Inhaltsverzeichnis
- Darf ich Ziegenkäse in der Schwangerschaft essen?
- Ziegenkäse in der Schwangerschaft: Vetrauen ist gut, Kontrolle ist wichtig
- Ziegenkäse in der Schwangerschaft: Besser verzichten?
- Ziegenkäse richtig lagern
- Ziegenkäse mit Honig: Ist das in der Schwangerschaft erlaubt?
Entweder man liebt ihn oder man mag ihn gar nicht. Die Rede ist von Ziegenkäse. Der spezielle Geschmack ist nicht für jedermann lecker und doch scheint der deutsche Durchschnittsgaumen die Käsesorte aus Ziegenmilch in den letzten Jahren für sich entdeckt zu haben. Mittlerweile findet man ihn als Schnittkäse, Frischkäse oder Feta im Kühlregal des Supermarkts und auch als Hauptspeise zum Salat im Restaurant.
Gesund ist Ziegenkäse allemal, denn er enthält viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente und ist dabei kalorienärmer als Käse aus Kuhmilch und noch dazu besser vom Körper zu verdauen. Klingt alles nach der idealen Käsesorte für Schwangere, die in den 40 Schwangerschaftswochen oft besonders auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten wollen. Aber ist Ziegenkäse in der Schwangerschaft erlaubt?
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Darf ich Ziegenkäse in der Schwangerschaft essen?
Entscheidend dafür, ob Ziegenkäse oder jede andere Käsesorte, in der Schwangerschaft gegessen werden darf, ist, wie und ob die verwendete Milch für die Zubereitung erhitzt wurde. Denn allgemein gilt: Während der Schwangerschaft dürfen keine tierischen Produkte roh konsumiert werden. Dazu zählt neben rohem Fleisch und Fisch auch nicht erhitzte Milch, sogenannte Rohmilch.
Daraus folgt: Ziegenkäse aus pasteurisierter Milch ist in der Schwangerschaft erlaubt. Während Ziegenkäse aus Rohmilch während der Schwangerschaft aus der Ernährung gestrichen werden sollte.
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Ziegenkäse muss in Deutschland immer zu 100 Prozent aus Ziegenmilch hergestellt werden. Je nach Käsesorte (Frischkäse, Feta, Schnittkäse) kann diese aber sowohl Rohmilch enthalten als auch aus erhitzter bzw. pasteurisierter Milch hergestellt worden sein.
Die Gefahr beim Verzehr von Rohmilchprodukten in der Schwangerschaft ist das erhöhte Risiko für eine Listerieninfektion. Listerien sind jene Bakterien, die eine Listeriose auslösen können. Bei gesunden Menschen verläuft eine Infektion meist unauffällig oder mit leichten Symptomen wie Fieber, Erbrechen oder grippeähnlichen Begleiterscheinungen. Bei einer Schwangeren, genauer für ihr ungeborenes Baby und auch für andere, immungeschwächte Personen, kann die Infektion lebensbedrohlich sein.
Gut zu wissen: In Deutschland sind Händler verpflichtet Lebensmittel, die Rohmilch enthalten, entsprechend zu kennzeichnen. Auf der Verpackung muss stehen „aus Rohmilch hergestellt“. Findet sich diese Kennzeichnung nicht darauf, enthält das Lebensmittel pasteurisierte Milch.
Ziegenkäse in der Schwangerschaft: Vetrauen ist gut, Kontrolle ist wichtig
Schwangere sollten beim Kauf von Ziegenkäse und anderen Käsesorten immer einen Blick auf die Inhaltsangaben haben. Es kann durchaus sein, dass ein Camembert aus Ziegenmilch in einem Supermarkt aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde, in einem anderen aber aus Rohmilch.
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Auch beim Restaurantbesuch schadet es nicht, einmal mehr nachzufragen, welche Milch in den Speisen steckt und ob oder ob sie nicht erhitzt worden ist. Generell ist das Risiko, an einer Listeriose zu erkranken, in Deutschland verschwindend gering. Das RKI gibt an (Stand März 2022), dass die Inzidenz in den Jahren 2001 bis 2018 bei gerade einmal 0,6 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner lag. Zu bedenken ist dabei jedoch, dass das Risiko einer Infektion für eine schwangere Frau um das Zehnfache erhöht ist.
