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Schwangerschaftsstreifen vorbeugen: Die besten Tipps

Schwangerschaftsstreifen vorbeugen: Die besten Tipps
Schwangerschaftsstreifen vorbeugen: Die besten Tipps Credit: Getty Images

Wenn der Bauch unaufhaltsam wächst, können unschöne Dehnungsstreifen entstehen. Was kann man vorbeugend gegen sogenannte Schwangerschaftsstreifen tun? Und kann man sie entfernen, wenn sie einmal da sind?

Inhaltsverzeichnis

Die Dehnung des Bauches durch das wachsende Baby und die Lockerung des Hautgewebes durch die Schwangerschaftshormone führen häufig leider zu sogenannten Schwangerschaftsstreifen. Auch wenn diese ganz natürlich sind, sind sie vielen Frauen ein Dorn im Auge.

Was sind Schwangerschaftsstreifen?

Bei Schwangerschaftsstreifen handelt es sich um rote bis violette Dehnungsnarben, bzw. Risse im Bindegewebe, oft zu finden an Bauch, Oberschenkeln, Po und/oder Brüsten. Sie stellen keine Gefahr für die Schwangere dar, aber sie sind unschön und können eine psychische Belastung für die Frau bedeuten. Sind die Dehnungsstreifen erst einmal entstanden, ist es sehr schwer bis unmöglich, sie wieder völlig zu entfernen.

Schwangerschaftsstreifen sind keine Seltenheit, um die 50 bis 80 Prozent der werdenden Mütter bekommen sie in unterschiedlicher Stärke. Besonders sind Frauen in ihrer ersten Schwangerschaft und Frauen mit Übergewicht betroffen.

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Schwangerschaftsstreifen vorbeugen: Die besten Tipps

Schwangerschaftsstreifen Gofeminin Hebamme

Ursachen von Schwangerschaftsstreifen

Die genauen Gründe für die Entstehung von Schwangerschaftsstreifen sind noch umstritten. Momentan aber gehen Mediziner davon aus, dass ein Mix aus genetischen Anlagen, der Hormonumstellung in der Schwangerschaft, die Art der Ernährung und der Wasserhaushalt im Körper verantwortlich für Schwangerschaftsstreifen sind. Eine gewisse Veranlagung für schwaches Bindegewebe verstärkt das Risiko, die Risse zu bekommen.

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Die Gene können und die Hormone sollten nicht beeinflusst werden, wenn es darum geht, Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen. Studien zeigen aber, dass man mit einer guten und rechtzeitigen ‚Behandlung‘ die unschönen Streifen vermeiden kann bzw. sie sich eindämmen lassen.

Die Haut, besonders die am Bauch, muss dem wachsenden Platzanspruch des ungeborenen Babys nachkommen und sich dehnen. Dafür sorgen bestimmte Hormone, welche die Kollagen- und Elastinfasern im Stützgewebe auflockern. Ist die Haut einfach zu trocken und ungeschmeidig, kann das die Entstehung von Schwangerschaftsstreifen begünstigen.

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Ist das Hautgewebe erst einmal überdehnt worden und die Streifen deutlich sichtbar, dauert es etwa sechs Monate bis nach der Geburt, bis sie beginnen zu verblassen. Nach Jahren bleiben narbenähnliche, silberne Streifen zurück.

Die Gefahr ist allerdings mit der Geburt des Kindes nicht vorbei: Auch bei der Rückbildung der überdehnten Haut können immer noch Schwangerschaftsstreifen entstehen. Deswegen ist das Vorsorgeprogramm durch die Schwangerschaft hindurch und bis zu drei Monate nach der Entbindung ratsam.

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Schwangerschaftsstreifen vorbeugen

Eine ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist die gesamten 40 Schwangerschaftswochen über wichtig. Aber nicht nur für das Wachstum und die Entwicklung des Babys und die Gesundheit der Mutter generell. Gesundes Essen und viel Wasser versorgen auch die Haut der Schwangeren mit Nährstoffen und Wasser, was sie elastischer macht und besser gegen die Dehnung rüstet.

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Auch Massagen können das Risiko für Schwangerschaftsstreifen beträchtlich sinken lassen. Starten sollte man damit aber nicht erst, wenn der Bauch schon richtig groß geworden ist. Tatsächlich lohnt es sich, wenn die werdende Mutter spätestens ab der 12. Schwangerschaftswoche damit startet, sich regelmäßig einzucremen und die Haut an Brüsten, Bauch, Po und Oberschenkeln dabei leicht zu massieren.

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Die tägliche Routine sorgt dafür, dass die strapazierte Haut zum einen vor Trockenheit geschützt wird, die sich oft durch Jucken bemerkbar macht. Aber vor allem dafür, dass sie ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt wird und so einfach schön elastisch bleibt. Eine regelmäßige (kleine) Knetkur sorgt außerdem für eine bessere Durchblutung des Gewebes. Auch das hilft bei der Vermeidung von Dehnungsstreifen.

