Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Missed Abortion?
- Was sind Ursachen eines verhaltenen Aborts?
- Was sind Symptome einer Missed Abortion?
- Wie wird eine Missed Abortion diagnostiziert?
- Wie wird eine verhaltene Fehlgeburt behandelt?
- Kann ich nach einer Missed Abortion wieder schwanger werden?
Während man einen Abort typischerweise mit Schmerzen und Blutungen verbindet, kann er auch ganz unbemerkt geschehen. Stirbt der Embryo bzw. Fötus im Bauch der Mutter und wird nicht abgestoßen, spricht man medizinisch von einer Missed Abortion oder auch von einer verhaltenen Fehlgeburt.
Welche Ursachen eine Missed Abortion hat, welche Symptome darauf hindeuten, wie die Behandlung aussieht und wie die Chancen auf eine erneute Schwangerschaft stehen, wollen wir erklären.
Was ist eine Missed Abortion?
Wörtlich übersetzt bedeutet Missed Abortion ‚verpasste bzw. nicht bemerkte Fehlgeburt‘. Im Deutschen nennt man sie auch verhaltene Fehlgeburt. Dabei handelt es sich um einen unbemerkten Schwangerschaftsabbruch, der, anders als eine ’normale‘ Fehlgeburt, ohne Blutungen, Schmerzen oder Krämpfe geschieht.
Fruchthöhle und Fötus verbleiben bei einer Missed Abortion in der Gebärmutter. Der Körper der Frau stößt das Gewebe (vorerst) nicht von selbst ab.
Was sind Ursachen eines verhaltenen Aborts?
Die Ursachen dieser Form des Aborts können vielfältig sein. Sehr häufig liegt eine genetische oder chromosomale Anomalie beim Embryo vor, welche zur Folge hätte, dass das Baby nicht lebensfähig wäre. Oft tritt die verhaltene Fehlgeburt in der Frühschwangerschaft, also bis zur 12. Schwangerschaftswoche (SSW), auf.
Andere Ursachen können sein:
- Anomalien und Fehlbildungen der Gebärmutter oder Plazenta
- Störungen des Hormonhaushalts
- Infektionen der Mutter (Toxoplasmose, Listeriose)
- chronische Erkrankungen (wie z.B. Diabetes, Schilddrüsenfehlfunktion)
- Zervixinsuffiziens
Leider ist ein verhaltener Abort nicht auf die Frühschwangerschaft begrenzt. Jedoch tritt er in diesem Zeitraum viel häufiger auf. Auch im weiteren Verlauf der Schwangerschaft kann der Fötus unbemerkt sterben.
Fehlgeburten sind leider nicht so selten, wie man hofft. Etwa jede vierte Frau muss in ihrem Leben eine Fehlgeburt verkraften. Je nach Ursache des Aborts, kann das Risiko einer weiteren Fehlgeburt erhöht sein. So sind zum Beispiel erbliche oder körperliche Ursachen, aber auch chronische Erkrankungen Faktoren für ein erhöhtes Risiko.
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Was sind Symptome einer Missed Abortion?
Wie der Name bereits impliziert, hat eine Missed Abortion keine auffälligen Symptome wie Schmerzen, Krämpfe oder Blutungen.
Manche betroffenen Frauen sagen, dass sie sich plötzlich nicht mehr schwanger gefühlt hätten. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass mit dem Tod des Kindes die Bildung des Schwangerschaftshormons HCG zurückgeht. Auch andere Schwangerschaftsanzeichen, wie beispielsweise geschwollene und empfindliche Brüste, Übelkeit oder Erschöpfung lassen nach.
Fehlende Schwangerschaftsanzeichen können auf eine verhaltene Fehlgeburt hinweisen. Sie sind aber keinesfalls ein eindeutiges Indiz dafür. Jede Schwangerschaft verläuft anders und jede Frau empfindet sie und ihre Begleiterscheinungen anders.
Bei einer Missed Abortion kann es zu Komplikationen kommen, wie dem ‚Dead-Fetus-Syndrom‘ (zu deutsch: Syndrom des toten Fetus). Weil der Körper der Frau das gestorbene Baby nicht abstößt, kann es zu lange im Mutterleib bleiben. Durch seine Zersetzung im Körper können schädliche Stoffe freigesetzt werden, die in den Blutkreislauf der Mutter gelangen können. Das kann zu Gerinnungsstörungen führen und lebensgefährlich werden.
Da die Vorsorgeuntersuchungen bei Schwangerschaften heute aber sehr engmaschig sind, werden Komplikationen wie das Dead-Fetus-Syndrom immer seltener.
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Wie wird eine Missed Abortion diagnostiziert?
Die Diagnose „verhaltene Fehlgeburt“ kann nur der Gynäkologe sicher stellen. Bei einer Ultraschalluntersuchung sind vor allem ein fehlender Herzschlag oder fehlende Kindsbewegungen Hinweise darauf. Auch eine zu große Diskrepanz von der Größe der Fruchthöhle zu der Größe des Embryos (eine zu große Fruchthöhle und ein nicht zeitgerecht entwickelter Embryo) deutet auf eine Missed Abortion hin.
Zudem können die Größe der Gebärmutter, die im Falle einer verhaltenen Fehlgeburt nicht weiter wachsen würde, und ein gefallener HCG-Wert die Diagnose absichern.
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Nichtsdestotrotz solltest du nichts überstürzen. Vereinbare mit dem Gynäkologen eine weitere Untersuchung ein paar Tage später oder hole dir eine zweite Meinung bei einem anderen Arzt ein.
Es kommt sehr selten vor, aber manchmal passiert es, dass sich der Embryo in einer Ecke der Gebärmutter ‚versteckt‘. Man spricht dann von einem sogenannten ‚Eckenhocker‘. Das Ultraschallgerät wäre dann unter Umständen nicht in der Lage, die kindlichen Herztöne zu erfassen. Mit einer weiteren Untersuchung kann dieser Fall ein paar Tage später ausgeschlossen werden.
Wie wird eine verhaltene Fehlgeburt behandelt?
Bei der Behandlung einer Missed Abortion kommt es unter anderem auf den Zeitpunkt der Diagnose an. Bis zur 12. SSW werden Schwangerschaften häufig über eine Ausschabung (Curettage) oder Absaugung (Saugcurettage) beendet. Dieser Eingriff erfolgt ambulant unter Vollnarkose. Auf Wunsch ist es auch möglich, die Schwangerschaft medikamentös zu beenden.
Der Körper wird angeregt, das Gewebe eigenständig abzustoßen, deshalb spricht man auch von der kleinen Geburt. Oft beginnt dieser Abstoßungsprozess bereits wenige Stunden nach Einnahme des Medikaments.
Nach zwei bis drei Tagen muss der Gynäkologe kontrollieren, ob wirklich alles Gewebe abgestoßen wurde. Im Zweifelsfall muss das Medikament erneut eingenommen werden. Ist auch danach noch Gewebe in der Gebärmutter vorhanden, muss zusätzlich eine Saugcurettage durchgeführt werden.
Es ist auch möglich abzuwarten, bis der Körper den Embryo selbstständig, also ohne medikamentöse Einwirkung, abstößt. Dabei ist jedoch eine genaue Beobachtung durch einen Arzt notwendig. Denn der Prozess kann wenige Tage aber auch mehrere Wochen dauern.
Das Dead-Fetus-Syndrom soll durch regelmäßige Untersuchungen ausgeschlossen werden. Zudem ist das Risiko höher, dass sich auch nach der kleinen Geburt noch Geweberest in der Gebärmutter befinden.
Ist die Schwangerschaft über die 12. SSW fortgeschritten, ist das Kind bereits zu groß für eine Ausschabung. Mithilfe einer Infusion werden deshalb künstliche Wehen ausgelöst und das „Kind“ wird „geboren“. Anschließend findet eine Ausschabung statt, um mögliche Gewebereste zu entfernen.
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Kann ich nach einer Missed Abortion wieder schwanger werden?
Eine Fehlgeburt ist ein Unfall, eine Verkettung misslicher Umstände, für die niemand verantwortlich ist. Das sollte sich jeder bewusst machen, der diese Erfahrung machen muss.
Nach einer Fehlgeburt ist es rein körperlich möglich, nach dem Versiegen der Blutung direkt wieder schwanger zu werden (mehr dazu erfahrt ihr hier). Dennoch sollte man vor dem nächsten Versuch mit seinem Frauenarzt sprechen, um vermeidbare Komplikationen für die nächste Schwangerschaft ausschließen zu können.
Quellen:
Frauenärzte im Netz
familienplanung.de
Onmeda.de
hebammenblog.de
Wichtiger Hinweis: Die Inhalte dieses Artikels dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt oder die Hebamme kontaktieren.