Deshalb bitte auch beim Besuch der Käsetheke auf dem Wochenmarkt immer nachfragen, ob das Produkt Rohmilch oder verarbeitete Milch enthält. Und nach Möglichkeit für die 40 Schwangerschaftswochen auf jeglichen Käse aus offenem Verkauf verzichten. Denn auch hier ist, unabhängig der Verarbeitung und Sorte der Milch (von Kuh, Ziege oder Schaf), das Risiko einer Infektion mit Listerien oder auch Salmonellen besonders hoch.
Ziegenkäse in der Schwangerschaft: Besser verzichten?
Nein, auf keinen Fall. Wem Käse aus Ziegenmilch schmeckt, der darf unter den bereits genannten Voraussetzungen gerne zugreifen. Denn Ziegenkäse ist gesund und die enthaltenen Nährstoffe sind auch wichtig für die Entwicklung des Babys. So ist das enthaltene Kalzium beispielsweise gut für das Wachstum und die Stabilität der Knochen.
Ein bisschen seltener zugreifen sollte man in der Schwangerschaft (und darüber hinaus) bei Käsesorten mit hohem Salzgehalt. So sind Feta und Halloumi aus pasteurisierter Milch zwar verträglich in der Schwangerschaft, übermäßiger Konsum kann aber Herz-Kreislauf-Probleme oder Bluthochdruck verursachen.
Viel regelmäßiger und häufiger zugreifen darf man hingegen bei Käse wie Ricotta oder Cheddar, wenn er aus erhitzter Milch hergestellt wurde. Vor allem Ricotta ist besonders gesund, denn der wird aus Molke hergestellt. Und die ist besonders fettarm, dabei aber reich an Proteinen. So liefert sie extra Energie für den Muskelaufbau.
Ziegenkäse richtig lagern
Käse generell sollte immer in der Kühlung gelagert werden. Dabei sind 5 bis 8 Grad Celsius die optimale Temperatur. Während Ricotta und andere Frischkäsesorten am besten immer einzeln und luftdicht verpackt im Kühlschrank gelagert werden sollten, reicht es beim Ziegenkäse, ihn in Alufolie oder Frischhaltefolie zu wickeln oder eine Tupperdose zu packen. Luftdicht muss diese aber nicht sein, denn der Käse darf auch ein bisschen atmen.
Achte darauf, die Verpackung des Käses regelmäßig zu wechseln. Tausche also Folie jeglicher Art nach rund zwei Tagen aus und wechsel auch die Tupperdose. So reduzierst du eine mögliche Keimbelastung. Ziegenkäse in Scheiben bewahrt man am besten in der Verpackung auf, in der man ihn gekauft hat, sofern sie sich wieder verschließen lässt.
Da Käse aus Ziegenmilch schneller verderblich ist, solltest du eine Lagerung von mehr als 4-5 Tagen vermeiden. Sonst kann sich Schimmel bilden.
Und noch ein Tipp: Hast du den Ziegenkäse am Stück gekauft, als Rolle oder Käselaib, schneide immer nur so viel ab, wie du auch tatsächlich essen möchtest. Denn Käse nimmt man am besten 30 Minuten vor dem Essen aus dem Kühlschrank, um ihm Zeit zu geben, sein volles Aroma zu entfalten. Nimmt man nun eine ganze Rolle oder den Laib aus der Kühlung, wird unnötig viel Käse erwärmt, was Bakterien freut, für dich und dein Baby aber zur Gefahr werden kann.
Ziegenkäse mit Honig: Ist das in der Schwangerschaft erlaubt?
Zwar ist Honig genau genommen ein rohes, tierisches Produkt, dennoch darf man ihn bedenkenlos in der Schwangerschaft essen. Grund dafür ist der hohe Zuckergehalt in der Masse, der es Listerien so gut wie unmöglich macht, sich zu vermehren. Das im Honig enthaltene Bakterium Clostridium botulinum ist für Erwachsene nicht gefährlich und nicht über die Plazenta aufs Baby übertragbar.
Aber Achtung: Kinder unter einem Jahr dürfen keinen Honig essen, denn das Clostridium botulinum Bakterium kann im Darm des Babys Gifte bilden und Giftstoffe freisetzen, die zu Säuglingsbotulismus führen.
In der Schwangerschaft und auch in der Stillzeit ist Honig erlaubt und darf auch zum Ziegenkäse gegessen werden. Genauso okay ist es, Tee mit Honig zu süßen. Dennoch sollte man sich beim Einsatz des süßen Nektars zügeln. Denn er enthält sehr viel Zucker.
Wichtiger Hinweis: Die Inhalte dieses Artikels dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt oder die Hebamme kontaktieren.