Achtung! Dehnungsstreifen treten immer dann auf, wenn die Haut ‚plötzlich‘ wächst. Das passiert nicht nur Schwangeren durch das wachsende Baby und die Gewichtszunahme, sondern auch Teenagern, die durch Wachstumsschübe und Hormonumstellungen in rasendem Tempo wachsen können. Das beansprucht auch ihre Haut besonders. Deshalb sollten junge Frauen und Männer in der Pubertät auf eine gute und vor allem regelmäßige Pflegeroutine achten. Eincremen nach dem Duschen oder dem Schwimmbadbesuch sollte ein Muss sein.

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Regelmäßige Bewegung ist ebenfalls ein gutes Mittel, um Schwangerschaftstreifen zu vermeiden. Denn wer regelmäßig aktiv ist, stärkt sein Herz-Kreislauf-System, Muskeln und Gewebe. Idealerweise macht man bereits vor der Schwangerschaft regelmäßig Sport. Aber auch während der 40 Schwangerschaftswochen kann man (weiterhin) Sport treiben oder sogar erst damit anfangen.
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Kann man Schwangerschaftsstreifen entfernen?

Eine regelmäßige Pflege der Haut an den besonders strapazierten Stellen wie Bauch, Brüste, Po und Oberschenkel hilft gegen Dehnungsstreifen. Das regelmäßige Massieren mit Öl oder Creme am Morgen und vor dem Zubettgehen am Abend versorgt die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit. Außerdem fördert es die Durchblutung des Bindegewebes, was die Festigkeit und Strapazierfähigkeit fördert.

Die beste Wirkung erzielt man nach dem Duschen: Dafür nur leicht abtupfen und auf die noch feuchte Haut kommt das Öl oder die Creme. Die so entstehende Emulsion wird von der warmen Haut hervorragend aufgenommen und verwertet.

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Für die Massage beginnst du am besten am Bauch – Schwangerschaftsstreifen sind hier oft am stärksten ausgeprägt: Zuerst kreist du mit deinen Fingerspitzen auf der gut geölten Haut von der Unterseite und den Seiten hin zum Nabel.

Auch sehr effektiv, um Dehnungsstreifen zu vermeiden: die Zupfmassage. Am Nabel beginnend nimmt man die Haut zwischen Daumen und Zeigefinger und zupft und rollt sie hin und her. Das hat den Zweck, die Haut von der Bauchmuskulatur zu lösen und so gegen die Schwangerschaftsstreifen zu arbeiten. Sollte die Zupfmassage weh tun oder unangenehm sein, die Stellen anschließend mit den Handflächen in kreisförmigen Bewegungen mit leichtem Druck verwöhnen.

Oberschenkeln und Po können auf dieselbe Art und Weise behandelt werden, wobei darauf geachtet werden sollte, stets in Richtung Herz zu massieren.

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Tipp: Solltest du zu vorzeitigen Wehen tendieren, befrage deinen zuständigen Arzt, wie du deine Vorsorge gegen Schwangerschaftsstreifen am besten gestalten kannst.

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Die richtige Pflege gegen Schwangerschaftsstreifen: Creme oder Öl?

Für die Massage gegen das Auftreten von Schwangerschaftsstreifen ist neben der Regelmäßigkeit auch die Wahl des richtigen Pflegeproduktes entscheidend. Öle wirken generell besser um Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen als Cremes. Das Öl wird von der Haut viel schneller aufgenommen und wirkt bereits gegen die Schwangerschaftsstreifen, wenn der Effekt der Massage einsetzt.

Es gibt in Apotheken und Drogerien besondere Schwangerschafts-Pflegeöle, die auf die Bedürfnisse der stark beanspruchten Haut abgestimmt sind. Viele sind auf pflanzlicher Basis (oft Sesam oder Mandelöl) hergestellt, die im Allgemeinen sehr gut vertragen werden. Verschiedene natürliche Zusätze erhöhen die Wirkung des Öls gegen Schwangerschaftsstreifen.

​Zum Beispiel sind oft Vitamin A und E enthalten, die gegen freie Radikale schützen und für die Reparaturmechanismen der Haut zuständig sind. Schon beschädigte Hautzellen können damit wieder zur Heilung angeregt werden. In einigen Ölen gegen Schwangerschaftsstreifen sind Aromaessenzen enthalten, die einen angenehmen Duft verbreiten. Lass dich beim Öl gegen die Schwangerschaftsstreifen also von deiner Nase leiten und entscheide ganz intuitiv, was dir gefällt.

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​Wirkung nicht nur gegen Schwangerschaftsstreifen

Viele Paare nutzen die Vorsorge gegen Schwangerschaftsstreifen als gemeinsam verbrachte Zeit. Während des Ölens und Massierens – als Verwöhnprogramm für die Partnerin oder als Gemeinschaftsübung – tauschen sie sich aus und stellen die Verbindung mit dem Ungeborenen her. Sie freuen sich miteinander auf das Baby, das sie bald kennenlernen werden. Damit erhalten die Massage und die Streicheleinheiten noch eine emotionale Komponente, die das Warten auf das neue Familienmitglied umso schöner und spannender macht.

Quellen:

Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt kontaktieren.