Veröffentlicht inFamilie, Schwangerschaft & Geburt

Schafskäse in Schwangerschaft: Wie gesund ist er?

Schafskäse in der Schwangerschaft: Wie gesund ist er?
© Getty Images

Darf man in der Schwangerschaft Schafskäse essen?

Bei Käse ist in der Schwangerschaft Vorsicht geboten, denn nicht alle Sorten sind erlaubt. Trotzdem sollte man nicht komplett auf Käse verzichten. Wie es um Schafskäse steht, zum Beispiel als leckerer Feta-Käse, das wollen wir erläutern.

Inhaltsverzeichnis

In Sachen Genuss muss man sich in der Schwangerschaft ein bisschen einschränken. Denn leider ist nicht alles erlaubt, worauf man Lust verspürt. So sind rohe Lebensmittel und jene, mit rohen Inhaltsstoffen ein No-Go für die 40 Schwangerschaftswochen (SSW). Salami, Sushi, Tatar und eben auch manche Käsesorte sollten für die Zeit der Schwangerschaft aus der Ernährung gestrichen werden.

Lies auch: Käse in der Schwangerschaft: Welche Sorten darf man essen?

Grund dafür ist das Risiko einer Infektion mit Bakterien wie Listerien oder Salmonellen, die sich gerne in rohen Lebensmitteln tummeln. Oft ist eine Infektion mit Listerien harmlos für Mama, kann aber lebensbedrohlich für das ungeborene Kind werden.

Good to know: Das Risiko einer Listerieninfektion ist gering in Deutschland, in der Schwangerschaft jedoch erhöht.

Das Tückische an einer Listeriose: Grippeähnliche Symptome wie Fieber, Muskelschmerzen, Erbrechen oder Durchfall können innerhalb von drei bis 70 Tage nach dem Verzehr verunreinigter Lebensmittel auftreten. Die große Zeitspanne erschwert die Diagnose oft. Es müssen aber auch gar keine Symptome auftreten.

In der Schwangerschaft verläuft die Infektion oft mit leichten grippeähnlichen Symptomen für Mama. Eine Infektion des Kindes über die Nabelschnur oder während der Geburt kann schwerwiegende Folgen haben, bleibt sie unentdeckt. Es drohen vorzeitige Wehen und dadurch auch Früh- oder Totgeburt. Auch eine Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung beim Neugeborenen können die Folge sein. Eine Infektion mit diesen Bakterien bedeutet Lebensgefahr für das Baby.

Schwangere Frauen sollten also besonders auf die Lebensmittel achten, die sie in den 40 SSW essen. Und doch sollten sie Käse keinesfalls per se verteufeln.

Käsesorten im Überblick: Wichtige Informationen zu Frischkäse, Camembert, Mozzarella, Ricotta, Ziegenkäse und Parmesan in der Schwangerschaft findest du bei uns.

Käse ist ein Muss der Schwangerschaft

Käse während der Schwangerschaft komplett aus der Ernährung zu verbannen, ist nicht ratsam. Denn egal, ob er aus Kuh-, Ziegen- oder Schafsmilch gemacht wurde, er enthält viele wichtige Nährstoffe wie hochwertiges Eiweiß, Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine.

Schafsmilch, auch Schafmilch genannt, gilt als besonders gesund, denn sie enthält eine höhere Nährstoffdichte als Kuhmilch. Zudem ist sie einfacher zu verdauen. Gilt das auch für Schafskäse und ist er also besonders gesund in der Schwangerschaft? Worauf muss man achten, wenn man gerne Fetakäse, Manchego, Halloumi oder Roquerfort aus Schafmilch isst?

Schafskäse ist in der Schwangerschaft

Wurde die Schafsmilch bei der Herstellung des Käses erhitzt, also pasteurisiert, kann er in der Schwangerschaft gegessen werden. Das gilt vor allem für industriell gefertigten Schafskäse, den man eingeschweißt im Supermarkt kaufen kann, so wie zum Beispiel Feta-Käse.

Auf Schafskäse aus Rohmilch und anderen Käse aus Rohmilch (mit wenigen Ausnahmen, wie beispielsweise dem Parmesan) sollte die gesamte Schwangerschaft über verzichtet werden. Rohmilchkäse im Handel zu erkennen, ist nicht schwer.

Die Verwendung muss in Deutschland auf der Verpackung eines Lebensmittels kenntlich gemacht werden. Es findet sich unter den Inhaltsstoffen dann der Vermerk ‚Aus Rohmilch hergestellt‘. Denn nicht nur für Schwangere und ihre ungeborenen Babys, sondern auch für kleine Kinder bis drei Jahre, immungeschwächte und alte Menschen kann eine Listeriose lebensbedrohlich werden.

