.

Schwaches Bindegewebe stärken mit Ernährung

Vergrößerte Fettzellen – das wissen wir heute – sind für die unschönen Dellen an den Oberschenkeln verantwortlich. Um sie abzubauen oder ein schwaches Bindegewebe zu stärken, sollte man nicht nur auf Sport, sondern auch auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung und ausreichend Flüssigkeit setzen.

Dazu gehört alles, was der Haut und dem Stoffwechsel guttut, allen voran Obst und Gemüse, denn sie enthalten viele Vitamine und Antioxidantien. Manche Gemüsesorten wie Spargel, Kartoffeln oder Gurken helfen sogar beim Entwässern und straffen damit zusätzlich die Haut.

Gutes Essen mit leckeren Zutaten und allen Nährstoffen.

Zucker und Salz solltet ihr in Maßen genießen, gerade, wenn ihr abnehmen oder euch gesünder ernähren möchtet. Was viele nicht wissen: Zu viel Salz im Essen fördert Wassereinlagerungen im Gewebe. Also Zuckerdose und Salzstreuer im Küchenregal ganz nach hinten räumen und lieber mal andere Gewürze verwenden.

Jetzt lesen: Gesünder und weniger Kalorien: Die besten Zuckeralternativen!

Schwaches Bindegewebe stärken mit Sport

Alle Maßnahmen sind leider nur halb so effektiv, wenn das Extra an Bewegung fehlt. Wer Cellulite loswerden will, kommt um Sport einfach nicht herum. Und wir sprechen hier nicht von Treppe statt Aufzug oder einem Spaziergang im Park.

Je intensiver die Anstrengung, desto besser. Denn dann wird Fett ab- und Muskelmasse aufgebaut – und Muskeln straffen nicht nur die darüber liegende Haut, sondern verdrängen auch die Fettzellen. Das ist jedoch mit viel harter Arbeit verbunden und gibt noch lange keine Garantie, dass keine Dellen mehr zu sehen sind.

Schwaches Bindegewebe mit Sport stärken
Je weniger Körperfett, desto weniger Dellen? Credit: iStock

Intensives Krafttraining drei bis vier Mal pro Woche gepaart mit Ausdauer-Einheiten von mindestens 40 Minuten Dauer sind ideal, um den Dellen den Kampf anzusagen.

Eine ideale Kombinationsübung sind ‚Burpees‚, diese vereinen beides – Kondition und Kraft. Dabei geht es vom Stand so schnell wie möglich in die Bauchlage. Dann drückt man sich mithilfe der Arme nach oben und springt mit Unterstützung der Hüfte wieder in den Stand. Hier folgt ein kleiner Sprung und die Hände klatschen über dem Kopf zusammen.

Mit einer breiten Auswahl an Trainingsplänen, die von Yoga über Krafttraining bis hin zu Cardio reichen, bietet Gymondo für jeden Geschmack und jedes Fitnesslevel das richtige Workout. Hier kannst du Gymondo* testen und direkt loslegen.

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Schwaches Bindegewebe: Haben Cremes einen echten Nutzen?

Es gibt eine Vielzahl an Cellulite-Cremes, die eine straffe Haut und feste Konturen versprechen. Doch wer sie einmal ausprobiert hat, weiß: Allein vollbringen sie keine Wunder. Als Teil eines Rundum-Angriffs auf die Dellen und Dehnungsstreifen können sie wirkungsvolle Unterstützung leisten.

Vor allem Koffein hat sich, in Verbindung mit Liposomen, als Anti-Cellulite Wirkstoff laut Kosmetikindustrie wohl bewährt. Es soll die Fettspaltung anregen und so den Abbau der Fettzellen unterstützen. Außerdem regt es die Durchblutung an, was die Haut strafft. Wer koffeinhaltige Cremes oder Gels vor dem Sport in die Problemzonen einmassiert, soll besonders gute Effekte erzielen. Auch andere natürliche Bestandteile wie etwa Birkenblätter und Jojoba-Öl sollen eine hautstraffende Wirkung haben. Wunderbar duften und die Haut pflegen kann das Weleda Cellulite-Öl, das gibt’s hier direkt bei Douglas*.

Damit die Anti-Cellulite Kosmetik ihre positive Wirkung entfalten kann, sollte sie zweimal – morgens und abends – aufgetragen und sanft einmassiert werden, zum Beispiel nach einer Wechseldusche.

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Gegen Dehnungsstreifen, vor allem während der Schwangerschaft oder nach einer gesteigerten Gewichtszunahme, soll ebenfalls Eincremen helfen. Dabei werden Haut und Bindegewebe sanft massiert und mit Feuchtigkeit versorgt. Das kann unter anderem die Elastizität der Haut an Brust, Bauch, Oberschenkeln und Po steigern, sodass die Streifen möglichst von vorneherein abgemildert werden können.

Schnelle optische Hilfe bei Cellulite

Wer sofort die Optik der Haut verbessern will, greift am besten zu Selbstbräuner oder Bronzing-Lotionen mit Schimmerpartikeln. Zarte Bräune und lichtreflektierende Pigmente wirken wie ein optischer Weichzeichner und lassen die Hautoberfläche glatter und ebenmäßiger wirken.

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Bringen Operationen wie Fettabsaugung und Co. Linderung?

Nein, nicht unbedingt. Einige Ärzte weisen darauf hin, dass die Bildung der gemeinen Cellulite-Dellen durch eine Fettabsaugung sogar noch verstärkt werden. Seriöse Ärzte hingegen empfehlen zunächst Massagen, ausreichend Bewegung und Muskelaufbau sowie eine ausgewogene Ernährung.

Inzwischen gibt es jedoch minimalinvasive Verfahren, unter anderem Cellfina, die recht erfolgversprechend klingen. Dabei werden die Bindegewebsfasern, die für die Dellen verantwortlich sind, vom Arzt gelöst. Dadurch verschwinden die unerwünschten Dellen.

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Aber ganz ehrlich, eigentlich ist es doch ganz egal, ob ihr ein paar Dellen oder Streifen auf eurer Haut habt – zumal ja wirklich fast jede Frau irgendwann mit dem schwachen Bindegewebe Bekanntschaft macht. Viele Schönheiten, wie Plus-Size-Model Ashley Graham, stehen zu ihren Dellen und sehen trotzdem am Strand einfach umwerfend aus. Mehr zum Thema Cellulite findet ihr auch in der Pharmazeutischen Zeitung online.

Wichtiger Hinweis zum Schluss: So individuell wie dein Charakter ist auch dein Körper. Du selbst musst für dich herausfinden, welche Ernährungsweise und welche Trainingsform am besten zu dir passen. Lass dich nicht von anderen unter Druck setzen. Grundsätzlich gilt aber: Ein aktiver Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und viel Bewegung ist immer noch der beste Weg, um dauerhaft fit zu bleiben und ein gesundes Gewicht zu erreichen bzw. zu halten.

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