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Konzert trotz Corona: Tim Bendzko tritt für Studie in Leipzig auf

Konzert trotz Corona: Tim Bendzko tritt für Studie in Leipzig auf
Konzert trotz Corona: Tim Bendzko tritt für Studie in Leipzig auf Credit: Getty Images

Die aktuelle Corona-Krise könnte für viele Veranstalter den finanziellen Ruin bedeuten. Ein Experiment soll jetzt Rahmenbedingungen schaffen, womit Konzerte und Co. auch während Corona wieder möglich sein können.

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Das Verbot von Großveranstaltungen deutschlandweit gilt momentan noch bis zum 30. September. Eine Verlängerung könnte das Aussterben für viele verschiedene Veranstalter bedeuten: Menschen, die in Branchen wie Sport, Kunst, oder Kultur arbeiten, stehen dann vor einem finanziellen Ruin.

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Die Universität Halle will am 22. August eine Studie durchführen, indem sie ein Konzert mit 4000 Teilnehmern in der Arena Leipzig veranstaltet. Natürlich unter strengen Sicherheitsmaßnahmen.

Mit diesem Test-Konzert, bei dem Tim Bendzko auftreten wird, soll eine Ansteckungsgefahr simuliert werden, um ein Hygienekonzept für zukünftige Veranstaltungen zu entwickeln und so Rahmenbedingungen für einen Re-Start von Großveranstaltungen zu schaffen.

Es werden noch Teilnehmer gesucht

Für das Experiment sucht die Universität noch weitere Probanden, die an dem Konzert teilnehmen. Für die Sicherheit aller ist gesorgt.

Zwei Tage vor der Veranstaltung wird jeder Teilnehmer noch einmal auf Corona getestet. Als Proband kommt nur in Frage, wer keine Symptome hat und in keinem Risiko-Gebiet war. Zusätzlich trägt man die ganze Zeit über FFP2-Masken.

Hier kann man sich noch bis zum 13. August als Teilnehmer anmelden: https://restart19.de/

Bei dem Konzert-Experiment tragen alle Probanden eine FFP2-Maske.
Credit: Getty Images

Zukünftige Hygienekonzepte sollen Veranstaltungsbesuche wieder möglich machen

Um herauszufinden, wie man das Risiko einer Corona-Infektion am besten senken kann, betreiben die Forscher Contact Tracing. Jeder Teilnehmer wird mit einem Tracer ausgestattet, welcher das ganze Konzert über den Abstand zu anderen Personen misst und den eigenen Standort notiert. So kann man kritische Kontakte identifizieren und feststellen, welche Standpunkte des Austragungsortes als Risiko-Bereich gelten könnten.

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Zusätzlich sollen die Experiment-Teilnehmer ihre Hände regelmäßig mit fluoreszierendem Desinfektionsmittel desinfizieren. So kann man unter bestimmtem Licht sehen, wo das Desinfektionsmittel nach dem Konzert überall gelandet ist. Gefährliche Oberflächen können auf diese Art und Weise ausfindig gemacht werden.

So läuft das Corona-Konzert ab

Das ganze Experiment wird in drei Szenarios aufgeteilt:

  • Im ersten Szenario gelten keine Regeln, wie vor Corona. Es gibt 2 Eingänge und keinen Mindestabstand.
  • Im zweiten Szenario herrscht ein strenges Hygienekonzept. Es gibt mehr Eingänge und größeren Abstand.
  • Im dritten Szenario wird nur noch mit 2000 Teilnehmern gearbeitet. Diese sind auf der Tribüne und sollen einen Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten.

Die ganze Prozedur hilft nach der Auswertung dabei, ein passendes Hygienekonzept für Großveranstaltungen zu entwickeln. Man schaut sich an, welche Risikofaktoren auf einem Konzert entstehen können und versucht dann durch ein Hygienekonzept diesen vorzubeugen.

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Das Ziel der Forschung: Ein mathematisches Modell entwickeln, welches das Risiko eines Corona-Ausbruches nach einem Konzertbesuch berechnet. So kann man Rahmenbedingungen schaffen, unter welchen zum Beispiel ein Konzert wieder stattfinden kann.

Das Experiment ist eine große Herausforderung

Eine große Herausforderung wird die Datenauswertung des Versuchs. „Wir werden über einen ganzen Tag hinweg alle fünf Sekunden die Kontakte zu allen anderen Probanden im Umkreis von 30 Metern messen“, so Projektleiter Stefan Moritz gegenüber Netdoktor. Es soll bisher die einzige Studie dieser Art in Deutschland sein, so Beteiligte.

Kostspielig ist das Experiment ebenfalls: Knapp eine Millionen Euro kostet der Aufwand.

Hoffentlich lohnt sich das ganze Spektakel und trägt dazu bei, uns nach und nach wieder in ein normales Leben zu ermöglichen.