Schafskäse aus offenem Verkauf, wie man ihn auf dem Wochenmarkt, aber auch der Käsetheke im Supermarkt findet, sollte man während der Schwangerschaft meiden, selbst wenn er aus erhitzter Milch hergestellt wurde. Grund dafür: Offen gelagert, kann er schneller durch Bakterien verunreinigt werden. Auch die Kühlkette ist hier schwieriger zu wahren.

Im Video: Das Wichtigste zu Ziegenkäse in der Schwangerschaft

Schafskäse in der Schwangerschaft: Wie gesund ist er?

Ziegenkäse: Ein No-Go in der Schwangerschaft?

Feta in der Schwangerschaft

Feta-Käse ist der wohl bekannteste und vermeintlich beliebteste Schafskäse. Dabei handelt es sich um Käse, der in einer Salzlake reift. Das verleiht ihm den besonderen Geschmack. Auch Hirtenkäse und Balkankäse reifen in einer Salzlake. Wurden diese Sorten industriell und aus pasteurisierter Milch gefertigt, besteht keine Gefahr für Mama und Baby und sie dürfen bedenkenlos gegessen werden.

Fun Facts: Feta ist ein geschützter Begriff. Nur Käse, der in Griechenland hergestellt wurde, darf diesen Namen tragen. Feta muss gar nicht aus reiner Schafmilch bestehen. Bis zu 30 % Ziegenmilch dürfen im Leib stecken. Abgepackter Balkankäse stammt, wie der Name bereits erahnen lässt, aus der Balkanregion und wird häufig mit Kuhmilch gefertigt. Hirtenkäse wird ausschließlich aus Kuhmilch hergestellt.

Besteht Feta also aus erhitzter Ziegen- und/ oder Schafsmilch, ist er ein gesundes und sicheres Lebensmittel für schwangere Frauen. Vor allem sein sehr hoher Kalziumgehalt, der für den Aufbau und Erhalt von Knochen und Muskelmasse nützlich ist, sollten ihn hin und wieder auf dem Teller erscheinen lassen. Übertreiben sollte man es mit dem Konsum jedoch nicht. Denn durch die Art der Fertigung enthält er sehr viel Salz und Fett.

Aufbewahrung von Schafskäse, Feta und Co.

Käse gehört immer in den Kühlschrank und muss, je nach Sorte, luftdicht oder atmungsaktiv gelagert werden. Fetakäse sollte luftdicht im Kühlschrank gelagert werden. Ist die Vakuumverpackung noch geschlossen, kann man sich am Mindesthaltbarkeitsdatum orientieren. So lange ist er in jedem Fall gut. Nach Anbruch sollte man ihn binnen zwei bis drei Tage aufbrauchen. Für die Lagerung aber in eine separate und luftdichte Box packen (hier im Set bei Amazon shoppen)*.

Bei anderen Sorten, wie einem Manchegokäse aus Schafmilch, sollte nach dem Anschneiden die angeschnittene Seite mit Frischhalte- oder Alufolie abgedeckt werden, die Rinde aber weiterhin atmen können. Klingt kompliziert, lässt sich aber durch den Einsatz einer Käseglocke für den Kühlschrank easy meistern (hier bei Amazon bestellen)*.

Generell bei Käse gilt: Eine Temperatur von 5 – 10 Grad Celsius im Kühlschrank bekommt ihm am besten. Die finden sich in der Mitte des Kühlschranks. Das beste Aroma kann Käse entfalten, wenn er rund 30 Minuten vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank genommen wurde.

Kurz und knapp: Schafskäse in der Schwangerschaft

Schafskäse steckt voller wichtiger Nährstoffe für Mama und Kind. Er sollte also unbedingt in die Ernährung während der Schwangerschaft aufgenommen werden. Achte beim Verzehr auf folgende Dinge:

  • Vakuumverpackter Schafskäse aus pasteurisierter Milch ist bedenkenlos essbar.
  • Schafskäse aus Rohmilch solltest du nicht in der Schwangerschaft essen.
  • Die Verwendung von Rohmilch muss in Deutschland auf Lebensmittelverpackungen angegeben werden. Schaue immer auf die Inhaltsangaben!
  • Schafskäse aus der Frischetheke sollte gemieden werden, selbst wenn er aus pasteurisierter Milch besteht.
  • Angebrochener Käse sollte im Kühlschrank gelagert und binnen zwei bis drei Tage aufgebraucht werden.
  • Bist du unsicher, ob es sich um Schafskäse aus erhitzter oder unbehandelter Milch handelt, kannst du ihn immer selbst erhitzen, auf mindestens 70 Grad Celsius (im Inneren) für mindestens zwei Minuten. Dann darfst du ihn auch in der Schwangerschaft immer essen.

Rezept-Tipp: Gebackener Feta mit Sesamkruste: So lecker ist das Blitzrezept!

Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden in Bezug auf deine Schwangerschaft auf, solltest du deinen Arzt oder deine Ärztin kontaktieren. Über die bundesweite Nummer 116117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar.